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Vater unser

Vater unser

Titel: Vater unser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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gehabt, den Schläger abzuwaschen. Das Ding ist im Labor. Wenn was dran ist, finden wir es.»
« Was ist mit dem Messer?», fragte sie.
« Wir glauben, es ist dasselbe, das in Marquettes Bauch gesteckt hat. Trotzdem haben wir vorsichtshalber alle Messer mitgenommen, die wir finden konnten. Wir vergleichen die Klingen mit Mrs. Marquettes Stichwunden. Nielson tippt auf eine glatte Klinge, mit der sie und die Kinder angegriffen wurden, weil die Wundränder nicht eingerissen sind. Aber mehr kann er zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Das Messer, das die Ärzte rausgezogen haben, war ein Ausbeinmesser von Zwilling. Schmale Klinge, einundzwanzig Zentimeter.»
« Kann euer Labor die Analyse durchführen, oder müssen wir uns dafür an das FBI wenden?», fragte Rick.
« Wir haben unseren eigenen Messerexperten – John Holt. Wenn der nicht weiterkommt, können wir immer noch das Florida Department of Law Enforcement in Orlando fragen. Das FBI halten wir schön aus dem Fall raus. Die Jungs haben hier nichts verloren. Brill nimmt die Siphons mit und untersucht sie auf Blutreste. Aber wir haben Bleiche unter den Waschbecken gefunden, und falls der Kerl wusste, was er tat, gibt es nichts mehr, das wir finden können. Die Leichenstarre war noch nicht eingetreten, und nach Jennifer Marquettes Körpertemperatur, Blässe und Mageninhalt zu schließen, trat der Tod irgendwann zwischen zwei und halb sechs am Morgen ein.»
« Genauer kann Nielson es nicht sagen?»
« Offenbar nicht. Du bist ihm wohl mit deiner charmanten Art mal gehörig auf die Nerven gegangen, denn er lässt ausrichten, dass du ihn bloß nicht wieder nach dem Sekundenzeiger fragen sollst.»
« Blödmann», brummte Rick.
« Soweit wir wissen, hätte der Ehemann eigentlich auf einem Ärztekongress in Orlando sein sollen. Wir haben bestätigt bekommen, dass im Marriott World Center bis zum Sonntag ein Zimmer auf den Namen Dr. David Marquette reserviert war. Es hat schon gereicht, die Stichworte ‹Ermittlungen› und ‹Mordfall› zu erwähnen, und der Empfangschef ist nervös geworden. Aber Theresa kümmert sich trotzdem um einen Gerichtsbeschluss.»
« Das Hotelzimmer darf keiner anrühren, Lat!», knurrte Rick. Obwohl die beiden etwa gleich groß waren, wirkte John Latarrino bulliger. Er hob abwehrend die Hände.
« Ich habe alles beantragt, was wir brauchen. Du kannst gern einen Blick auf den Beschluss werfen, bevor ihn die Kollegen in Orlando dem Richter zur Unterschrift vorlegen. Ich kenne die Spielregeln, Rick.» Einen Moment lang herrschte peinliches Schweigen.
« So habe ich es nicht gemeint», sagte Rick dann.
« Ich weiß», erwiderte Latarrino und ließ seinen Kaugummi knallen. Die Spannung löste sich, als ein Handy klingelte.
« Da muss ich ran», sagte Rick, nahm das Telefon vom Gürtel und verschwand im angrenzenden Badezimmer.
« Na schön», sagte Latarrino und sah mit einem ungeduldigen Seufzen auf die Uhr. Julia spürte, dass die beiden Männer etwas auszufechten hatten, aber es war noch zu früh zu sagen, wer angefangen hatte. Nach einer halben Minute drehte sich der Detective um.
« Bellido hatte seine Führung schon. Wenn Sie mir also folgen, Frau Staatsanwältin, bringen wir die Sache hinter uns.» Als er das Schlafzimmer verließ, fügte er hinzu:
« Ab hier wird es nur noch schlimmer, also machen Sie sich auf etwas gefasst.»
KAPITEL 11
    HABEN SIE sich schon die Aufnahme von der Notrufzentrale angehört?», fragte Latarrino draußen auf dem Flur.
    « Nein.» Julia schüttelte den Kopf.
« Ich habe gelesen, dass ein Notruf einging, aber was gesprochen wurde, weiß ich nicht.»
« Na gut, dann kläre ich Sie mal auf. Das Police Department von Coral Gables erhielt um vier Uhr siebenundvierzig einen Notruf. Der Anrufer klang wie ein Kind. Wir nehmen an, dass es die sechsjährige Emma gewesen ist, aber sie hat ihren Namen nicht genannt. Sie bat um Hilfe, dann sagte sie, es würde jemand kommen. Die Leitung war tot, bevor das Gespräch zu Ende war. Am Ende des Bandes waren noch gedämpfte Geräusche zu hören. Über die digitale Nachbearbeitung konnten wir eine Männerstimme rausfiltern, die nach Emma rief, dann fing das Mädchen an zu weinen und sagte: ‹Daddy, nein!› Aufgrund des Timings glauben wir, dass der Vater seine Frau zu diesem Zeitpunkt bereits ermordet hatte. Dann verließ er das Schlafzimmer und ging durch diesen Flur, wobei er wahrscheinlich Fußspuren hinterließ. Wenn die DNA-Analyse fertig ist, wissen wir, von wem welches Blut

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