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Velten & Marcks - Mordfall Tina Hofer (German Edition)

Velten & Marcks - Mordfall Tina Hofer (German Edition)

Titel: Velten & Marcks - Mordfall Tina Hofer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Sander
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zur Marke zu machen. Das ist für einen Journalisten heute immens wichtig, allerdings haben die wenigsten das erkannt.“ Sie stellte das Laufband ab und griff zur Wasserflasche. „Ich vermisse allerdings Nachrichten über eure aktuelle Story.“
    „Wir tappen im Mordfall Tina Hofer noch im Dunkeln“, erklärte Velten und brachte sie auf den neuesten Stand, während auch er langsam zum Ende seines Trainings kam.
    Sie runzelte die Stirn: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Tina Hofer tatsächlich umgebracht wurde, weil sie irgendwelchen Umweltschweinereien auf der Spur war. Das Motiv erscheint mir zu banal. Ich tippe darauf, dass der Mörder aus ihrem Bekanntenkreis oder der Familie kommt. Ist doch meistens so.“
    Velten stellte sein Trainingsgerät aus und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Was Nina sagte, klang einleuchtend. Er hatte mit Katja zwei Tage lang jeden Stein umgedreht, aber letztlich nur herausgefunden, dass Tina Hofer auf eigene Faust zur Pfaffenwiese nachforschte und dabei einigen Leuten ordentlich auf die Nerven ging. Mit einem Anruf des städtischen Pressesprechers in der Redaktion waren ihre Nachforschungen außerdem abrupt gestoppt worden. Vielleicht hatten tatsächlich Vorkommnisse in ihrem persönlichen Umfeld oder die Tat eines bislang unbekannten Frauenmörders Tina das Leben gekostet.
    „Wenn du in ein paar Wochen auf dem Laufband einigermaßen mithalten kannst, machen wir gemeinsam an den Geräten weiter“, schlug Nina vor.
    „Nie im Leben!“
     
    - - -
     
    „Deine Freundin hat recht. Wir sollten das Motiv für den Mord tatsächlich auch jenseits des Industrieparks suchen“, sagte Katja am nächsten Morgen, während sie auf dem Beifahrersitz ein Croissant verspeiste.
    Velten registrierte missbilligend, dass sie dabei Krümel auf dem Boden verteilte, verkniff sich aber einen Kommentar. Im Golf war er nicht ganz so penibel auf Sauberkeit bedacht wie in seinem Mercedes aus den fünfziger Jahren, den er während der warmen Monate gern für Fahrten außerhalb des Stadtgebietes nutzte.
    Katja nahm einen Schluck aus dem Coffee to go – Becher, dessen Deckel zu Veltens Erleichterung verhinderte, dass sich Kaffee im Wageninneren verbreiten konnte. Sie knüllte die Tüte zusammen und steckte sie in ihre Umhängetasche. „Stört dich doch nicht, wenn ich während der Fahrt einen Happen esse, oder? Ich hatte zuhause keine Zeit.“
    „Kein Problem.“ Es war ziemlich clever, ihm diese Frage erst zu stellen, nachdem sie ihr Frühstück beendet hatte.
    Katja dreht die Heizung höher. Es war etwas kühler geworden als in den letzten Tagen, doch mit Schnee war noch lange nicht zu rechnen. „Wir haben die Möglichkeit, dass die Tat nichts mit der Pfaffenwiese zu tun haben könnte, zwar in Betracht gezogen, aber nie ernsthaft nach einem anderen Motiv gesucht.“
    „Und zu welchem Schluss bist du gekommen?“ Er bog von der Bundesstraße auf den Autobahnzubringer in Richtung Zweibrücken ab. Sie würden sich in Waldenthals Nachbarstadt mit Veltens Ex-Frau Susanne und ihrem neuen Partner, Staatsanwalt Philip Germann treffen.
    „Ich habe letzte Nacht über die beiden anderen möglichen Motive, die du an die Magnetwand in unserem Büro geschrieben hast, nachgedacht.“
    „Dass sie von einem Psychopathen, den sie überhaupt nicht kannte, ermordet wurde oder einer Beziehungstat zum Opfer fiel?“
    „Genau. Doch selbst wenn ihre Recherchen für den Kurier sie das Leben gekostet haben sollten, müssen wir über den Tellerrand unserer bisherigen Überlegungen hinausdenken.“
    „Wie meinst du das?“ Velten nahm den Fuß vom Gas, als er sich einem stationären Blitzer näherte.
    „Wir haben uns zu sehr in die Theorie verbissen, dass ihr Tod mit dem Industriepark zu tun hat und außer acht gelassen, dass sie an einem ganz anderen Thema gearbeitet haben könnte, von dem wir noch nichts wissen.“
    Er hatte natürlich auch schon darüber nachgedacht, ob sie sich vielleicht zu sehr auf Tinas Nachforschungen zu den ökologischen Schäden der Pfaffenwiese konzentrierten. Allerdings wollte ihm keine plausible Alternative einfallen. An eine Beziehungstat oder die zufällige Begegnung mit einem irren Frauenmörder wollte er nicht glauben. Vielleicht widerstrebte ihm der Gedanke, weil ihr Tod dann noch sinnloser gewesen wäre, als er es ohnehin schon war. „Wie weit ist Steffen Schneider mit der Auswertung des Computers von Tinas Vater gekommen?“
    „Ich habe heute Morgen mit ihm telefoniert. Die

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