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Vampire mögen ́s heiss

Vampire mögen ́s heiss

Titel: Vampire mögen ́s heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerrelyn Sparks
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verschwunden.
    Sie hätte ihn töten sollen.
    Verärgert schob sie die Erinnerung beiseite. Jetzt war sie die Anführerin des Zirkels. Sie brauchte keinen Mann, und sie würde sich auch keine Frechheiten von diesem arroganten Anrufer bieten lassen. „Wer sind Sie? Was wollen Sie?"
    „Ich bin ein Geschäftspartner von Casimir." Nichts weiter. Katya wartete, doch am anderen Ende der Leitung blieb es still. Glaubte er etwa, die Erwähnung von Casimirs Namen hätte sie mundtot gemacht? „Ja und?", schnaubte sie verächtlich. „Er ist unglücklich über Sie." „Was soll's. Ich bin auch nicht gerade glücklich über ihn." Casimir hatte versucht, alle in dem Glauben zu lassen, er sei im Großen Vampirkrieg von 1710 gestorben. Die Führerlosigkeit hatte dazu geführt, dass sie alle besiegt wurden.
    In diesem Augenblick begann sich eine Gestalt neben ihrem Schreibtischstuhl zu manifestieren und schließlich zu materialisieren. Es war ein stämmiger, untersetzter Mann mit einem Hals, der dicker als sein Kopf war, mit strähnigem braunen Haar und kalten blauen Augen, die sie mit gelangweilter Herablassung anblickten. Sein grauer Anzug und die lederne Aktentasche verliehen ihm den Eindruck eines ganz normalen Geschäftsmannes. Doch Katya spürte augenblicklich, dass dieser Mann gefährlich war.
    Sie ging um ihren Schreibtisch herum, legte umständlich das Telefon auf und setzte sich. Jetzt war sie immerhin wieder in Reichweite ihres Blasrohrs und der Nachtschattenpfeile.
    Der Mann grinste verächtlich. „Danke, dass Sie Zeit für mich haben." Er klappte sein Handy zu und steckte es in seine Jackentasche. „Ich bin Jedrek Janow, ein guter Freund von Casimir.“
    Katya war aufs Äußerste bemüht, keine Regung zu zeigen. Seit Jahren hörte man immer wieder hinter vorgehaltener Hand diesen Namen. Er war Casimirs Lieblingskiller. „Nehmen Sie Platz." Sie deutete auf einen Stuhl.
    Doch der Mann setzte sich nicht. Er zog es vor, stehen zu bleiben und sie anzustarren. Nur seine Aktentasche legte er vorsichtig ab.
    Sie hob das Kinn. „Wieso sind Sie wach? Ist nicht schon Tag, da, wo Sie und Casimir sich verstecken?" Er sah sie misstrauisch an. „Wo Casimir sich aufhält, tut nichts zur Sache. Und was mich betrifft, habe ich mich gerade aus Paris hierher teleportiert. Ich kann ohnehin nicht lange bleiben."
    „Wie schade." „Ihre Überheblichkeit ist nicht angemessen." Er ging einen Schritt auf ihren Schreibtisch zu. „Machen Sie keinen Fehler. Casimir hat Ihnen gestattet, an der Macht zu bleiben. Er kann sich jeden Moment anders entscheiden."
    Katya versuchte krampfhaft, keinerlei Reaktion zu zeigen, aber sie spürte, wie ihr alle Farbe aus dem Gesicht wich. Wenn Casimir dafür sorgte, dass jemand verschwand, dann war es für immer. War Jedrek deshalb hier? Hatte er vor, sie noch heute Abend zu töten? „Es gibt keinen Grund, mit mir unzufrieden zu sein. Dieser Zirkel war ein lahmer Haufen, bis ich ihn übernommen habe. Jetzt sind wir mächtig und reich."
    „Es gab noch nie zuvor einen weiblichen Anführer." Sie stand auf. „Sie wollen damit unterstellen, dass ich der Aufgabe nicht gewachsen bin?" Sie zeigte auf den Fußboden hinter Jedrek. „Sagen Sie Boris guten Tag."
    Jedrek betrachtete Boris, ohne ein Wort zu sagen und sah dann wieder Katya an. „Sie kleiden sich wie eine Hure." „Das ist meine Arbeitskleidung. Das sorgt dafür, dass ich binnen weniger Minuten mein Quantum an Blut bekomme. Ich nenne es deshalb auch gerne Fast Food."
    „Sie sind an die Macht gekommen, indem Sie Ivan Petrovsky getötet haben." Sie zuckte mit den Schultern. „Eine alte und erfolgserprobte Methode der Karrierebeschleunigung." „Petrovsky war es, der gegen Ende des Großen Krieges Casimir das Leben gerettet hat."
    Das war ihr Todesurteil. „Das wusste ich nicht. Alle glaubten, Casimir wäre tot." „Laut meiner Informationen hat Ivan, bevor Sie ihn töteten, Ihnen gegenüber erwähnt, dass Casimir noch lebt." Katya schluckte. Offensichtlich wollte ein Zirkelmitglied sie erledigen. „Galina und ich machen unsere Aufgabe als Anführerinnen sehr gut. Möchten Sie sie vielleicht kennenlernen?" „Sie ist eine Nutte." „Aber eine gute. Die Männer sind sehr glücklich."
    Jedrek schlug mit seiner fleischigen Faust auf den Schreibtisch. „Sie Närrin! Casimir will keine glücklichen Anhänger. Warum glauben Sie, sind wir bei unseren Feinden als Malcontents bekannt?"
    Katya legte die Hände auf den Schreibtisch und beugte sich zu Jedrek

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