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Vampirsohn

Titel: Vampirsohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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um sich das Haar von der Schulter zu streichen, zitterte sie. »Ich muss … wieder zu Ihnen kommen. Jetzt.«
    Die Kerzen begannen, nacheinander zu verlöschen.
    Die Angst brachte ihr Herz wie wild zum Rasen. Angst und … Oh Gott, bitte lass den Grund für dieses Herzrasen nicht zumindest teilweise freudige Erwartung sein.
    »Warten Sie!« Sie setzte sich auf. »Woher wissen Sie, dass Sie nicht … zu viel nehmen?«
    »Ich kann Ihren Blutdruck spüren, und ich werde sehr vorsichtig sein. Ich könnte es nicht ertragen, Ihnen wehzutun.« Er stand vom Schreibtisch auf. Weitere Kerzen gingen aus.
    »Bitte, lassen Sie es nicht ganz dunkel werden«, sagte sie, als nur noch die Kerze auf dem Nachttisch brannte. »Ich halte das nicht aus.«
    »Es ist aber besser so …«
    »Nein! Himmel, nein … das ist es nicht. Sie wissen nicht, wie das für mich ist. Ich habe schreckliche Angst vor der Dunkelheit.«
    »Nun gut, dann werden wir das Licht anlassen.«
    Als er zum Bett kam, hörte sie zuerst die Ketten. Dann sah sie seinen Schatten aus der Dunkelheit auftauchen.
    »Vielleicht möchten Sie dabei stehen?«, fragte er. »Auf diese Weise könnte ich es wieder von hinten tun, und sie müssten mich dabei nicht ansehen. Diesmal wird es leider ein bisschen länger dauern.«
    Claire stieß den Atem aus. Hitze stieg in ihr auf, und das Blut strömte heiß durch ihre Adern. Im Prinzip
wollte sie herausfinden, warum ihr Selbsterhaltungstrieb so gefährlich schwach war, aber was sollte das schon bringen? Sie war, wo sie war. »Ich glaube … Ich glaube, ich möchte Sie sehen.«
    Er zögerte. »Sind Sie sicher? Denn wenn ich einmal begonnen habe, kann ich schwer wieder aufhören …«
    Grundgütiger! Sie klangen wie zwei beflissene viktorianische Eheleute, die sich über Sex unterhielten.
    »Ich muss Sie einfach sehen können.«
    Er holte tief Luft, als ob er nervös sei und sich darauf vorbereitete, seine Angst zu überwinden. »Dann ist es vielleicht besser, wenn Sie sich an den Bettrand setzen. Auf diese Weise kann ich vor Ihnen knien.«
    Claire rückte ein Stück nach vorne, so dass ihre Beine von der Matratze baumelten. Er beugte sich nieder und ging in die Knie, schüttelte dann aber den Kopf.
    »Nein«, flüsterte er. »Ich muss mich doch neben Sie setzen.«
    Er setzte sich mit dem Rücken zur Kerze hin, so dass sein Gesicht im Dunkeln lag. »Darf ich Sie bitten, sich zu mir zu drehen?«
    Sie änderte ihre Position und blickte zu ihm auf. Das Licht der Flamme bildete einen Glorienschein um seinen Kopf, und sie wünschte sich, sie könnte sein Gesicht sehen, sich an seiner engelhaften Schönheit weiden.
    »Michael«, flüsterte sie. »Sie hätten dich Michael nennen sollen. Nach dem Erzengel.«
    Er hob eine Hand und strich ihr Haar zurück. Dann stützte er sich auf der Matratze ab und neigte sich zu ihr.

    »Ich mag den Namen«, meinte er leise.
    Sie spürte zuerst seine Lippen an ihrem Hals, ein zartes Streicheln von Haut an Haut. Dann zog sich sein Mund zurück, und sie wusste, dass er ihn weit öffnete und die Fänge zum Vorschein kamen. Der Biss kam schnell und entschlossen, und sie nahm ihn viel bewusster wahr als beim letzten Mal. Der Schmerz war stärker, genauso wie der süße Rausch, der darauf folgte.
    Claire stöhnte, als eine Hitzewelle durch ihren Körper schoss und er rhythmisch zu saugen begann. Sie war sich nicht ganz sicher, ab wann sie ihn berührte. Es geschah einfach. Ihre Hände wanderten hinauf zu seinen Schultern.
    Er machte einen Satz zurück. Und als er sich zurückzog, traf das Licht einen Teil seines Gesichts. Er atmete schwer, mit geöffneten Lippen, die Spitzen seiner Fänge kaum zu sehen. Er war hungrig, aber auch erschrocken.
    Sie fuhr mit den Händen an seinen Armen nach unten. Seine Muskeln waren fest und zeichneten sich deutlich ab.
    »Ich kann jetzt nicht aufhören«, sagte er mit verzerrter Stimme.
    »Ich möchte … dich nur berühren.«
    »Ich kann nicht aufhören.«
    »Ich weiß. Und ich möchte dich berühren.«
    »Warum?«
    »Ich möchte dich spüren.« Sie konnte es selbst kaum glauben, aber sie neigte ihren Kopf zur Seite und bot ihm ihren Hals dar. »Nimm, was du brauchst. Und ich mache es genauso.«

    Diesmal stürzte er sich förmlich auf sie, hielt ihren Hals auf der gegenüberliegenden Seite fest und biss kraftvoll zu. Claire bäumte sich auf. Ihre Brüste stießen gegen seine Brust, und sein animalischer Duft hüllte sie ein. Seine muskulösen Oberarme umklammernd ließ sie sich

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