Vegas Vampires 04 - Was sich liebt, das beißt sich
sprachlos und besinnungslos vor Lust.
Zum Teufel noch mal.
Der Mann wusste, wie man fickte.
Und sie hatte vergessen, wie man atmet.
Sie standen beide zitternd und nach Luft ringend eine Minute lang da, ohne dass sich einer von ihnen bewegen wollte. Dann klingelte auf einmal das Telefon, und sie erschraken beide. Nate schloss sie in die Arme und löste sie von der Wand. Gwenna warf einen Blick hinüber. Sie hatte ein schlechtes Gewissen. Sie waren noch immer in der Lobby des Spa-Bereiches, was bemerkenswert geschmacklos war. Das hatte sie nun ganz gewiss nicht im Sinn gehabt, als sie ein Gespräch auf dem Spa-Sofa vorgeschlagen hatte. Sie konnte sich vorstellen, was Nate jetzt von ihr dachte. Mit ihrer Entspanntheit war es im Nu vorbei, und Gwenna spürte, wie ein beklemmendes Gefühl sie erfasste, während das Telefon unaufhörlich klingelte. Es hätte jemand aus dem Aufzug steigen und sie sehen können. Sie wären ein toller Anblick gewesen.
Offenbar hatte Nate nicht diese Sorgen, denn er lachte leise auf und liebkoste ihren Hals. »Sorry, ich habe mich wohl ein wenig gehen lassen.«
Das war das Dumme daran, sich der Leidenschaft hinzugeben und jegliche Hemmungen, die sie hatte, zu überwinden. Es war gut, solange es andauerte, aber mit einem Mal war es ihr verdammt peinlich. Wie zum Teufel sollte sie sich anmutig bücken, um ihre Jeans wieder hochzuziehen?
Das Telefon hörte auf zu klingeln. Und fing sofort wieder an. So wie das Handy in ihrer Hosentasche. Das raubte ihr den letzten Nerv. »Oh, Mist, da sollte ich wohl besser rangehen.«
»Warum?« Nates Miene verriet, dass er diesen Vorschlag für absolut lächerlich hielt.
Sie war sauer, dass er einfach seinen Reißverschluss hochzog und damit alles in Ordnung gebracht hatte und wieder in die Öffentlichkeit treten konnte. Sie versuchte, ein Stückchen an der Wand hinunterzurutschen, die Knie zu beugen, um so an ihre Jeans zu kommen. Sie vermisste Kleider. Im neunzehnten Jahrhundert hätte sie einfach die Röcke wieder über ihre Beine fallen lassen können. Nicht, dass sie persönliche Erfahrungen damit hatte. Sie hatte gerade zum ersten Mal Sex im Stehen mit einem Fremden gehabt.
»Weil es wichtig sein könnte.«
»Wohl eher, weil dein Ex dran ist, der versucht, dich zu überwachen.«
Tja, damit konnte er recht haben.
Das Telefon des Spa begann ein drittes Mal zu klingeln, und sie hörten beide, wie die Aufzugtüren sich öffneten. Jemand stieg auf ihrer Etage aus.
»Shit!« Gwenna geriet in Panik. Es kümmerte sie nicht länger, wie es aus Nates Perspektive wohl aussah, sie bückte sich und riss ihre Jeans hoch, knöpfte sie übereilt zu, obwohl ihr Höschen sich schmerzhaft an Körperteilen verkrumpelte, die empfindlich und leicht wund waren und denen eine derart unsanfte Behandlung nicht behagte.
Nate hob ihr T-Shirt vom Boden auf und reichte es ihr, bevor er sich umdrehte und ihr Sichtschutz gab. Sie zog es sich gerade über den Kopf, als sie eine überraschte Stimme sagen hörte: »Ms Carrick?«
Oh, wie reizend! Es war Ethans Leibwächter und Chef des Hotelsicherheitsdienstes.
»Ja, Sam. Ich bin’s«, sagte sie. Sie zog ihr Shirt gerade und fuhr sich eilig mit der Hand durch die Haare, bevor sie um Nates Arm herumspähte. »Kann ich Ihnen helfen?«
Leider wurde sie selbst als Vampirin noch rot. Sie spürte, dass ihre Wangen brannten. Und es gab keine Hoffnung, dass er ihr Erröten oder ihre unordentliche Kleidung nicht bemerken würde, auch wenn der Raum nicht gerade hell erleuchtet war, denn auch er war ein Vampir. Mit einem ausgesprochen ausgeprägten Geruchssinn.
»Ich wollte mich nur versichern, dass es Ihnen gut geht und Sie nichts brauchen. Wir … äh … wir haben Sie auf den Überwachungsmonitoren hier hereingehen sehen.«
Oh Gott! Die Scham hatte einen Namen, und er lautete Gwenna Carrick. Aber wenigstens konnte sie sicher sein, dass sie nicht sie auf den Monitoren gesehen hatten, nur Nate. Es musste Sam klar gewesen sein, dass Nate Sex mit einer Vampirin hatte, da keine Partnerin auf dem Bildschirm zu sehen gewesen war, und wahrscheinlich hatte er sich dazu verpflichtet gefühlt herauszufinden, wer diese Vampirin sein konnte. Ethans frühere Sekretärin, Kelsey Columbia, war dafür berüchtigt gewesen, sterbliche Männer für einen Quickie in die Büroräume zu nehmen, aber ihr war es nicht mehr gestattet, ohne Aufsicht das Gebäude zu betreten, seit sie abgehauen war, um Ringo Columbia zu heiraten, einen heroinabhängigen
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