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Vampirwelt

Vampirwelt

Titel: Vampirwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einem Friedhof erzählt, von Särgen, von Gräbern und einem Haus.
    Davon sah ich nichts, auch dann nicht, als ich mich aufgerichtet hatte.
    Ich hockte auf dem Boden, schüttelte den Kopf und war froh, nicht benommen zu sein. Noch immer sitzend holte ich meine kleine Leuchte hervor.
    Assunga hatte eigentlich die Chance gehabt, aus mir einen Vampir zu machen. Innerhalb des Mantels und auch während der Reise war ich hilflos gewesen. Mir stellte sich die Frage, warum sie diese Chance vertan hatte? Oder waren zwei Personen zuviel für sie gewesen? Hatte die Zeitspanne nicht gereicht?
    Tommy Hayer war für sie der leichtere Gegner. Ich stand noch unter dem Schutz meines Kreuzes, möglicherweise war sie davon abgeschreckt worden.
    Wie ich es auch drehte und wendete, zu einem klaren Ergebnis kam ich nicht. Mir blieb nichts anderes übrig, als in diesem fremden Spiel mitzumischen, wobei ich hoffte, die perfekten Karten in den Händen zu halten.
    Ich stand auf.
    Es ging normal. Es war auch niemand da, der mich daran hinderte, die Lampe einzuschalten, und zum erstenmal brachte ich etwas Helligkeit in diese Finsternis.
    Der Strahl biß sich auch regelrecht in die Schwärze hinein. Er hellte sie auf, dennoch konnte ich kaum etwas sehen, weil die Schwärze sehr bald schon über ihm zusammenfiel und ihn schluckte. Das Licht wurde in dieser Welt regelrecht gefressen, dann war es vorbei.
    Allerdings glaubte ich daran, etwas gesehen zu haben. Keine Bewegung, nur ein Ziel und dies auch nur für einen winzigen Moment.
    Es floß hinein, war dann verschwunden, so rasch, daß ich mir den Standort nicht einmal hatte merken können, es dafür aber noch einmal versuchte und die Lampe wieder einschaltete.
    Ich sah es erneut.
    Es war ein Grabstein, der schief im Boden stand Eine alte Platte, krumm, von Spinnweben umwickelt, zudem schief und ohne eine Schrift, denn lesen konnte ich nichts.
    Ich ging näher an das Ziel heran. Vor mir senkte sich die Erde ein wenig.
    Sie war nicht mehr glatt. Auf der Oberfläche zeigte sie sich aufgerauht und eingerissen, als hätte dort jemand mit einer Harke herumgewühlt.
    Das wollte ich nicht glauben. In dieser Welt war nichts unmöglich und alles auf den Kopf gestellt worden. Hier konnte es sehr gut sein, daß der Tote nicht in die Erde gelegt worden war, sondern aus ihr gekommen war. Vielleicht lebten hier Ghouls – Leichenfresser – und auch gefährliche Zombies.
    Ich jedenfalls kannte die Regeln und Gesetze dieser verdammten Vampirwelt nicht. Sie waren einzig und allein von Will Mallmann aufgestellt worden.
    Hier konnte er durchaus seine Heimat gefunden haben. Er hatte schließlich einen neuen Platz gesucht, wo er unantastbar war und von dem aus er alles lenken konnte.
    Nicht weit entfernt sah ich den zweiten Grabstein. Er lag auf dem Boden, allerdings zeigte er eine Schräglage. Mit dem oberen Teil stand er weiter hervor als mit dem unteren.
    Ich ging hin.
    Mit der rechten Fußspitze stieß ich ihn an. Hatte er sich bewegt? Ich konnte es nicht glauben, der Stein war viel zu schwer, aber ich versuchte es erneut. Diesmal kräftiger, und tatsächlich rutschte er leicht nach vorn.
    Ich wollte es jetzt genau wissen. Noch immer im Schein der Lampe machte ich weiter und hatte ihn schließlich so weit nach vorn geschoben, daß ich die Luke erkennen konnte, die mir so etwas wie eine Grenze zu einer anderen Welt bildete.
    Sie war ein Einstieg, und sie war auch groß genug, daß ich hindurchpaßte.
    Was lag unter diesem Friedhof, dessen größter Teil nach wie vor von der Finsternis verschluckt wurde? Eine weitere Welt voller Geheimnisse?
    Uralte Gräber aus vergangenen Zeiten? Ein tödliches Labyrinth? Alles konnte möglich sein.
    Da ich von Natur aus neugierig war, wollte ich es ausprobieren. Ich suchte die Klappe ab. Vielleicht war ein Ring oder ein Griff vorhanden, an dem ich sie hochziehen konnte.
    Ich fand nichts dergleichen, bis ich auch die Seiten genauer untersuchte.
    An der rechten war ein Griff befestigt worden. Er bestand nicht aus Metall, sondern aus einem hart zusammengedrehten Tau. Ich hatte mich schon gebückt und wollte zugreifen, als ich zum erstenmal die fremden Geräusche hörte.
    Über mir in der Dunkelheit des Himmels. Es war ein tiefes Rauschen, begleitet von einem leichten Pfeifen.
    Ich leuchtete in die Höhe.
    Ein Schatten segelte heran.
    Groß und breit, kein Vogel, dafür ein anderes Tier. Eine riesengroße Fledermaus. Sie wirkte, als wäre sie zum Angriff entschlossen, huschte aber

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