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Vampirnacht

Vampirnacht

Titel: Vampirnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Hinterhof, und wir müssen uns mit seinen Plänen für die neue Geisterbahn befassen. Darauf können wir später zurückkommen. Was gibt es noch?«
    »Ich habe mich ein bisschen in die wunderbare Welt der richtig gefährlichen Geister eingelesen«, sagte Camille. »Ich bin immer noch nicht dahintergekommen, was uns gestern Nacht besucht hat, aber über die Doppelgänger habe ich einiges gefunden. Sie können nicht richtig sprechen, nur lachen und schreien, aber sie müssen nicht unbedingt von einem Hexer oder Nekromanten herbeibeschworen werden. Ihre Fähigkeit, andere Geschöpfe zu imitieren, ist natürlich. Aber dieser Zauber? Betörende Magie ist nicht ihre Liga. Deshalb ist es wahrscheinlich, dass der von gestern Nacht von jemandem gelenkt wurde.«
    »Hexer?« Ich kritzelte mit.
    »Ich glaube nicht.« Camille sah in ihren eigenen Notizen nach. »Das eigentlich Verrückte ist: Kaum jemand weiß, dass Doppelgänger eigentlich zur Schattenwelt gehören. Sie sind keine richtigen Geister. Wenn sie sich auf die physische Ebene begeben, müssen sie die Gestalt einer Person annehmen. Oft ist das einfach diejenige, mit der sie zuletzt Kontakt hatten. Bis ihnen die nächste Mahlzeit über den Weg läuft.«
    »Was geschieht, wenn sie nicht fressen?«
    »Dann lösen sie sich nach einer Weile auf und werden in die Welt der Schatten zurückgezogen. Wenn sie hierherbeschworen werden, dann normalerweise von einem Nekromanten. Aber man kann sie mit einem Zauber belegen, so dass sie der Zielperson als deren Objekt der Begierde erscheinen. Anders ausgedrückt – wenn ich gestern Nacht da draußen gewesen wäre, hätte ich das Geschöpf wahrscheinlich als Smoky oder Trillian oder Morio gesehen.«
    Trillian hüstelte. »Da fühle ich mich doch gleich besser.«
    »Könnte Telazhar es geschickt haben? Er ist doch drüben in der Anderwelt.« Vanzir spießte ein Stück Weißbrot mit der Gabel auf und biss davon ab.
    »Überlegt doch mal«, sagte ich. »Gulakah kam ursprünglich aus der Schattenwelt, ehe er da rausgeflogen ist. Ich glaube, der Fürst der Geister könnte ein ziemlich fähiger Nekromant sein.«
    »Scheiße … und ich dachte schon, es könnte nicht mehr schlimmer kommen.« Rozurial war immer noch ein bisschen blass um die Nase, schien sich aber ansonsten erholt zu haben.
    Ich machte mir wegen gestern Nacht kein schlechtes Gewissen mehr und wollte nur noch den Drecksack finden, der mich mit seinem Zauber zu dieser kleinen Einlage getrieben hatte.
    »Ja. Und ich habe das Gefühl, dass wir gerade erst an der Oberfläche kratzen …« Die Haustür ging auf, und alle lauschten wachsam, doch dann drang Nerissas Stimme aus dem Flur zu uns.
    »Schatz, ich bin zu Hause!«
    Ich ließ mich fallen und sprang ihr entgegen. Nerissa platzte in die Küche. Ihre dunkelblonde Mähne wellte sich um ihre Schultern. Sie sah müde aus und trug noch ihr Business-Kostüm. Meine Liebste war auf klassische Weise schön, hatte eine Figur wie eine Amazone und verströmte ein Pheromon, das mich verrückt machte.
    Sie ließ ihre Aktentasche fallen und breitete die Arme aus. Ich flog zu ihr hinüber, und sie hielt mich fest und empfing mich mit weichen, üppigen Lippen. Ich ließ mich in ihren Kuss fallen, in ihre Liebe und Leidenschaft, und einen Moment lang war die Welt völlig in Ordnung, kein Geist weit und breit.

[home]
    Kapitel 7
    I ch bin so froh, dass du in Sicherheit bist!« Der letzte Rest Sorge verflog, als mich ihr warmer, süßer Vanilleduft einhüllte. Ich liebte Nerissas Geruch – wenn ich bei ihr war, hätte ich mich am liebsten darin eingewickelt, denn er vermittelte mir das Gefühl, geliebt zu werden, zu Hause zu sein. Nerissa trug noch ihr Tweedkostüm – der Rock endete drei Fingerbreit über den Knien, und unter dem taillierten Blazer lugte eine babyblaue Bluse mit Hemdkragen hervor. Mit ihren sieben Zentimeter hohen Absätzen war sie so groß wie Delilah, anderthalb Köpfe größer als ich.
    Ich schwebte ein Stück empor, um ihr gerade in die Augen zu sehen, beugte mich dann vor und küsste sie auf die Nase. »Wir haben ein Problem. Mehrere, genau genommen. Hat Iris dir erzählt, was passiert ist?«
    Nerissa nickte und ließ auch ihre große lederne Beuteltasche zu Boden fallen. Sie zog den Blazer aus und hängte ihn über die Lehne eines leeren Stuhls, dann schlüpfte sie aus den Pumps. »Du meinst von den Geistern und dem Doppelgänger? Ja.«
    »Hast du in letzter Zeit irgendwelche seltsamen Leute bemerkt, die sich in

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