Vegas Vampires 02 - Ein Vampir zum Anbeißen
Alexis war nicht dafür bekannt, dass sie überreagierte.
»Was
ist mit Alexis los?«, fragte er Ethan im selben Augenblick, als sich die
Bürotür hinter ihm schloss.
»Sie
hat auf ihrem AB eine kryptische Nachricht von Brittany, und sie
ist jetzt auf dem Weg zu ihr rüber, um nach ihr zu sehen. Ich weiß, dass Alexis
sich arg viel um Brittany kümmert, aber ich muss zugeben, dass das hier jetzt
wirklich seltsam ist. Brittany sagte nur >Alex< und dann nichts mehr.«
»Du
begleitest sie nicht?«
»Zeke
macht das. Wir haben nebenan noch etwas, um das wir uns kümmern müssen.« Er
deutete mit dem Daumen auf das fensterlose Nebenzimmer seines Büros. »Wir
müssen ihn wegen versuchten Mordes an einem Vampir dem Tribunal übergeben.«
Die
Worte brachten Seamus in Rage. »Wer ist es? Hast du ihn erkannt?«
»Nein.
Aber er ist jung. Vielleicht ein halbes Jahrhundert oder so. Definitiv
Amerikaner. Er spricht nicht, doch ich nehme an, das liegt eher daran, dass er
loyal sein will. Und er ist süchtig. Ich nehme an, dass er in ein paar Stunden
bereits auf Entzug sein wird.«
»Cara
sagte, er würde irgendwie nach Krankenhaus riechen. Ich habe vermutet, dass es
Drogen sind.«
»Da
bin ich mir ziemlich sicher. Allerdings verstehe ich nicht, warum sie es erst
auf dich und Kelsey abgesehen hatten und jetzt auf Cara.«
Seamus
hatte ein schlechtes Gefühl bei dem Ganzen. »Meinst du, es hat etwas mit der
Wahl zu tun?«
»Möglich
wäre es.«
»Und
wie passt Brittany ins Bild?« Vielleicht war es an der Zeit, wieder in den Klub
zu gehen und zu versuchen, Brittanys Tante zu finden. Wenn er wüsste, wer
Brittanys Vater war, dann könnten sie vielleicht wenigstens ein paar Antworten
auf die Menge an Fragen finden, die sich ihnen stellten.
»Ich
weiß es nicht. Aber es gefällt mir nicht. Vielleicht sollte ich doch noch
Alexis folgen.«
»Vielleicht.«
Die
Tür zum Nebenzimmer wurde aufgestoßen, und der mit Handschellen gefesselte
Vampir stürzte, vor Verärgerung und Verzweiflung knurrend, in den Raum.
»Sieht
ganz so aus, als ob unser Freund aufgewacht wäre.«
»Gut.«
Seamus bewegte sich vor und stand über dem Mann, während der sich auf dem
Teppich herumwälzte und versuchte, seine Balance wiederzufinden. »Ich hätte da
ein paar Fragen an unseren Freund bezüglich der Nacht, in der wir uns
kennengelernt haben.«
Er
fing an, sich über den jungen Vampir Gedanken zu machen, denjenigen, dem Kelsey
fügsam gefolgt war, als er gegangen war.
»Und
ich will hiermit anfangen.« Seamus rollte den Kerl mit seiner Stiefelspitze auf
den Rücken. »Wer zum Teufel war der dritte Vampir, der mit den dunklen Haaren?
Und warum wollte er Kelsey?«
»Hast
du eine Freundin namens Dawn?«, fragte Kelsey Cara, nachdem die Leibwächter sie
in Seamus' Apartment gelassen hatten.
Cara
war überrascht. »Ja. Sie arbeitet mit mir zusammen im Klub. Warum? Hast du sie
in der Nacht kennengelernt, als du mit Seamus dort warst?«
»Ich
bin mir nicht sicher.« Kelsey schob die Unterlippe vor.
Es
war das reinste Wunder, wie dieses Mädchen eine Schnute ziehen konnte. Cara
sähe aus wie ein Ochsenfrosch, wenn sie das täte.
Kelsey
hatte ihr Abendkleid noch nicht ausgezogen. Es schmiegte sich an ihre
Supermodelfigur wie eine purpurfarbene Ganzkörpersocke. Cara wünschte, sie
könnte nur für einen Abend mit Kelsey den Busen tauschen. Nur um einmal zu
fühlen, wie es war, in der Gegend herumzulaufen und tatsächlich die eigenen
Füße zu sehen, wenn sie zu Boden schaute.
»Sie
war in jener Nacht auch dort. Mit mir zusammen in der Umkleide. Vielleicht hast
du sie getroffen, nachdem ich in die Gasse gegangen war. Wo bist du damals
eigentlich überhaupt hingegangen?« Cara war es zuvor nie in den Sinn gekommen,
diese Frage zu stellen, aber jetzt schon. Kelsey war mit Seamus im Gang
gewesen, als Dawn und sie einen Blick auf ihn geworfen hatten.
Doch
als sie dann in die Gasse gegangen war, war Kelsey nicht mehr da gewesen.
»Er war da«, sagte Kelsey. »Der von davor.«
Tja,
sehr hilfreich. »Ah ...« Cara steckte die Hände in die Taschen ihrer Jeans. Sie
hatte ihre Stöckelschuhe abgestreift und war in Flip-Flops geschlüpft. Das
Spitzentop war gegen ein bequemes T-Shirt ausgetauscht worden. »Kennt er Dawn?«
Manchmal fiel es ihr schwer, Kelseys Gedankengängen zu folgen. Es war, als ob
sie mit ihrer Großmutter redete. Sie sprachen nicht dieselbe Sprache.
Kelsey
nickte. »Ja. Er kennt sie. Was nicht gut ist. Dawn muss sich von
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