Vampire mögen ́s heiss
aufwache, wird der Hunger stärker sein als ich. Dann musst du mich aufhalten." „Nein!" Sie sprang auf.
Tränen glitzerten in seinen grünen Augen. „Ich habe geschworen, dir niemals etwas zuleide zu tun." „Damit tust du mir etwas zuleide! Das kann ich nicht. Dazu mag ich dich viel zu sehr." Eine Träne rann seine Wange hinab, rot von Blut. „Wenn du mich magst, dann lass es nicht zu. Ich könnte dann sowieso nicht mehr leben."
„Angus." Sie hockte sich wieder neben ihn und wischte ihm die Träne ab. „Vor nicht allzu langer Zeit wolltest du mich doch noch töten. Sie schniefte und wischte sich über die Augen. „Aber jetzt nicht mehr." „Ich muss jetzt schlafen", wisperte er. „Ich werde jetzt .,. nichts mehr spüren." Ihm fielen die Augen zu.
„Angus." Sie beugte sich über ihn und legte ihm die Hände auf die Wangen. Er atmete nicht mehr. Er war wie tot. Ihr Her-. krampfte sich zusammen. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, ihn vielleicht zu verlieren. „Ich liebe dich."
Den Kopf auf seine Brust gelegt, ließ sie den Tränen freien Lauf. Wie sollte sie Angus töten können? In nur einer Woche hatte er ihr so viel beigebracht. Ehrenhafte, gute Männer wie er blieben sich auch über den Tod hinaus treu. Sie selbst hatte viel zu lange mit Rachegedanken und Hass in ihrem Herzen gelebt. Dabei war es viel edler, für die Liebe zu leben. Zu lieben bedeutete, nicht egoistisch zu sein. Zu lieben bedeutete, für andere Opfer zu bringen. Es war schon komisch, dass ein Untoter ihr hatte zeigen müssen, was das Leben wirklich ausmachte.
Die Sonne schien zum Fenster herein, und Emma beeilte sich, Angus in die andere Ecke des Raumes zu ziehen. Sie stellte den Wandschirm wieder vor ihm auf.
Dann versuchte sie, telepathisch wieder Kontakt mit Austin aufzunehmen. Keine Antwort. Sie wusch sich. Die Vampirsklaven brachten ihr Frühstück, und sie versuchte, mit ihnen zu kommunizieren. Wie immer ohne Erfolg.
Gegen Mittag war sie kurz davor, in Panik zu verfallen.
Emma, ich bin hier. Endlich hörte sie Austins Stimme.
Gott sei Dank! Wo warst du denn so lange?
Ich habe geschlafen, sorry. Wir waren bis zur Morgendärnmerung unterwegs und haben nach euch gesucht. Ich dachte, tagsüber seid ihr in Sicherheit, daher habe ich ein bisschen geschlafen.
Du musst uns unbedingt vor heute Abend finden. Emma betrachtete den Holzpflock, der immer noch auf dem Boden lag. Sie wollte gar nicht darüber nachdenken.
Wir haben unser Hauptquartier in Kiew eingerichtet, erklärte Austin. Letzte Nacht waren wir zu zehnt. Wir suchen in einem Umkreis von 300 Kilometern nach euch. Tagsüber sind es nur ich und Darcy, aber ich habe schon einen Plan, wie wir die Suchparameter beschränken können.
Das klingt gut. Emma begann, in ihrem Gefängnis auf und ab zu gehen. Und was kann ich tun?
Bleib einfach in Verbindung. Wir fangen jetzt mit einer Richtung an, dann können wir relativ schnell sagen, ob wir dir näher kommen oder uns entfernen. Wenn das der Fall sein sollte, drehe ich um und versuche es mit der nächsten Option.
Den Rest des Nachmittags verbrachten sie damit, die Richtungen auszuloten. Austin stellte fest, dass Süden ganz falsch war und versuchte es mit Westen. Das funktionierte.
Ihr müsst in der Nähe der Karpaten sein, informierte Austin sie. Es gibt dort vier Gebirgspässe. Ich beginne mit dem südlichsten.
Gegen Abend musste Austin feststellen, dass sie auf dem falschen Pass waren. Um zum nächsten Pass zu gelangen, musste er die ganze Strecke zurückfahren.
Beeil dich! Emma sah nervös aus dem Fenster, als Austin es mit dem zweiten Pass versuchte. Die Sonne stand schon tief.
Das müsste er sein! Austin klang erfreut. Sobald die Vampire aufwachen, hole ich sie hierher, und wir können ausschwärmen. Dann werden wir euch finden.
Emma sah auf den Wandschirm, hinter dem Angus lag. Das könnte zu spät sein. Ich brauche euch jetzt.
Nach einer kurzen Pause meldete sich Austin: Emma, wir versuchen unser Bestes. Aber ich kann dir nichts versprechen.
Ich verstehe. Es wurde dunkler im Zimmer. Emma stellte fest, dass die Glühbirne nicht mehr funktionierte. Wenn Angus gleich aufwachte, würde es dunkel im Zimmer sein. Sie ging hinter den Wandschirm und legte sich neben ihn. Er sah so friedlich und harmlos aus.
Sie streichelte seine Wange. „Ich weiß, du willst nicht mit der Schuld leben, mir etwas angetan zu haben." Zitternd atmete Emma ein. „Aber ich kann es nicht tun. Ich kann dich nicht töten." Ihr kamen
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