Vampirgeflüster
weg. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, wie es wäre, von so viel Gier umgeben zu sein - okay, doch, konnte ich. Es wäre entsetzlich. Eric nahm eine meiner Brüste in seine große kalte Hand und streichelte sie mit seinem langen Daumen.
»Beiß mich«, sagte Eric, und er meinte es wörtlich.
»Warum? Du hast doch gesagt, du hast mir schon etwas gegeben.«
»Weil es sich so gut anfühlt«, sagte er und legte sich wieder auf mich. »Nur ... dafür.«
»Du kannst doch nicht...« Aber er war schon wieder bereit.
»Willst du mal oben liegen?«, fragte Eric.
»Das können wir gern eine ganze Weile machen«, sagte ich und versuchte, nicht zu sehr nach Femme fatal zu klingen. Denn es fiel mir geradezu schwer, nicht rauchig heiser zu schnurren. Und ehe ich mich versah, hatten wir schon die Positionen getauscht. Gespannt sah er mich an. Seine Hände wanderten hinauf zu meinen Brüsten, die er streichelte und sanft drückte, und sein Mund folgte seinen Händen.
Ich war so entspannt, dass ich fürchtete, die Kontrolle über meine Beine zu verlieren, und bewegte mich langsam, aber nicht sehr gleichmäßig. Doch allmählich baute sich wieder eine Spannung auf. Ich konzentrierte mich stärker, bewegte mich rhythmischer.
»Langsam«, sagte er, und ich reduzierte das Tempo wieder. Er legte die Hände an meine Hüften und begann, mich zu dirigieren.
»Oh«, stöhnte ich, als eine Woge der Lust mich durchfuhr. Er hatte mein Lustzentrum mit seinem Daumen gefunden. Ich begann, wieder schneller zu werden, und falls er danach noch mal versucht hat, mich aufzuhalten, so habe ich es nicht mehr bemerkt. Ich ritt auf und ab, immer schneller und schneller, und dann ergriff ich sein Handgelenk, biss mit aller Kraft hinein und saugte an der Wunde. Er stieß einen Schrei aus, einen unverständlichen Laut der Erlösung und Erleichterung, was auch mich zum Höhepunkt brachte. Erschöpft sank ich auf ihm zusammen und leckte ihm träge das Handgelenk, auch wenn mein Speichel nicht wie der der Vampire ein Gerinnungsmittel enthält.
»Perfekt«, sagte er. »Perfekt.«
Ich wollte schon entgegnen, dass das wohl kaum möglich wäre, bei all den Frauen, die er über die Jahrhunderte hinweg schon gehabt hatte. Doch dann dachte ich nur: Warum den Augenblick zerstören? Lass es. Und in einem seltenen Moment der Weisheit hörte ich auf meinen eigenen guten Rat.
»Soll ich dir mal erzählen, was mir heute alles passiert ist?«, fragte ich, nachdem wir ein paar Minuten lang gedöst hatten.
»Sicher, Liebste.« Er lag mit halb geschlossenen Augen auf dem Rücken neben mir. Im Zimmer roch es nach Sex und Vampir. »Ich bin ganz Ohr - im Moment jedenfalls.« Er lachte.
Das war das wahre Vergnügen, oder zumindest eins der wahren Vergnügen - jemanden zu haben, mit dem man die Erlebnisse des Tages teilen konnte. Eric war ein guter Zuhörer, wenigstens in diesem völlig entspannten Zustand nach dem Sex. Und so erzählte ich von Andys und Lattestas Besuch und von Dianthas Auftauchen, als ich mich sonnte.
»Die Sonne habe ich auf deiner Haut geschmeckt«, warf er ein und streichelte mich. »Fahr fort.«
Und so sprudelte ich weiter, wie ein Bach im Frühling, und erzählte auch noch von meinem Treffen mit Claude und Claudine und all das, was ich von den beiden über Breandan und Dermot erfahren hatte.
Eric wurde aufmerksamer, als ich von den Elfen sprach. »Ums Haus herum roch es nach Elfen«, sagte er. »Doch in meiner unbändigen Wut über deinen tigergestreiften Verehrer habe ich den Gedanken beiseite geschoben. Wer war hier?«
»Irgend so ein böser Elf namens Murry, aber mach dir keine Sorgen, ich habe ihn getötet.« Hätte ich irgendeinen Zweifel daran gehabt, ob Eric mir auch wirklich zuhörte, jetzt wären sie alle ausgeräumt gewesen.
»Wie hast du das gemacht, Liebste?«, fragte er sehr sanft.
Ich erklärte es ihm, und als ich an die Stelle kam, an der mein Urgroßvater und Dillon auftauchten, setzte Eric sich auf. Er war völlig ernst und besorgt.
»Und die Leiche ist weg?«, fragte er zum dritten Mal, und ich erwiderte: »Ja, ist sie, Eric.«
»Es wäre vielleicht besser, wenn du mit nach Shreveport kommen würdest«, schlug er vor. »Du könntest in meinem Haus wohnen.«
Das war eine Premiere. Ich war von Eric noch nie nach Hause eingeladen worden und wusste nicht mal, wo genau er wohnte. Ich staunte nicht schlecht und war irgendwie auch gerührt.
»Das ist unheimlich nett«, sagte ich, »aber es wäre furchtbar anstrengend, jeden
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