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Vampirnacht

Vampirnacht

Titel: Vampirnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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nicht mehr auf dem Laufenden war, was sich in meinem eigenen Laden tat. Und dann, als ich mich in Richtung Bar durchschlängelte, hörte ich sie flüstern.
    Romans Gefährtin – da ist sie.
    Haut mich nicht gerade um. Ich frage mich, was Roman an ihr so toll findet.
    Sieh dir mal ihre Augen an – da sieht man doch gleich, dass sie nie ein Mensch war.
    Ich habe gehört, dass sie lesbisch sein soll …
    Nein, bi. Ich wette, Roman treibt es mit ihr und ihrer Freundin.
    Das war es also. Dank Roman war ich in eine Art Promistatus aufgestiegen, und das machte sich nun in der Bar bemerkbar. Das beständige Klingeln der Registrierkasse sagte mir, wie gut der Laden lief, und als ich mich zu Derrick hinter die Bar stellte, nickte er mir nur knapp zu.
    »Meni – wir brauchen mehr Leute.« Er hatte fünf Bestellungen vor sich liegen, und ich übernahm zwei davon.
    »Warum hast du nicht schon früher etwas gesagt?« Ich ließ eine Flasche durch die Luft wirbeln, fing sie wieder auf und schenkte drei Whiskeys ein. Chrysandra wartete schon, und als ich die Shots auf ihr Tablett stellte, schüttelte sie den Kopf.
    »Wir brauchen nicht nur einen zweiten Barkeeper, sondern mindestens noch zwei Kellnerinnen, wenn das so weitergeht. Die Nachmittagsschicht geht ja noch, aber ab fünf, sechs Uhr ist hier die Hölle los.« Sie hob das Tablett vom Tresen und balancierte es geschickt vor sich her, während sie sich durchs Gedränge schob.
    Ich arbeitete flott, um Derrick etwas Druck zu nehmen. »Also, warum habt ihr nicht längst etwas gesagt?«
    »Du hattest so viel zu tun, und wir wissen, dass es da um etwas Wichtiges geht, obwohl ich keine Ahnung habe, um was. Das hier läuft seit etwa drei Wochen so. Ich weiß nicht, was uns diesen Aufschwung beschert hat, aber der Wayfarer ist auf einmal absolut angesagt. Und die Pension ist für die nächsten vier Monate ausgebucht. Die Reservierungen aus der Anderwelt stapeln sich.« Derrick hob mit leisem Ächzen das nächste Tablett für Lena an, eine Kellnerin, die ich eigentlich für die Pension angeheuert hatte – für den Zimmerservice. Offensichtlich hatten die anderen sie in die Bar abgezogen.
    »Mist, ich habe keine Zeit für Einstellungsgespräche. Derrick, kennst du jemanden, der was taugt und einen Job sucht?«
    Kaum hatte ich den Satz ausgesprochen, beugte sich ein dunkelhäutiger Vampir über den Tresen. »Roman sagt, du hättest etwas zu tun für mich?«
    Ich hatte ihn noch nie gesehen. »Wer bist du?«
    »Ich gehöre zu Romans Hausangestellten, und er hat angedeutet, dass du jemanden mit meinen Fähigkeiten brauchen könntest. Ich bin Barkeeper seit achtzehnhundertfünfundachtzig.«
    Ich schnaubte. »Du siehst keinen Tag älter aus als vierzig.«
    Er ließ die Fangzähne blitzen, doch seine Augen funkelten belustigt. »Nur gut, dass ich bei meiner Verwandlung erst vierzig war. Man stelle sich vor, ich wäre achtzig gewesen. Dann wäre ich vermutlich sofort in die Sonne gegangen.«
    Ich warf Derrick einen fragenden Blick zu. »Meinst du, dass du mit einem anderen Vampir klarkommst? Er müsste die Nachtschicht mit dir übernehmen.«
    Derrick zuckte mit den Schultern und schenkte drei Martinis ein. »Ich bin aber dein Barchef, oder? Ich arbeite schließlich schon eine ganze Weile hier.«
    »Ja, du bist der Chef.« Ich wandte mich dem fremden Vampir zu. »Wie heißt du? Und dir ist doch klar, dass ich bei Roman nachfragen und mich vergewissern werde, dass du die Wahrheit sagst.«
    Er neigte den Kopf. »Du wirst zufrieden sein. Mein Name ist Digger.«
    Ich stellte die Wodkaflasche ab, aus der ich gerade einschenken wollte. »Digger? Im Ernst?«
    »In den zwanziger Jahren habe ich eine Weile auf einem Friedhof gearbeitet. Gräber ausgehoben. Davor hieß ich Joe, aber Digger ist irgendwie hängengeblieben. Und der Werdachs braucht sich keine Sorgen zu machen. Ich werde nicht versuchen, seinen Platz einzunehmen, und beißen werde ich ihn auch nicht.« Digger blickte sich um. »Wenn du willst, kann ich sofort anfangen.«
    »Du weißt noch nicht einmal, was ich zahlen würde.« Ich ließ mich nicht gern drängen, und genau so fühlte sich das hier an. Aber wenn Roman wollte, dass Digger hier arbeitete, dann musste ich das zumindest in Betracht ziehen.
    »Roman sagt, er würde meinen Lohn weiterhin bezahlen.« Wieder dieses spitzzahnige Lächeln.
    »Ach, sagt er das? Tja, ich bezahle meine Leute selber«, brummte ich leise, doch Digger hörte mich trotzdem.
    »Roman möchte nicht, dass

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