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Veni, Vidi, Gucci

Titel: Veni, Vidi, Gucci Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Beaumont
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ein gutes Team, Richard und ich. Und wir werden auch wieder eins sein.
    Natasha und ich sitzen am Küchentisch, dessen Beine absichtlich auf antik getrimmt sind, um die Illusion zu wecken, dass im vorletzten Jahrhundert darauf noch auf echtem Silbergeschirr serviert wurde. Über unseren Köpfen hängt das komplette Kupferpfannenset, das mich auf dem Foto in House & Garden so begeistert hat. Es verleiht der Küche einen professionellen Touch, genau wie der Herd, der majestätisch an der Seite thront. Die Küche ist von Hand angefertigt, maßgeschneidert, hochmodern und voll ausgestattet, um jedes beliebige Gericht der Welt zu kochen.
    Während ich hauptsächlich Fertiggerichte zustande bringe, kann Richard nämlich ganz fantastisch kochen. Als wir vor fünf Jahren das Haus komplett renovierten, trösteten wir uns während der ganzen Schufterei mit einem Traum. In dem Traum kochte Richard ein fantastisches Fischgericht, das er mit mediterranen Kräutern bestückte (jawohl, bestückte, nicht einfach nur achtlos darüber streute) und mit Balsamico, jawohl, beträufelte. Während Richard uns ein köstliches Essen zauberte, saß ich in einem wallenden Kleid aus Chiffon da und schaukelte mit einer Hand unsere kleine Molly in ihrer Babyschale, in der anderen Hand ein Glas Weißwein ...
    Verstehen Sie, wir mussten dieses doofe Kupferpfannenset zum Aufhängen einfach haben. Sonst hätte sich unser Traum nicht erfüllen können.
    Was aus dem Traum geworden ist? Nun, unser Baby schlief nie. Ich benutzte die Babyschale nicht mehr, nachdem ein neugieriger und verspielter (um nicht zu sagen eifersüchtiger und rachsüchtiger) Fünfjähriger sich einen Spaß daraus machte, seine kleine Schwester ständig herauszukippen. Ich besaß nie ein Kleid aus wallendem Chiffon, wozu auch, wenn ich drei Paar passende Leggings besitze? Und natürlich hat Richard uns nie irgendwelche Köstlichkeiten gezaubert, ob bestückt, beträufelt oder sonst wie be ... Das Einzige, was sich von dem Traum erfüllt hat, war das Glas Weißwein.
    Im Moment steht wieder eins vor mir. Ich schicke mich an, Natashas Glas aufzufüllen, aber sie legt die Hand darüber.
    »Danke, dass du mich zu dem Treffen der Elterninitiative eingeladen hast«, sage ich. »Das war sehr unterhaltsam.«
    »Lügnerin, du hast dich zu Tode gelangweilt«, erwidert Natasha lachend. »Genau wie ich, um das mal zu sagen. Aber leider kann man sich nicht ständig vor solchen Dingen drücken, stimmt’s?«
    Nein?
    Zumindest dachte ich das mal.
    Ich bin froh, dass ich Natasha zu mir eingeladen habe. Die Kinder spielen im Garten. Heute ist es ziemlich kühl draußen, weshalb wir uns entschieden haben, drinnen zu bleiben, im Gegensatz zu den Kindern, denen die Kälte beim Herumtoben nichts ausmacht.
    »Mir gefällt deine Einrichtung wirklich sehr«, sagt Natasha und lässt begeistert den Blick durch die Küche schweifen; und ich glaube, sie meint es aufrichtig.
    »Na ja, verglichen mit deiner Küche ist das hier eine Abstellkammer«, entgegne ich ebenso aufrichtig.
    Natasha rümpft kurz die Nase. »Nun, letzten Endes ist alles nur Mauerwerk, nicht wahr? Ich würde jedenfalls gerne mit dir tauschen. Du hast einen Mann, der dich uneingeschränkt unterstützt. Allein darauf kommt es an.«
    Ich spüre zwei Stiche. Der erste ist sehr schmerzhaft. Mein Mann ist nicht hier, obwohl ich mir nichts sehnlicher wünsche. Der zweite Stich rührt an mein schlechtes Gewissen. Ich habe Natasha nicht erzählt, was passiert ist, und obwohl wir uns erst seit kurzem näher kennen, kommt es mir vor, als würde ich sie belügen, weil ich mich ihr nicht anvertraue.
    »Du hast großes Glück, Fran«, sagt Natasha weiter. »Du hast eine Familie, die fest zusammengeschweißt ist.«
    Ich beobachte Trist, Quinn und Fabian, die mit Molly draußen auf der Veranda spielen. Natashas Söhne mögen vielleicht bescheuerte Namen haben (so sympathisch ich Natasha auch finde, aber diese Namen sind unverzeihlich), doch immerhin spielen sie zusammen. Ich muss an Thomas denken, der oben alleine in seinem Zimmer vor seiner Playstation hockt, und frage mich, wie Natasha darauf kommt, dass unsere Familie fest zusammengeschweißt ist.
    »Weißt du, ich genieße unsere gemeinsame Zeit sehr«, sagt Natasha.
    »Geht mir genauso«, erwidere ich. »Warum haben wir uns eigentlich nicht schon früher zusammengetan?«
    »Gute Frage. Aber jetzt haben wir es ja geschafft, also machen wir das Beste daraus.«
    Wir stoßen mit unseren Gläsern an, und

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