Vegas Vampires 01 - Beim naechsten Biss wird alles anders
für eine interessante Eigenschaft bei einer Frau. Die meisten seiner weiblichen Bekannten schleppten einen halben Drogeriemarkt in ihren Handtaschen mit sich herum.
Er ging ihr gemächlich hinterher, als sie in ihr Zimmer trat, seine anhaltende Erektion verbot ihm jegliche Hast. Mit einem raschen Energieschub könnte er sie einfangen, auf den Arm nehmen und ihr die Kleider vom Leib reißen, bevor sie auch nur Atem geholt hätte, um zu protestieren. Aber er fühlte sich gerade nicht danach. Er wollte Alexis bestimmen lassen. Sie wollte alles im Griff haben, und er würde es zulassen.
Es fiel ihm schwer, sich daran zu erinnern, was daran eine gute Idee gewesen sein sollte, als er durch ihre Tür trat und einen Fußtritt direkt gegen den Brustkorb bekam. Keuchend atmete er aus, als ein scharfer Schmerz durch seinen Körper zuckte.
»Was zum Teufel soll das?«, fragte er, während sie das Bein senkte und die Fäuste bereitmachte.
»Du hast doch gesagt, ich könnte an dir üben«, sagte sie und wippte auf den Ballen ihrer winzigen Füße. »Aber ich glaube, ich hätte dich nicht genau dorthin treten sollen, wo dich die Kugel getroffen hat. Ich habe nicht daran gedacht. Sorry.«
Ethan bemerkte, dass Alexis über ihn immer noch dachte wie über einen Sterblichen, mit all dessen Verletzlichkeiten und Schwächen. Das war nicht richtig, und Mitleid war das Einzige, was er überhaupt nicht ausstehen konnte. Sorge war gut und schön und zeigte, dass sie sich Gedanken um ihn machte, aber Alexis schien das ganze Ausmaß seiner Macht nicht zu verstehen.
Ethan war ein wenig verärgert.
»Ich bin ein fast tausend Jahre alter Vampir. Ich habe
im ersten Kreuzzug gegen die Türken gekämpft, im Hundertjährigen Krieg gegen die Franzosen - und zwar, nebenbei erwähnt, die ganzen hundert Jahre - und in beiden Weltkriegen gegen die Deutschen. Ein Fußtritt gegen die Brust von einer zwergenhaften Staatsanwältin haut mich nicht um, ganz egal ob man mir vorher eine Kugel verpasst hat oder nicht.«
Erstaunt öffnete sie den Mund. Er erkannte, dass seine Worte vielleicht eher aufwiegelnd waren als informativ, als auch schon ihre Hand nach vorn schoss. Doch dieses Mal sah er den Schlag kommen und blockte ihn ab.
Aber noch während er damit beschäftigt war, ihre Hand davon abzuhalten, sich in ihn zu rammen, ohne dabei Gewalt anzuwenden, durch die er sie verletzen könnte, drehte sie sich um die eigene Achse und trat ihm genau unters Knie.
Ein Stöhnen entfuhr ihm, bevor er es verhindern konnte. Er war schon lange nicht mehr auf dem Schlachtfeld gewesen. Vielleicht war er ein wenig verweichlicht, wenn ein Tritt gegen das Schienbein ihm so wehtun konnte.
»Zwergenhaft? Ich geb dir gleich zwergenhaft!«
Wieder einmal wünschte Ethan, er könnte Alexis’ Gedanken lesen, damit er wüsste, was sie mit ihm vorhatte. Er hoffte, sie wären an dem Punkt angelangt, wo sie sich ausziehen und sie ihn verführen würde, aber irgendwie glaubte er nicht, dass es schon darauf hinauslaufen würde.
Nur für den Fall, dass es hässlich wurde, schloss er die Tür und ging von den verspiegelten Schranktüren weg in den offenen Wohnbereich. Er wich langsam rückwärts vor ihr zurück, um sie im Auge behalten zu können.
»Ich wollte dich damit nicht beleidigen. Ich wollte
nur darauf hinweisen, dass ich nicht der Jammerlappen bin, für den du mich offenbar hältst. Und auch du bist kein Jammerlappen, wie du bereits mehrmals bewiesen hast.«
Anstelle einer Antwort bedachte sie ihn mit einer Kombination aus Tritten, Schlägen und Hieben, die er nur mit Mühe abwehren konnte. Bei seinen Reflexen hätte es ihm eine Leichtigkeit sein müssen, aber da er ihre Gedanken nicht lesen und auch ihre Bewegungen nicht vorhersehen konnte und sehr darauf bedacht war, seine Kräfte zu dosieren, damit er ihr nicht wehtat, gelang es ihr, ein paar Treffer zu landen.
Die meisten wehrte er ab, aber sie traf ihn mit dem Fuß an der Schulter, mit der Hand im Magen und mit dem Ellenbogen an einer Stelle, die sie beide noch beeinträchtigen würde, wenn sie nicht vorsichtig war.
»Okay, Buffy würde vor Neid erblassen.« Er hob die Hände in gespielter Aufgabe. »Du hast einen Vampir fertiggemacht.« Und jetzt wollte er sie in seinem Bett.
Alexis grinste. Das machte ihm Angst. Und er hatte dem Ganzen zugestimmt. Ihrer Einschätzung nach übte sie nur, da war er sich sicher. Sie würde nicht einfach damit aufhören, nicht ehe sie fertig war.
Ethan spürte, wie er ihr
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