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Veni, Vidi, Gucci

Titel: Veni, Vidi, Gucci Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Beaumont
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sollen?
    Ich warte eine halbe Stunde, um sicher zu sein, dass Richard schläft, bevor ich nach unten gehe, um ein Glas Wasser zu trinken. Oder was auch immer.

12
 
    I t’s your birthday, were gonna party like it’s your birthday ... «
    Kommt Gangsta Rapper 50 Cent etwa auch? Richard hat zwar gesagt, dass er wirklich jeden eingeladen hat, aber ...
    Kaum bin ich wach, verspüre ich Nervosität. Das ist immer so an meinem Geburtstag. Nur dass es dieses Mal noch viel schlimmer ist, weil ich eine große Party feiere. Die letzte ist schon lange her.
    Ich versuche, meine Nervosität zu unterdrücken, und atme ein paar Mal tief durch, um einen klaren Kopf zu bekommen. Dann ziehe ich mich an und gehe nach unten, während ich versuche, ruhig zu werden. Es wird schon gut gehen. Okay, ich habe zwar kein richtiges Outfit - eine gelbe Hose?! -, aber na und? Vielleicht sollten wir auf der Party einfach das Licht so stark dimmen, dass mich keiner richtig sieht. Oh Gott, der bloße Gedanke daran macht mich wieder ganz kirre.
    »Mummy! Daddy macht Pfannkuchen!«
    Molly sitzt am Küchentisch. Richard steht am Herd. Er trägt eine Schürze, ein Teigspritzer ziert seine Nasenspitze. »Morgen ... Alles Gute zum Geburtstag«, sagt er.
    »Alles Gute zum Geburtstag, Mummy«, sagt auch Molly und schlingt die Arme um mich. Ich beuge mich zu ihr herunter, um mich von ihr drücken zu lassen. »Ich habe eine Geburtstagskarte für dich gemacht.«
    Sie gibt mir ein Blatt Papier, das in der Mitte zusammengefaltet ist. Auf der Vorderseite ist mit Filzstift eine Strichmännchenfrau gemalt. Sie trägt einen hübschen blauen Rock, aber ihre Haare sind ein mausgraues Gekrakel – das kann folglich nur ich sein.
    »Danke schön. Das hast du schön gemalt, Engelchen«, lobe ich sie und versuche, jeglichen Gedanken an meine Garderobe heute Abend zu verdrängen.
    »Ach, übrigens, vorhin hat eine Vicky für dich angerufen«, sagt Richard. »Ich soll dir ausrichten, dass sie keinen Termin mehr für dich hat, aber Ginny hat noch Zeit. Ergibt das für dich einen Sinn?«
    Ja. Nach meinem Gespräch neulich mit Sureya habe ich bei ungefähr tausend Friseursalons angerufen, um kurzfristig und dann auch noch an einem Samstag einen Termin zu bekommen. Ich hatte schließlich Erfolg. Es ist mein erster Termin in diesem Salon, und ich frage mich, ob es was über seine Qualität aussagt, dass er am Samstag nicht ausgebucht ist. Wie auch immer, ich kläre Richard kurz auf. Ohne zu erwähnen, dass ich mich ursprünglich selbst um meine Haare kümmern wollte, es mir aber wieder anders überlegt habe und dann die allergrößte Mühe hatte, einen Friseur zu finden, der mich so kurzfristig am Samstag noch drannimmt. Meine genauen Worte lauten: »Friseurtermin.« Alles andere würde zu sehr ins Detail gehen. Und Männer haben es gerne kurz und bündig, oder nicht?
    »Oh«, sagt Richard und starrt auf die Pfanne vor sich.
    Ich spüre, dass es ein Problem gibt. »Was ist?«
    »Nun, es ist nur so, dass ich heute gerne ein paar Stunden im Büro arbeiten würde. Das wäre eine gute Gelegenheit. Du weißt schon, wegen Montag.«
    »Oh«, sage ich ebenfalls. »Tja, hättest du mir das früher gesagt, hätte ich die Kinder zu Sureya bringen können. Sie hat es mir angeboten, aber ich habe mich auf dich verlassen.«
    »Meinst du, du könntest sie noch mal fragen?«
    Ich hätte es wissen müssen.
    Aber meine Panik darüber, was ich zu der Party anziehen soll, hat offenbar mein gesamtes Gehirn blockiert, sodass mir erst jetzt etwas bewusst wird. »Was ist denn am Montag?«, frage ich.
    »Du weißt doch, diese Geschichte in Mailand«, entgegnet Richard in beiläufigem Ton.
    Höre ich zum ersten Mal. »Was für eine Geschichte in Mailand?«
    »Mensch, Fran, ich habe dir doch davon erzählt. Ich und ein paar meiner Kollegen sind zu einem Ortstermin bei einem neuen Kunden eingeladen. Wir werden die Firmenzentrale besichtigen, weil der Kunde plant, in London eine Filiale zu eröffnen. Das habe ich dir alles schon erzählt.«
    Ach ja? Wann soll das denn gewesen sein? An einem der vielen Abende in dieser Woche, an denen wir ausführlich geplaudert haben? Während unserer stundenlangen Telefonate? Oder war das während einer unserer telepathischen Sitzungen?
    Vielleicht ja an einem der Abende, an denen ich mehrere Gläser Wein getrunken und daher alles prompt vergessen habe, aber das ist eher unwahrscheinlich.
    Während ich Molly dabei zusehe, wie sie ihr mit Honig beträufeltes Frühstück

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