Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen
leid zu sagen, dass es Chechikov war, der all die Jahre meine Forschungen finanziert hat. Er erhält halbjährliche Berichte über meine Fortschritte. Wenn er sich die richtigen Wissenschaftler in ein Team holt, ist er in der Lage, meinen Impfstoff zu entwickeln – zumindest bis zu einem gewissen Grad. Ohne meine letzten Kontrollversuche wird er jedoch Jahre dafür brauchen. Es sei denn, er stiehlt meine neuesten Ergebnisse.«
Sein Kopf schmerzte. Er durfte seine Forschungsergebnisse einfach nicht in die falschen Hände kommen lassen. Chechikov hatte ihn ausgetrickst. Er hatte vor, sich die Forschungsergebnisse anzueignen, sich zum Präsidenten wählen zu lassen und dann Vampire zu klonen. Dann besäße er absolute Macht. Corbin würde nicht zulassen, dass das passierte – und er würde auch nicht zulassen, dass Brittany oder dem Kind irgendein Leid geschah.
»Ich muss Brittany finden. Kann jemand in mein Labor in meiner Wohnung gehen und meine Dateien zerstören? Sie dürfen Chechikov oder Donatelli nicht in die Hände fallen.«
»Ich besitze dafür nicht die technischen Kenntnisse«, sagte Ethan. »Aber ich bin bei der Suche nach Brittany dabei.«
»Ich kann es tun«, bot Seamus an und trat vor. »Sagen Sie mir nur, was ich aufheben soll.«
»Ziehen Sie alles auf einen USB-Stick. Es liegt einer
auf meinem Schreibtisch. Und dann formatieren Sie die Festplatten von allen drei Computern. Sodass niemand irgendetwas rekonstruieren kann. Jagen Sie alle Ausdrucke durch den Aktenvernichter.« Es tat weh, diese Anweisungen zu geben, aber er wusste, dass es notwendig war. Er hatte die Mittel erschaffen, genau das Gegenteil von dem zu tun, was er eigentlich vorgehabt hatte. Er war jetzt dafür verantwortlich, sie zu zerstören.
Aber er wollte den USB-Stick. Die Daten würden es ihm ermöglichen, seinen Impfstoff herzustellen. Er wollte sich diese Wahlmöglichkeit nicht nehmen lassen, die Chance auf ein Leben als Sterblicher – zumindest noch nicht. Nicht, wenn er wusste, dass er den Impfstoff besaß. Und vielleicht brauchte er die genetischen Daten einst in Hinblick auf ihr Kind.
»Geben Sie mir einfach Ihre Wohnungsschlüssel, und ich mach mich auf den Weg.« Seamus streckte die Hand aus. »Kelsey, lass mich dich nach Hause bringen, falls Ringo dort wieder auftaucht.«
Corbin reichte ihm den Schlüssel. » Merci. Und jetzt hole ich die Mutter meines Kindes, und ich werde jeden umbringen, der ihr auch nur ein Haar gekrümmt hat. Kann mir jemand einen Säbel leihen?«
»Ich habe einen«, sagte Alexis.
Warum überraschte ihn das nicht?
»Oh Gott! Mussten Sie sie darum bitten?«
»Ich nehme ihn.« Corbin konnte dank seiner Internatsausbildung mit einem Säbel umgehen. Bei seiner derzeitigen Stimmung würde er es genießen, heute jemanden damit zu töten.
Brittany saß seit zwölf Stunden in dem Sessel. Sie wusste es, weil ihr gegenüber eine Uhr aus Platin an der Wand hing, die anzeigte, wie entsetzlich lang ihre Gefangenschaft bereits andauerte. Vor einer Stunde war sie aus Donatellis kleinem Hypnoseschlaf aufgewacht, und während sie ihr zwar erlaubt hatten, auf die Toilette zu gehen, hatte Gregor sie allerdings auch zwei Mal geschlagen, sie geschüttelt und gerade eben ins Handgelenk gebissen, um von ihrem Blut zu kosten.
Er versuchte, ihr Angst zu machen, und es funktionierte. Sie hätte sich vor Angst in die Hosen machen können, aber wenigstens war ihre Blase leer. In Gedanken um Hilfe zu rufen schien nicht den erwünschten Erfolg zu haben, denn es antwortete ihr niemand, und da sie sogar beim Pinkeln bewacht worden war, sah sie keine Möglichkeit zu fliehen. Sie war an dem Punkt angelangt zu glauben, dass Gregor sie vergewaltigen und verstümmeln konnte, und sie würde es überleben. Doch sie hatte Angst, dass er irgendwo in seinen psychotischen Gedankenspielen dem Baby etwas antun wollte, was nicht wiedergutzumachen wäre. Sie würde alles aushalten, was ihr selbst angetan wurde, aber sie würde völlig ausrasten, wenn ihrem Baby etwas passierte.
Es war nach acht Uhr abends, deshalb nahm sie an, dass die Vampire den Tag über geschlafen hatten, während sie in ihrem erzwungenen Schlummer gelegen hatte. Jetzt waren sie aufgestanden, und es konnte noch Stunden dauern, bevor Corbin merken würde, dass sie nicht bei ihrer Schwester auftauchte. Gott allein wusste, was Gregor in der Zwischenzeit mit ihr anstellen würde.
Wenigstens war Sascha verschwunden. Ringo war zum Rauchen rausgegangen. Und Donatelli
Weitere Kostenlose Bücher