Vampire mögen ́s heiss
„Sie haben gesagt, sie erklären Romans Zirkel den Krieg, wenn noch ein Vampir getötet wird." Sie runzelte die Stirn. „Ich soll also aufhören, damit Romans Zirkel verschont bleibt?"
„Nein. Damit kein Krieg ausbricht."
Sie sprang auf. „Du hast sie doch nicht mehr alle! Vampire willst du schützen, aber unschuldige Menschen sollen sterben?" Auch Angus stand wieder auf. „So ist es nicht. Glaub mir, wenn ein Krieg ausbricht, sterben Menschen und Vampire. Es wird ein riesiges Blutvergießen geben. Das kannst du nicht wirklich wollen."
Mit geballten Fäusten schrie sie ihn an. „Also tun wir gar nichts? Du willst den Malcontents dabei zusehen, wie sie nach Belieben Menschen abschlachten, um einen blutigen Vampirkrieg zu verhindern?" „Nein. Ich habe bereits einen Plan."
Sie verschränkte die Arme und sah ihn herausfordernd an. „Emma, du musst mir vertrauen." Schmollend setzte sie sich hin. „Dann ist es hoffentlich ein guter Plan."
Angus setzte sich nun auf die mittlere Couch. „Die Malcontents werden uns nur dann den Krieg erklären, wenn wir jemanden aus ihrem Zirkel töten. Wir können aber noch im Park auf Patrouille gehen und sie daran hindern, Menschen zu überfallen."
„Das heißt, wenn wir sie auf frischer Tat ertappen ... erteilen wir ihnen eine Verwarnung und lassen sie laufen?" „Ich hatte eigentlich gedacht, wir könnten sie ein bisschen erschrecken." Sie lächelte. „Nicht schlecht." „Schön, dass du einverstanden bist." Er nahm einen großen Schluck aus seiner Flasche.
„Wie lange kämpfst du schon gegen die Malcontents?"
Die vielen Jahre konnte er kaum noch zusammenzählen. „Solange ich denken kann. Ihr Anführer, Casimir, ist derjenige, der Roman verwandelt hat. Er wollte Roman dazu zwingen, Böses zu tun, doch Roman floh und begann, Vampire wie mich zu verwandeln. Schließlich hatte er eine Armee aufgebaut und wir zogen gegen die Malcontents in die Schlacht."
Emma stand auf. „Ihr habt Krieg gegen sie geführt?"
Warum konnte sie nicht mal länger als zwei Minuten ruhig, sitzen bleiben? „Ja. Das war der Große Vampirkrieg von 1710. Ich war General." Sie staunte. „Aha. Dann hast du sicher ein paar Malcontents umgebracht?"
„Ja, das habe ich." Er legte seinen Sporran ab. Ihr Revolver, den er dort hineingesteckt hatte, drückte ungemütlich gegen seinen Schritt.
Neugierig starrte sie ihn an. „Warum bist du aufgestanden?" War das zu fassen? „Weil du aufgestanden bist." „Du machst mir alles nach?" „Nein. Das ist nur ... so eine dumme Angewohnheit von mir. Ich habe mehrere Jahrhunderte mitgemacht, in denen es üblich war, dass ein Mann sich erhebt, wenn eine Lady aufsteht." Sie lachte. „Du meinst, du bist ein richtig altmodischer Gentleman?"
Enttäuschung machte sich in ihm breit. „Hast du das etwa noch nicht bemerkt?" „Ein Vampir-Gentleman." Emma musste grinsen. „Das ist ein Widerspruch in sich." „Ich kann auch durchaus unhöflich sein", entgegnete Angus ihr. „Das glaube ich gerne." Sie ging zur mittleren Couch und setzte sich.
Erleichtert setzte auch er sich wieder hin.
„Du hast also deine Firma 1927 gegründet? Du bist Angus der Dritte und Vierte und auch Alexander?" „Ja. Angus Alexander MacKay. Zu Ihren Diensten." „Ganz der Gentleman. Hatten Angus der Dritte oder Alexander jemals frei?" „Nein, sie tun immer nur so." „Wer von euch wurde geadelt?" „Hab ich vergessen." „Natürlich. Im Alter funktioniert das Gedächtnis nicht mehr so gut."
Er sah sie herausfordernd an. „Ich habe ein ausgezeichnetes Gedächtnis." „Dann erinnerst du dich sicher, wofür man dir den Adelstitel verliehen hat?" „Ja."
Emma wartete, warf ihm einen gereizten Blick zu und rutschte an ihn heran. „Warum sagst du es mir dann nicht?" „Weil es der Geheimhaltung unterliegt." „Ich kann Geheimnisse für mich behalten. Zum Beispiel habe ich niemandem von dir erzählt." „Weil du deinen Job behalten willst."
Jetzt musste sie ihm einfach eine Grimasse schneiden.
„Jetzt komm schon. Ich verrate es auch niemandem." „Schwörst du es mit dem offiziellen Angus-Eid?" „Was soll das denn sein?" „Keine Ahnung. Hab ich gerade erfunden." Sie lachte. „Ich schwöre es, wenn Gebissen werden nichts mit diesem Eid zu tun hat." „Kein Beißen." Sein Blick wanderte an ihrem Körper hinunter. Sie saß jetzt sehr dicht bei ihm. „Ich würde dir nie etwas tun."
Ihr Lächeln verschwand, und sie wich seinem Blick aus. „Ich will dir auch nicht wehtun."
Er musste
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