Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen
Frau, deren Gesicht reinen Genuss ausgedrückt hatte, mit einer Kanüle Blut abgenommen hatte, fühlte sie sich zu ihm hingezogen.
Seine Leidenschaft, sein Wunsch nach einem Mittel gegen den Vampirismus, seine offensichtliche Einsamkeit – das alles berührte ihr Herz, hatte sie dazu veranlasst, ihn mehrere Male aufzusuchen, und als er sie dann um ihr Blut gebeten hatte, hatte sie es ihm trotz ihrer Angst vor Nadeln gegeben. Und obwohl er beide Male, nachdem sie Sex miteinander gehabt hatten, verschwunden war, gab es doch einleuchtende Gründe dafür. Beim ersten Mal hatte sie ihn mehr oder weniger aus ihrer Wohnung geworfen. Und nach dem zweiten Mal hatte sich Corbin um Ethans willen nicht mehr blicken lassen, was nur noch mehr bewies, dass er ein guter Mann war. Der sich nicht einmal die Mühe machte, sie anzurufen, verdammt!
Alexis stand auf, steckte sich eine Strähne ihres blonden Haars hinters Ohr und fummelte an der Diamantenkette herum, die sie zu ihrem marineblauen Kleid trug. »Hör zu, ich weiß, dass du nach ihm verrückt bist, auch wenn ich keine Ahnung habe, warum. Aber Corbin Atelier ist nicht gut für dich. Wenn du dich schon mit einem Vampir einlassen willst, dann lass mich dich wenigstens mit einem Besseren verkuppeln.«
Das verletzte Brittanys Gefühle. Alexis traute ihr nie zu, wichtige Entscheidungen selbst zu treffen. »Ich habe mich bereits mit einem Vampir eingelassen. Ich bin schwanger!« Auch wenn sie die Einzige zu sein schien, die diese Tatsache wirklich begriffen hatte. Corbin hatte das
Baby kein einziges Mal in seinen lahmen, online zusammengestellten Grußkarten zu seinen Blumensträußen erwähnt. »Ich bin nicht daran interessiert, mit irgendeinem Vampir auszugehen, vielen Dank!«
Alexis warf ihr einen schuldbewussten Blick zu. »Okay, es tut mir leid. Da habe ich mich wohl im Ton vergriffen. Ich weiß, dass du schwanger bist, und ich weiß auch, dass du dir wegen Corbin Sorgen machst. Aber ich sorge mich um dich und dein Baby. Ich denke, dass es vielleicht an der Zeit ist, dass du dich ganz auf dich selbst konzentrierst. Vielleicht ist es ganz gut, dass er auf Distanz geht und dich nicht in noch mehr Unannehmlichkeiten zieht.«
Brittany spürte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen, was ihr sehr peinlich war. Sie war normalerweise keine Heulsuse. Aber sie hatte sich selbst etwas vorgemacht. Sie hatte sich eingeredet, alles im Griff zu haben und nur eine mögliche Beziehung mit Corbin zu überdenken, dass sie dabei aber völlig vernünftig war.
Gelogen. Absolut gelogen. Sie war ganz und gar nicht vernünftig gewesen.
Sie war zwar keine Heulsuse, aber sie war impulsiv. Sie sah in den meisten Leuten nur das Gute und verschenkte ohne Rückhalt ihre Liebe. Alexis verstand das nicht, allerdings war das in Brittanys Augen kein Fehler. Sie hatte sich Corbin hingegeben, und vielleicht war das nicht besonders schlau gewesen, doch sie bereute es nicht.
Er hatte ihr ein Baby geschenkt, und dafür war sie ihm von ganzem Herzen dankbar.
Wenn er sich entscheiden sollte, irgendwann wieder wie aus dem Nichts aufzutauchen, dann wäre sie dieses Mal vorsichtiger, würde sich nicht wieder so leicht hinreißen lassen. Etwa dazu, mit ihm ins Bett zu gehen. Und in der Zwischenzeit musste sie sich ein paar Umstandsklamotten zulegen, da ihre Hosen kniffen, weiterhin diese riesigen Vitamintabletten schlucken und einen Wunschzettel im Baby Superstore einrichten. Das sollte sie beschäftigt halten.
»Aber ich denke, es ist ohnehin eine rein akademische Frage, meint ihr nicht? Er ist nicht hier, und er hämmert auch nicht an meine Tür. Also muss ich mich einfach damit abfinden.« Brittany griff sich ins Haar. Sie konnte noch immer nicht fassen, wie seltsam es sich anfühlte. Kurzentschlossen hatte sie es abschneiden lassen. Jetzt reichte es ihr in einer Art modifizierter Bob nur noch bis zum Kinn. Sie hatte sich gedacht, dass es dann leichter zu pflegen war, wenn das Baby erst einmal auf der Welt war, und sie musste zugeben, dass es ihr gefiel, auch wenn es anders war. Sie fühlte sich damit erwachsener.
»Hat jemand was von Kelsey gehört?«, fragte sie. Das war ein weiteres Rätsel. Kelsey war verschwunden. Erneut. Und niemand hatte seit gut zwei Monaten von ihr gehört.
»Nein«, antwortete Alexis. »Ich bin mir aber sicher, dass sie mit Ringo zusammen ist, weshalb ich kaum annehme, dass sie zurückkommen wird. Er weiß, dass er im Prinzip auf der Flucht ist, da er ja wegen seiner Schüsse auf
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