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Veni, Vidi, Gucci

Titel: Veni, Vidi, Gucci Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Beaumont
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zusammengearbeitet habe, hat Laurence über mich ins Bild gesetzt. Ist auch egal, ich dachte ohnehin, dass das eine einmalige Sache bleibt. Aber jetzt halt dich fest, er hat mir vor kurzem gestanden, dass er sich in mich verliebt hat.«
    » Wahnsinn «, bemerke ich leise, da mir bewusst ist, dass die Ohren nicht nur an unserem Tisch glühen.
    »Du sagst es. Kannst du das glauben? Ich hasse Männer, und dann verliebt sich ausgerechnet ein Mann in mich!«
    Im Grunde überrascht mich das nicht. Ich finde nämlich, sieht man mal von den Divaallüren ab, dass Summer wirklich zum Verlieben ist.
    »Herrje, es ist alles so verflucht kompliziert. Ich habe mich auf Phoebe nur eingelassen, um wieder klar im Kopf zu werden. Die arme Kleine. Laurence läuft mir hinterher, Phoebe läuft mir hinter her, und ich wirble herum, um zu verhindern, dass die beiden aufeinander treffen. Nicht ganz einfach, wenn alle Beteiligten am selben Set arbeiten.«
    »Und, hat Phoebe dir dabei geholfen, wieder einen klaren Kopf zu bekommen?«
    »Allerdings. Dank Phoebe ist mir klar geworden, dass ich nichts von ihr will. Ein großer Irrtum.«
    »Aha. Bedeutet das jetzt, du bist nicht mehr lesbisch?«
    Summer ist sofort wieder eingeschnappt. »Was denkst du eigentlich? Dass Laurence mich mal eben kuriert hat? So eine blöde Frage hätte ich eher von meiner Mutter erwartet.«
    Ich zucke zusammen, wie jemand, der in dem Moment das Schild mit der Aufschrift Achtung: Nicht betreten bemerkt, als das Eis unter seinen Füßen schon erste Risse bildet.
    »Mensch, Fran«, schimpft Summer weiter, »du bist mir keine große Hilfe, weißt du das?«
    »Ja«, stimme ich ihr zu. »Das weiß ich.«
    Was auch der Wahrheit entspricht. Ich bin keine große Hilfe. Ich hatte unzählige Krisen, seit ich Summer kenne, und sie war immer für mich da. Sie behielt stets den Durchblick in dem ganzen Chaos und wusste immer genau, was zu tun war. Und nun hat sie eine Krise, und was mache ich? Ich sitze ihr am Tisch gegenüber und habe Angst, etwas zu sagen, um nicht alles noch schlimmer zu machen.
    Gut, zu meiner Verteidigung muss ich erwähnen, dass Summer im Moment absolut hormongesteuert ist, und wir wissen schließlich alle, wie tödlich das sein kann. Hormone sind winzige chemische Massenvernichtungswaffen. Hätten Bush und Blair den Hormonen den Krieg erklärt, hätte es keinen Untersuchungsausschuss gegeben.
    Trotzdem ist mein Verhalten mehr als kläglich.
    »Hör zu, es tut mir leid«, sagt Summer, die meine Verzweiflung zu spüren scheint. »Die ganze Situation ist so verworren, dass ich da selbst nicht durchsteige. Einerseits liebe ich Laurence nicht, andererseits will ich auch nicht ohne ihn sein. Ich habe noch nie so für einen Mann empfunden. Und dann bin ich auch noch schwanger ... Ich und ein Baby! «
    »Ist doch cool. Man ist, was man ist, oder nicht?«
    »Das dachte ich auch immer. Aber warum zum Teufel verhalte ich mich dann so?«
    »Wie denn?«
    »Zum Beispiel lege ich jedes Mal die Hand auf den Bauch, bevor ich die Straße überquere; und ich habe ständig den Drang, Babyausstattung zu kaufen; und ich liege im Bett und überlege, wie es heißen soll ...«
    Jetzt bin ich total baff. Vor diesem Gespräch hätte ich es nicht im Entferntesten für möglich gehalten, dass Summer über mütterliche Instinkte verfügt. Dass sie diese sogar mehr als deutlich an den Tag legt, jagt mir einen Schrecken ein. Ganz ehrlich, bis jetzt habe ich geglaubt, dass Summers Schwangerschaft nur eine Richtung nimmt, und die führt nicht dahin, dass Summer ihr Gästezimmer in ein Kinderzimmer verwandelt.
    »Und, weißt du schon, wie es heißen soll?«
    »Britney, wie denn sonst? ... Ich habe keine Ahnung. Ich muss das alles erst einmal richtig verarbeiten.«
    »Ich finde es toll«, sage ich und drücke Summers Hand. »Auch wenn du das anders sieht.«
    »Nein, ich stimme dir zu. Ich kann zwar nicht glauben, dass ich das sage, aber im Grunde finde ich es auch toll. Nur leider gibt es schon jetzt ... Komplikationen.«
    »Oh mein Gott, ist etwas mit dem Baby?« Vor meinem geistigen Auge sehe ich Summer einen Buggy schieben, in dem ein siamesisches Zwillingspaar mit zwei Köpfen und drei Beinen sitzt.
    »Nein, dem Baby geht’s gut. Es ist wegen Laurence. Er dreht als Nächstes einen Film mit Samuel L. Jackson, den George Clooney produziert. Ein Polizei-Thriller, der bestimmt einschlagen wird. Laurence möchte damit den Durchbruch in Hollywood schaffen. Momentan ist er drüben, um den

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