Vegas Vampires 02 - Ein Vampir zum Anbeißen
unglaublich heißen Körper. Alles zusammen war es ein
überwältigendes Paket.
»Lieben Sie sie?«
»Nein.« Er hatte nur ein einziges Mal jemanden geliebt,
und das war Marie gewesen, und man sehe sich nur an, wohin das geführt hatte.
Unbewusst betastete er die Narbe an seinem Nacken. Er konnte sich zugestehen,
Cara zu begehren, aber er würde nicht noch einmal in den Liebeszug einsteigen.
»Dann sind sie verrückt, diese ganzen Viecher in Ihre
Wohnung zu lassen.«
Ihm kam der Gedanke, dass er vielleicht tatsächlich den
Verstand verloren hatte. Zusammen mit seinem gesunden Menschenverstand, seiner
scharfen Beobachtungsgabe, seiner Vernunft.
Ganz zu schweigen von zweihundertzweiunddreißig Dollar,
die er gerade für Tierutensilien ausgab.
Cara trocknete sich ab. Sie war zutiefst erstaunt darüber,
wie jede Bewegung sich schärfer anfühlte, frischer, als hätte sie die ersten
achtundzwanzig Jahre ihres Lebens damit zugebracht, sich durch Schlamm zu
kämpfen, und jetzt war sie frei. Alles bewegte sich schneller, fing sich
rascher in ihren Fingern, und sie fühlte sich quicklebendig, gesund und stark.
Das war interessant, ja sogar angenehm.
Aber dann waren da auch noch die Wut und die Scham. Seamus
Fox hatte ihr Leben zerstört. Hatte mit ihr geflirtet, hatte versucht, mithilfe
seiner besonderen Fähigkeiten als Vampir, ihren Verstand zu beherrschen, hatte
sie umgebracht und ihr gesagt, dass sie bei ihm bleiben musste, eine
buchstäbliche Gefangene, bis er sich anders entschied. Und wie hatte sie
reagiert? Indem sie gekommen war, während sie auf seinem Schenkel ritt.
Sie wollte sterben.
Bloß war sie schon tot.
Aus diesem Grund war sie noch immer Jungfrau. Denn Sex war
ein Mittel für Männer, Frauen zu beherrschen. Sie barfuß und schwanger und
unter ihrer Knute zu halten. Sie würde sich nicht dazu hergeben. Ganz egal, wie
gut es sich angefühlt hatte.
Und es hatte sich gut angefühlt.
Cara zitterte, als ihr Körper bei der Erinnerung daran
warm wurde. Sie nahm das Handtuch und wischte den Dampf vom Spiegel. Dann
schrie sie, so laut sie konnte. Sie ließ das Handtuch fallen, das im Spiegel in
der Luft gehangen hatte, ohne dass eine Hand es gehalten hatte, und wich
zurück.
Sie hatte kein Spiegelbild. Sie war wirklich tot. Sie war
wirklich eine blutsaugende Vampirin. Und es gefiel ihr. Sie hatte einen
Orgasmus gehabt, während sie Blut getrunken hatte. Ihr Leben, wie sie es bisher
geführt hatte, war komplett vorbei. Wie sollte sie das alles jemals ihrer
Großmutter erklären?
Es klopfte an der Tür. »Alles okay?«
Es war eine Frau. »Ja.« Nein. Cara griff nach ihrem Slip
und streifte ihn über. »Äh ... wer ist da? Wo ist Seamus?« Damit sie ihn
windelweich prügeln konnte, weil er ihr Leben zerstört hatte.
»Ich bin Alexis, Ethans Frau. Seamus ist los, um deine
Hunde zu holen, aber er hielt es für besser, wenn du nicht allein wärst.«
Damit er sie gefangen halten konnte. »Bist du auch eine
Vampirin?« Cara griff sich ihre Jeans und schlüpfte hinein, wobei sie
versuchte, die Blutkruste über dem einen Knie zu ignorieren.
»Ja. Ich bin erst zwei Monate alt.« Alexis hatte eine
feste, sachliche Stimme, die Cara zu schätzen wusste, auch wenn sie selbst sich
dem Wahnsinn nahe fühlte.
»Cara, brauchst du etwas Neues zum Anziehen? Deine Sachen
sahen aus, als würden sie in den Abfall gehören.«
Neugierig darauf, einen anderen Vampir zu sehen als Seamus
und die zwei Schläger in der Gasse, wickelte sich Cara in das Handtuch und
öffnete die Tür. »Danke für das Angebot«, sagte sie zu der zierlichen Frau mit
den blonden Haaren, die in Sweatpants vor ihr stand. Alexis sah so vollkommen
normal aus, dass Cara sich ein wenig entspannte. »Ein T-Shirt könnte ich
gebrauchen. «
»Das dachte ich mir.« Alexis reichte ihr ein dunkelgrünes
Oberteil. »Ich habe versucht, es Seamus zu sagen, aber er hat behauptet, er
hätte alles im Griff, doch dann hat er es total vergessen, stimmt's?« Sie
schüttelte den Kopf. »Er hat einen Tunnelblick - konzentriert sich auf eine
Sache, und der Rest ist ihm egal. Und normalerweise richtet sich der
Tunnelblick auf etwas, was er will, du weißt, was ich meine?«
»Nein.« Cara nahm das T-Shirt entgegen und drückte es an
ihren Oberkörper. »Ich kenne Seamus überhaupt nicht. Ich habe ihn heute Abend
zum ersten Mal getroffen. « Und ihre gesamte Zukunft lag in seinen
kontrollierenden, tunnelblickartigen, festen Vampirhänden.
Sie hasste und begehrte ihn im
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