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Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)

Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)

Titel: Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Meier
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machen sehen und wüsste auch beim besten Willen nicht, welche Sportart zu ihm passen könnte.
    »Endlich!«, sagte Loki. »Wir haben nur noch knapp dreißig Minuten. Würdest du mir bitte die Aufnahme vorspielen?«
    »War das...?« Tim runzelte die Stirn und registrierte das zerwühlte Bett und die Unterlagen, die allesamt auf dem Boden lagen. »War das etwa die Pathologin ?«
    Loki streckte den Arm nach der Tasche mit dem Notebook aus. »Johnny, ich bitte dich. Die Zeit verfliegt.«
    Tim ließ sich die Tasche wegnehmen. Er starrte die Pizzakartons einer Lieferfirma an, die Loki jetzt vom Tisch wischte, um an ihre Stelle das Notebook zu stellen. Er musterte erneut seinen Cousin.
    » Du und die Pathologin?«, fragte er ungläubig.
    Loki klappte das Notebook auf und schaltete es ein. Er sprang auf die Beine und ließ die Zigarette in den Übertopf-Aschenbecher fallen. »Oh, entschuldige! Ich habe ganz vergessen, dass ich nicht anständig gekleidet bin.«
    »Zur Hölle!« Tim riss den Kopf herum und schloss die Augen.
    »Das ist wirklich übertrieben, Johnny. Ich trage immerhin noch Dessous.«
    »Dessous? Deine Dessous haben Löcher, verdammt noch mal!« Er hörte, dass sich Lokis Schritte entfernten, und öffnete probeweise ein Auge. »Du bist doch sonst immer so beharrlich, wenn es um ein ordentliches Äußeres geht! Wie kannst du Unterhosen mit faustgroßen Löchern tragen?«
    »Ich bin in letzter Zeit nicht zum Einkaufen gekommen. Ich hatte Wichtigeres zu tun.«
    Loki tauchte wieder vor Tim auf. Er stopfte sich das weiße Hemd in den Hosenbund, setzte sich an den Tisch, nahm den Sennheiser-Kopfhörer und startete das entsprechende Programm. Dabei winkte er mit der Hand. »Erzähle mir von diesem Zwischenfall, der dich aufgehalten hat.«
    Tim berichtete von der Kiffer-Angelegenheit und dass er vor Lühnsmann geflüchtet war. Die Sache mit Ella ließ er aus. Als er schließlich verstummte, erwiderte er Lokis stechenden Blick freiheraus.
    »Die andere Sache?«, fragte Loki.
    »Welche andere Sache?«
    Loki lehnte sich im Stuhl zurück. »Ich sehe dir an, dass es noch etwas gibt, das du mir verschweigst. Du weißt, wie wichtig es ist, dass du mir alles sagst, mein Lieber. Ich höre.«
    Tim seufzte. »Das ist nicht der Rede wert.« Er spürte, dass seine Wangen heiß wurden. Verdammt noch mal! Erniedrigt senkte er den Kopf und sagte: »Das ist echt nicht wichtig! Aber wenn du unbedingt willst: Da war diese Reporterin, Ella Berg. Sie war bereits in der Schule, als ich eintraf. Sie war es, die mich in den richtigen Raum mit den Kids geführt hat, und im Anschluss habe ich mit ihr zusammen noch eine geraucht.« Tim sah Loki wütend an. »Zufrieden?«
    Sein Cousin wandte sich ab. Er beugte sich über das Notebook, winkte mit der Hand und setzte sich seine Kopfhörer auf. »Du kannst gehen. Die Stunde mit Chester wird heute ausfallen. Bitte richte ihm meine Grüße aus, wenn er zu dir kommt. Gute Nacht, Johnny.«
    Völlig baff starrte Tim vor sich hin. »Was? Warum habe ich mich dann so beeilt?«
    Aber Loki reagierte nicht. Er sah auf den Monitor, auf dem bereits die Frequenzanzeige und damit die Aufnahme ablief.
    Tim stand auf und ging. Er konnte nicht anders, er ließ die Tür laut hinter sich zuknallen.
     
     

18
     
    Nachdem Johnny die Tür hinter sich hatte zufallen lassen, richtete sich Loki auf, schaltete die Aufnahme aus und blieb reglos sitzen. Er hatte genug gehört. Mit einer schnellen Bewegung schloss er das Programm und öffnete den Webbrowser. Er rief verschiedene Informationen ab, klickte sich durch einige seiner Programme, fand, wonach er suchte und klappte das Notebook zu. Erneut saß er einen Augenblick wie versteinert da, während seine graublauen Augen starr ins Nichts gerichtet waren.
    Als er sich wieder bewegte, geschah es bedächtig, als hätte er einen Widerwillen gegen das, was er tat. Er klappte das Notebook auf, rief eines seiner maßgeschneiderten Programme auf und hatte nach wenigen Klicks vollen Zugriff auf Tims Smartphone. Loki gab die neue Pin ein, die sein Cousin inzwischen alle drei Tage wechselte, und dann steppte er durch die verschiedenen Apps. An einer Tonaufnahme, die mehrere Minuten Länge umfasste, stoppte Loki. Seine Bewegungen von großer Gemächlichkeit ausgeführt, während er die Aufnahme aufrief und den Befehl gab, sie abzuspielen. Dabei konzentrierte er sich auf die letzten fünfzehn Minuten, ließ sie schneller ablaufen, sodass er keine unnötige Zeit verlor. Es stellte sich

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