Vampirjagd: Roman (German Edition)
Irgendetwas müssen wir gegen diese geistigen Angriffe tun. Wir können uns nicht einfach verkriechen und darauf warten, dass uns der Himmel auf den Kopf fällt!« Daniela seufzte und bat Urban, sich um Dilia zu kümmern.
»Ich brauche ein wenig frische Luft«, setzte sie hinzu und ging Richtung Garten.
»Dabei kommen wir gerade von draußen«, kommentierte Istvan ihre Worte.
»Das ist nicht dasselbe. Vielleicht sollten wir uns alle auf die Terrasse setzen. Anita und Lieserl können uns eine Jause herrichten. Ich habe Hunger!«
»Ich helfe den beiden«, bot Cynthia an und ging in die Küche, während die anderen Daniela in den Garten folgten.
»Nach der versuchten Brandstiftung haben wir unsere Sicherheitsmaßnahmen verschärft. Ich muss deshalb ein paar Geräte abschalten, sonst heulen hier gleich die Sirenen!« Urban sagte es, als wolle er einen Witz machen, doch schon Danielas nächste Bemerkung brachte allen wieder den Ernst der Lage ins Bewusstsein.
»Wir dürfen nicht vergessen, die Anlage wieder einzuschalten, wenn wir ins Haus zurückkehren.«
»Keine Sorge, ich werde daran denken!«, erklärte Urban mit entschlossener Miene. »Ein zweites Mal kommt mir niemand mehr ohne Erlaubnis in unseren Garten. Ich würde auch jetzt keinem raten, dort einzudringen!« Er klopfte auf seinen Hosenbund, in dem gleich zwei Pistolen steckten.
»Müssen wir jetzt Billy the Kid zu dir sagen?«, fragte Istvan, der darauf anspielte, dass Urban der bei Weitem älteste Vampir der Gruppe war.
Der Maler verzog die Lippen zu einem verbissen wirkenden Lächeln. »Die eine Waffe ist mit normaler Munition geladen, die andere mit unseren Spezialpatronen.«
Diese Anspielung verstanden alle, und ihnen grauste bei dem Gedanken, dass diese Waffe auch sie töten konnte. Doch wenn ihnen ein übermächtiger Feind entgegenstand, konnten die Silberkugeln die Begegnung zu ihren Gunsten entscheiden.
»Ich hoffe bloß, dass alles gut geht«, flüsterte Istvan und schüttelte sich.
Das hoffte Daniela ebenfalls. Gleichzeitig aber fühlte sie eine Wut in sich, die sie sich nicht erklären konnte. Als sie in sich hineinhorchte, sah sie Ferdinand Rubanter juniors aufgeblasene Miene vor sich. Verwirrt drehte sie sich zu Dilia um und sah in deren angespannte, ja feindselige Miene.
»Was ist mit dir?«, fragte sie erschrocken.
»Ich könnte diesen Rubanter junior an die Wand klatschen und abkratzen«, erklärte ihre Freundin und schüttelte verwundert den Kopf. »Das ist komisch, nicht wahr? Ich kenne den Mann doch gar nicht.«
»Ich habe ebenfalls einen Hass auf Ferdinand Rubanter, wie ich ihn bislang nur einmal empfunden habe, als wir gegen Monique Prestl, die schwarze Königin, kämpfen mussten.« Daniela versuchte sich zu entspannen, doch das Gefühl des Hasses wurde noch stärker.
»Möglicherweise ist das ebenfalls ein Angriff unseres unbekannten Feindes«, sagte sie erschrocken zu Dilia. »Vielleicht will er uns zwingen, dass wir über dieses Prominentensöhnchen herfallen, damit es hinterher den entsprechenden Wirbel im Land gibt.«
»Wenn dem Junior was passiert, wird Rubanter senior alles daransetzen, diejenigen zu erwischen, die dafür verantwortlich sind«, erklärte Dilia besorgt.
»Dann sollten wir uns beide beherrschen und diesen Kerl vergessen!«
Da in diesem Augenblick Anita und Lieserl mit ihrem Servierwagen hinter Cynthia aus dem Haus traten und den Gartentisch deckten, erstarb das Gespräch und jeder Vampir hing seinen Gedanken nach.
Als Lieserl wieder verschwunden war, ließ Anita ihren Blick über den Tisch schweifen und wandte sich dann mit fragender Miene an Daniela. »Für euch wäre gedeckt. Soll ich für den Hund auch was holen?«
»Welchen Hund?« Noch während sie fragte, sah Daniela den seltsamen Collie-Fuchs-Mischling neben sich liegen, der ihr Rubanter juniors Rottweiler vom Hals gehalten hatte.
»Wo kommst denn du her?«, rief sie verblüfft.
Jetzt bemerkten auch die anderen den Hund, der seinen Kopf gemütlich auf die Vorderläufe gelegt hatte und sie mit wachen Augen betrachtete.
»Ist der süß! Kann man ihn streicheln?« Cynthia beugte sich über das Tier und streckte die Hand danach aus.
Stela war es gelungen, ihre Kleidung noch vor ihrer Umwandlung im Gebüsch zu verstecken und sich, nachdem sie Hundegestalt angenommen hatte, ungesehen bis an Danielas Seite zu schleichen. Zwar hätte sie es lieber gesehen, wenn diese sie gestreichelt hätte, doch ließ sie es zu, dass Cynthia sie kraulte.
»Du
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