Vamps and the City
Chance bekam. „Nein, ich hatte Glück und erwischte die Regieassistentin von Gute Zeiten, schlechte Zeiten für Vampire. Sie fand, ich wäre perfekt für die Sendung. Das bedeutet, ich werde mit Don Orlando spielen." Maggie sah mit verträumter Miene zu einem der Fenster hinaus. „Uns ist vorherbestimmt, dass wir zueinanderfinden. Ich weiß es."
Darcy zuckte zusammen, als das Handy in ihrer Aktentasche klingelte. Es war ein neues Telefon, ein Geschenk von Gregori, damit sie ihn anrufen konnte, wenn sie ihn brauchte.
Maggie kam näher. „Wer mag das sein?" „Keine Ahnung. Die Nummer kennt kaum jemand." Darcy kramte in der Tasche, bis sie das Telefon gefunden hatte. „Hallo?" „Darcy!" Vanda hörte sich mit ihrer lauten Stimme panisch an. „Ich komme rüber. Ist es sicher?" „Du meinst, du teleportierst? Hier sollte es hinreichend sicher sein, aber der Zeitpunkt ist ungünstig." Darcy konnte kreischende Stimmen im Hintergrund hören. „Vanda? Was geht da vor?"
„Stimmt was nicht?", fragte Maggie. „Weiß nicht." Darcy klappte das Telefon zu, da materialisierte Vanda sich auch schon im Raum. „Was machst du hier?" Vanda sah sich um. „Prima. Ihr habt noch nicht angefangen." „Du hast hier nichts zu suchen", beharrte Darcy. „Du bist die Einzige, die ich für meine Sendung habe, und du solltest die Kandidaten nicht vorher sehen." „Keine Bange. Ich benehme mich." Vanda rückte die schwarze Peitsche zurecht, die sie wie einen Gürtel um die Taille trug. „Außerdem musste ich aus dem Apartment raus. Da herrscht Kriegszustand."
,,Was ist passiert?", fragte Maggie. „Alle haben auf Cora Lee herumgehackt, weil ihre blöden Reifröcke fast die gesamten Schränke beanspruchen. Darauf sagte Cora Lee" - Vanda ahmte einen Südstaatenakzent nach - „Ich muss schon sagen, der weibliche Körper sieht in den Korsetts und Reifröcken der viktorianischen Ära begehrenswerter aus als in den Kleidungsstilen jedes anderen Zeitabschnitts der Weltgeschichte."
Darcy verzog das Gesicht. „Wenn man sich gern quälen lässt."
„Genau." Vanda fuhr mit einer Hand durch ihr kurzes, stacheliges lila Haar. „Dann meinte Maria Consuela, mittelalterliche Gewänder seien viel attraktiver und Cora Lee könnte sich mit ihren Reifröcken zu El Diablo scheren."
„Heilige Mutter Gottes." Maggie bekreuzigte sich.
Vanda grinste. „Dann setzte Lady Pamela Smythe-Worthing ihre hochnäsigste Miene auf und verkündete, die elegantesten Kleider, die je geschaffen wurden, wären die des englischen Klassizismus. Darauf meinte Cora Lee, durch die hohe Taille von Lady Pamelas Gewändern würde sie so breit wie ein Scheunentor aussehen."
Darcy verzog das Gesicht. „Und da ging der Streit erst richtig los, oder?"
„Nicht ganz. Lady Pamela kreischte, sie wäre so grauenhaft aufgeplustert, dass sie wie eine abgeschnürte Wurstpelle daherkommen würde, oder so etwas in der Art. Dann rauschte sie zum Schrank, packte einen von Cora Lees Reifröcken und stopfte ihn in den offenen Kamin."
„Herrje!" Maggie hielt sich eine Hand an die Brust. „Und dann fing der Streit an?"
„Nicht ganz. Der Rock fing Feuer, aber da es sich um einen Reifrock handelte, schnalzte er wieder aus dem Kamin heraus und landete auf dem Seidencape von Prinzessin Joanna."
Darcy stöhnte. „Doch nicht das rote mit dem Hermelin -Saum? Das ist ein Vermögen wert." „Genau das." Vanda hob die Hände zu einer dramatischen Geste. „Und ab diesem Zeitpunkt war der Teufel los."
Maggie seufzte. „Das war Prinzessin Joannas Lieblingscape."
„Ich weiß", pflichtete Vanda bei. „Aber wirklich traurig ist, dass sie es in dem Moment getragen hat." „Was?", fiepste Darcy. „Geht es ihr gut?" „Sie wurde ein klein wenig angekokelt. Aber wenn sie einen Tag geschlafen hat, ist sicher alles wieder in Ordnung." Darcy ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Das ist ja schrecklich! Diese Frauen bringen sich noch gegenseitig um!" „Ich weiß. So wütend habe ich die Prinzessin noch nie erlebt." Vanda kicherte. „Sie rauchte regelrecht."
Die Tür des Konferenzzimmers ging auf und Ms. Stein warf einen Blick herein. „Sind Sie bereit?" Ihr Kiefer klappte herunter, als sie Vanda entdeckte. Sie sah sich in dem Raum um, dann hinter sich in den leeren Flur. „Wie - wie sind Sie - ich dachte, Sie wären nur zu zweit." Darcy stand auf und lächelte, als wäre nichts Ungewöhnliches vorgefallen. „Das ist Vanda Barkowski. Sie ist meine ... zweite Assistentin." Ms. Stein bekam
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