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Velvet Haven Paradies der Dunkelheit

Titel: Velvet Haven Paradies der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renwick Sophie
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oder falls – sie zu ihm käme, würde er ihren Angriff mühelos abwehren können. Daher gab es keinen Grund, ihrem Leben hier und jetzt ein Ende zu setzen. Immerhin hatte sie ihm das seine gerettet.
    Und wie würde er sich dafür bei ihr erkenntlich zeigen? Sollte er sie etwa im Schlaf abschlachten, nur um ein mögliches Schicksal abzuwenden, das noch nicht einmal sicher war? Das brachte er nicht fertig. Es widerstrebte ihm zutiefst. Schließlich war er ein ehrenwerter Mann. Er tötete seine Feinde nicht wehrlos im Schlaf – wie ein Feigling. Und er tötete keine Frauen.
    Er schloss die Augen und betete zu den Göttern seiner Welt, es möge doch bitte nicht Mairi sein, die gesandt war, den Fluch wahr werden zu lassen, den Morgan über ihn verhängt hatte.
    Er kraulte Clancy hinter den Ohren, der gleich neben Mairi lag und schlief.
    Â»Kümmere dich gut um sie«, wies er ihn an.
    Er verließ sie nur ungern, doch er wusste, dass, wenn er blieb, er sein Leben riskieren würde, nur um noch einmal ihren Körper an seinem spüren zu können. Seinen Körper in ihr zu spüren. Sie war eine zu große Versuchung für ihn, ein klaffendes Loch in seiner Rüstung. Er musste an so vieles denken, und solange er in ihrer Nähe war, war er dazu nicht fähig.
    Mit einem Seufzen drehte sie sich um und kuschelte sich an seine Hand. Sie wirkte so sanft und verletzlich. Es wäre ein Leichtes gewesen, sie jetzt umzudrehen und sich auf sie zu legen, sie wach zu küssen. Doch Bran wusste, dass es für ihn an der Zeit war zu gehen.
    Sein verletzter Arm hing schwer an seiner Seite, als er seine Hand von Mairis Wange löste. Die wenigen Momente, die er mit Mairi geteilt hatte, hatten ihn mit ausreichend Energie versorgt, um sich in seine männliche Gestalt zu verwandeln. Heute Abend würde er durch die Straßen dieses Reichs streifen, und zwar in Gestalt eines Mannes. Er würde nicht umherfliegen wie ein Vogel.
    Er hatte es dieser zierlichen Sterblichen zu verdanken, dass er immer noch am Leben war. Am Leben und wieder bei Kräften, versorgt mit neuer Zauberkraft. Niemals würde Bran diese Augenblicke vergessen, da er ihre Haut schmecken und fühlen durfte, wie ihre Lust in seinen Körper floss. Wenn ihn sein Erbfluch wieder einmal quälte, dann würde er sich an diese Lust erinnern, und er würde sich einfach vorstellen, dass es sich bei der Sterblichen, die dann unter ihm läge, um Mairi handle. Alles, so fürchtete er, würde ihn von nun an an sie erinnern.
    Obwohl er sie erst so kurze Zeit kannte, konnte Bran doch ehrlich behaupten, dass sie anders war als alle Frauen, die er je gekannt hatte – ob es sich nun um eine Sidhe-Frau oder eine Sterbliche handelte. Er hatte ein einsames Leben geführt, eine freudlose und zurückgezogene Existenz. Die vergangenen Tage mit Mairi hatten ihm das klargemacht. Welch abstoßende Ironie, dachte er bei sich, etwas so Schmerzhaftes auf diese Weise herausfinden zu müssen, dass er etwas dagegen tun wollte und sich nach Gesellschaft sehnte, sich aber nicht nur nach körperlicher Vereinigung verzehrte, sondern auch nach seelischer Nähe. Und ausgerechnet die eine Sterbliche, die für ihn den Tod bedeuten könnte, hatte diese Gefühle in ihm ausgelöst.
    Mairi bewegte sich, ihre Hüften rutschten über die kühlen Laken, als sie sich streckte. Ihr Fuß lag nun dicht an seinem Schenkel, und er streichelte ihn, streifte mit den Fingerspitzen ganz leicht über die Haut. Jede noch so kleine Berührung fuhr wie ein Blitz durch seinen Körper. Offenbar verfügte sie über ein grenzenloses Reservoir an Energie und – er wollte sie für sich allein.
    Warum nur musste er das erdulden? War es denn nicht schon genug, dass Morgan seinen Bruder verflucht hatte? Warum nur hatte sie auch noch einen Fluch ersinnen müssen, der ihn letzten Endes vernichten würde?
    Dabei war es nicht der Tod an sich, den er fürchtete. Es war die Tatsache, dass er durch eine Frau verursacht werden würde, die er begehrte. Eine Frau, die er … hätte lieben können.
    Liebe. Bran schloss die Augen. Sie würde niemals ihm gehören. Als König der Sidhe und Mitherrscher von Annwyn hatte er seinem Volk gegenüber Verpflichtungen. Allein für dessen Sicherheit hatte er zu sorgen. Liebe durfte in seinem Leben keine Rolle spielen. Doch als er seine Augen wieder öffnete, fiel

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