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Vampirjagd: Roman (German Edition)

Vampirjagd: Roman (German Edition)

Titel: Vampirjagd: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Volkers
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alles mit Recht und Gesetz zu. Aber das mit dem Maler klingt nicht danach«, antwortete Jonny mit zweifelnder Miene.
    »Sag bloß, du machst dir deswegen in die Hose?«
    Jonny hob beschwichtigend die Hand. »Du weißt, dass ich das Wort Angst nicht kenne. Aber ich will jetzt, da wir Aussicht auf eine schöne Pension vom Ferdinand haben, nicht riskieren, dass die Polizei auf uns aufmerksam wird.«
    »Dann musst du halt zuschauen, dass dich keiner erwischt«, spottete Erwin. »Außerdem sollst du erst mal nur die Augen offen halten. Ob wir dann selbst eingreifen müssen oder der Toni die eigentliche Arbeit für uns macht, wird sich herausstellen, wenn wir mehr erfahren haben.«
    »Pah, das bisschen Herumspielen mit dem Computer! Was kann das Bürschl damit schon ausrichten?«
    »Das wirst du schon sehen. Und jetzt trink dein Bier aus und mach dich auf zur Lassky-Villa. Mensch, so eine Hütte möchte ich später auch einmal haben.« Erwin stieß noch einmal mit Jonny an und zählte in Gedanken bereits die Millionen, die Ferdinand Rubanter junior ihm einmal herüberwachsen lassen würde.

5
    Die Nachforschungen vor Ort hatten Bezirksinspektor Prallinger keine neuen Erkenntnisse gebracht. Den Zeugenaussagen zufolge waren die Bankräuber schießend und brüllend in die Bankfiliale gestürmt und hinterher mit ihrer Beute unerkannt geflüchtet.
    Über das Fluchtauto gab es vier Aussagen, von denen keine mit einer anderen übereinstimmte. Zweimal hatten Zeugen sogar eine Autonummer nennen können. Doch weder die Hausfrau, die mit ihrem Wagen auf dem Weg zum Supermarkt an der Bank vorbeigekommen war, noch der pensionierte Magistratsbeamte konnten ernsthaft als Verdächtige betrachtet werden.
    Nun saß Prallinger vor seinem Computer und las alle Protokolle und Aussagen durch, die sich seit dem Überfall angesammelt hatten. Auch ein paar Zeitungsausschnitte waren darunter, die Cerny ihm untergejubelt hatte. Darin war viel von der Unfähigkeit der Behörden die Rede, die nicht in der Lage seien, den Bürgern den Schutz und die Sicherheit zu gewährleisten, auf die sie Anspruch hätten.
    Prallinger fluchte beim Lesen leise vor sich hin. Hätte Cerny ihn von Anfang an richtig unterstützt, wäre die Sache anders gelaufen. So aber hatte sein Vorgesetzter ebenso wie die Sensationspresse dem Glauben angehangen, eine osteuropäische Bande wäre für die Überfälle verantwortlich und würde sich so schnell nicht mehr trauen, noch einmal nach Österreich zu kommen.
    »Das waren keine Rumänen oder Ukrainer und auch keine Ungarn«, murmelte Prallinger vor sich hin, während er sich die Tonaufzeichnung anhörte, die während des letzten Überfalls automatisch angelaufen war. Zwar hatte einer der Banditen ein paar ungarische Worte ausgestoßen, doch war deutlich zu merken, dass es sich nicht um seine Muttersprache handelte. Die Aufforderung, die Bankangestellte am Verlassen des Gebäudes zu hindern, war hingegen in einem wienerischen Dialekt gerufen worden, den der Sprecher bereits mit der Muttermilch aufgesogen haben musste.
    »Die Bande stammt also doch von hier«, setzte Prallinger seine Unterhaltung mit sich selbst fort. Damit war für ihn sicher, dass jemand die Banditen darüber informiert haben musste, wann und wo es besonders viel Geld zu erbeuten gab. Nur beim letzten Mal hatte sich der Tippgeber um einen Tag vertan, doch das konnte mit den verschärften Sicherheitsmaßnahmen bei Rubanter Security Services zusammenhängen.
    Plötzlich stutzte Prallinger. Eben war eine neue Datei erstellt worden, die sich ebenfalls mit diesem Fall beschäftigte. Er rief sie auf und fand mehrere Aussagen von Passanten sowie ein Phantombild, das nach deren Angaben erstellt worden war. Der Mann kam ihm bekannt vor, trotzdem dauerte es ein paar Sekunden, bis er in ihm den Malerfürsten Urban Lassky erkannte. Angeblich hatte jemand gesehen, wie dieser sich beim Einsteigen ins Fluchtauto die Latexmaske vom Gesicht gerissen hatte. Auch das Auto war beschrieben, ein Kleinbus mit einer ungarischen Aufschrift.
    Irgendetwas stimmt da nicht, fuhr es Prallinger durch den Kopf. Lassky war mit Sicherheit kein Bankräuber. Immerhin kannte er den Maler persönlich. Trotzdem durfte er keinen Hinweis außer Acht lassen und sah nach, ob es bereits einen Eintrag über Lassky gab.
    Er wurde schneller fündig, als er erwartet hatte. In letzter Zeit war tatsächlich ein Vorfall in den Akten der Kriminalpolizei eingetragen worden. Unbekannte hatten in der Nacht einen

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