Vegas Vampires 02 - Ein Vampir zum Anbeißen
schüttelte er erschreckt den Kopf. »Nein, Mr. Carrick, ich habe
ganz gewiss nicht aufgelegt. Hier ist diese ... diese Frau, und sie behauptet,
Ihre Frau zu kennen, und sie will ein Zimmer, aber sie hat keinen Ausweis
dabei. Und dann hat sie auch noch Hunde ... das weiß ich nicht.« Er bedeckte
die Telefonmuschel mit der Hand und fragte Cara: »Wie heißen Sie?«
»Cara Kim.«
»Cara Kim.« Er
lauschte. »Hm-hm. In Ordnung. Okay. Gewiss, Sir, ja, Sir. Danke. Einen schönen
Tag noch, Sir.« Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn des jungen Mannes,
und als er aufgelegt hatte, seufzte er erst, bevor er Cara finster musterte.
»Ich kann es einfach nicht glauben, dass Sie einfach aufgelegt haben, als Mr.
Carrick dranging.«
»Tut mir leid,
aber ich wollte nicht mit Ethan reden, weil er dann mit Seamus reden würde, und
dann kommt Seamus her und sucht nach mir, und ... und ...« Sie versuchte, ein
Schluchzen zu unterdrücken, doch es gelang ihr nicht. »Was hat Ethan gesagt?
Kann ich jetzt ein Zimmer bekommen oder nicht? Ich bin so müde.« Inzwischen
weinte sie ungehemmt, und Button fing an, den Kopf mitleidig an ihrem Bein zu
reiben.
»Oh Gott, es
ist okay«, antwortete der Mann und richtete seinen Krawattenknoten. »Nicht
weinen.« Er warf einen nervösen Blick nach rechts und links. »Mr. Carrick hat
angeordnet, ich solle Ihnen ein Zimmer geben und es auf die Spesenrechnung
setzen. Er hat gesagt, sie wären die Freundin von Mr. Fox. Ich solle Ihnen
geben, was auch immer Sie wünschen. Also, es tut mir ehrlich leid, aber Sie
hatten ja keinen Ausweis dabei oder eine Kreditkarte, und ich habe hier nur
meinen Job erledigt, also ... was wollen Sie? Mr. Carrick hat gesagt, Sie
bekommen alles, was Sie wollen.«
»Ich will ein
Zimmer!« Cara sprach so heftig, dass die Frau, die gerade neben ihr eincheckte,
erschrocken aufsah. »Und ich bin seit zehn Minuten nicht mehr die Freundin von
Mr. Fox! Wenn also bitte ein Page hinauf zu Mr. Fox' Apartment gehen und meine
Sachen holen und in mein neues Zimmer bringen könnte? Ein paar Kleider und
Toilettenartikel, und dann noch die ganzen Sachen für die Tiere, und ich will
die himbeerrot-orange gestreiften Vorhänge aus dem Wohnzimmer. Und die
pinkfarbenen Handtücher aus dem Bad.«
Er hatte sie
sowieso nie haben wollen, da wäre sie doch verrückt, wenn sie sie ihm lassen
würde. Sie waren teuer gewesen, und als sie sie online bestellt hatte, hatte
sie sie per Kreditkarte bezahlt.
Der Mann am
Empfang, auf dessen Namensschild HARRY zu lesen war, suchte in seiner Ablage
herum, zog ein Blatt Papier aus dem Drucker und fing rasch an zu schreiben.
»Kleider, Tierartikel, Vorhänge, pinkfarbene Handtücher. Sonst noch etwas?
Einen besonderen Service in Ihrem neuen Zimmer vielleicht? Einen Morgenmantel?«
Einen
Morgenmantel für einen Vampir. Irgendwie kam Cara das komisch vor. »Nein,
danke. Ich halte nicht viel von Schokolade auf meinem Kopfkissen. Ich brauche
nur einfach einen Ort, an dem ich mich eine Weile ausruhen kann. Ich bin
wirklich schrecklich müde.«
»Kapiert.« Er
tippte mit irrsinniger Geschwindigkeit und reichte ihr dann eine
Schlüsselkarte. »Vierzehnter Stock. Weit genug vom Lärm des Kasinos und des
Pools entfernt, aber auch weit genug entfernt von ihm.«
Cara nahm die
Karte entgegen. »Danke.«
»Hey, ich
versteh das. Habe selbst gerade erst eine hässliche Trennung hinter mich
gebracht. Das Letzte auf der Welt, was man dann möchte, ist doch, dem
Scheißkerl an der Kaffeemaschine zu begegnen. Sie wissen schon, was ich meine.«
»Ja, ich weiß
genau, was Sie meinen.« Cara drehte sich um.
»Sie können Ihr
Gepäck hierlassen. Ich lasse es raufbringen«, sagte der plötzlich hilfsbereite
Harry.
»Danke.« Cara
trottete hinüber zum Aufzug, fuhr hinauf zu ihrem Zimmer, ging hinein und warf
sich aufs Bett.
Sie schluchzte,
bevor ihr Kopf überhaupt auf dem Kissen gelandet war.
Seamus
versuchte mit null Erfolg zu schlafen, als es an der Tür klingelte. Er sprang
aus dem Bett und eilte in Vampirgeschwindigkeit zur Tür, in der Hoffnung, es
wäre Cara. Sie war erst seit einer Stunde fort. Vielleicht hatte sie eine Runde
durchs Kasino gedreht, sich beruhigt, und jetzt konnten sie sich vernünftig
über die ganze Situation unterhalten.
Er riss die Tür
auf. »Cara!«
Es war ein
Page.
»Kann ich Ihnen
helfen?«, fragte Seamus ungläubig und fürchterlich enttäuscht.
»Guten Morgen,
Mr. Fox. Ich bin hier, um ... äh ... Miss Kims Sachen abzuholen.« Er
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