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Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)

Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)

Titel: Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Meier
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sie ihr Studium abgeschlossen hatten. Da brauchte man sich ja nur Zobel anzusehen. Vöge aber war darüber hinaus auch ein ausgezeichneter Kommissar, und Lühnsmann war sich sicher, dass er es noch weit bringen würde.
    Er hielt seinem Gegenüber jetzt den Ausdruck hin und wartete, bis dieser ihn gelesen hatte. Zu Lühnsmanns Befriedigung setzte Vöge einen leicht perplexen Gesichtsausdruck auf. Das dichte, braune Haar rückte am Ansatz etwas in die Stirn, als er diese runzelte und zu Lühnsmann aufsah.
    »Das Bundeskriminalamt? Warum nicht das Landeskriminalamt?«
    Lühnsmann stieß ein Schnauben aus. »Genau das habe ich mich auch gefragt. Haben Sie schon mal von diesem von Schallern gehört?«
    »Nein.« Vöge legte den Ausdruck zurück auf den Tisch und rückte die Anzugjacke am Kragen zurecht. Dabei erwiderte er nachdenklich den Blick seines Chefs. »Kevin Gerber ist in Görlitz geboren, wenn ich mich nicht täusche. Spielen sie auf ihn an, wenn sie von einer bundeslandübergreifenden Identität sprechen?«
    Lühnsmann erwiderte nur: »Vermutlich«, denn sein Gegenüber machte einen sehr, sehr grüblerischen Eindruck. Und er wusste, dass es in einem solchen Fall besser war, zu schweigen und Vöge überlegen zu lassen. Da kam immer was Gutes bei raus.
    »Chef, erinnern Sie sich an die SoKo mit dem wohlklingenden Namen Panzerknacker ? Ich war ihr letztes Jahr zugeteilt. Da ging es um diesen Kauz, der reihenweise die Geldautomaten leergefegt hat, indem er sie sprengte.«
    Lühnsmann nickte.
    »In diesem Fall arbeitete ich mit einem Mann des LKAs zusammen. Einer schicksalhaften Fügung zum Dank sind wir weiterhin in freundschaftlichem Kontakt geblieben, wir spielen einmal die Woche gemeinsam Squash. Ich denke, ich könnte ihn anrufen und darum bitten, Erkundigungen darüber einzuziehen, weshalb sich das BKA für diese Sache interessiert.«
    Das Grinsen, das Lühnsmann aufsetzte, war mehr als freudig. »Klaus, wenn ich nicht anders erzogen worden wäre, würde ich Sie jetzt umarmen! Die Zusammenarbeit mit Ihnen ist so unglaublich erholsam, das können Sie sich gar nicht vorstellen!«
    Vöge erwiderte das Lächeln, zeigte dabei aber keine Zähne. Er stand auf. »Sie bringen mich in Verlegenheit, Pit. Ich sage Ihnen Bescheid, sobald ich etwas weiß.«
    Lühnsmann sah der hochgewachsenen Gestalt nach, die gewandt durch das Großraumbüro davon marschierte. Ein Mann, der mitdachte! Und bestimmt bald zum LKA wechseln würde, zumindest wünschte Lühnsmann ihm das. Unter solchen Idioten wie Zobel ging er sonst noch ein wie der zu wenig gedüngte Krokus seiner Frau im blöden Vorgarten.
    Mit einem Seufzen wandte er sich um, rief die Suchmaschine im Internet auf und tippte den Namen von Schallern ein, um mal zu sehen, ob man nicht auch auf dem herkömmlichen Weg etwas finden konnte.
     

*
     
    Irgendetwas riss Suna Mahlstedt aus dem tranceähnlichen Zustand. Mit merkwürdig verrenktem Hals lag sie auf dem Boden, blinzelte in die Dunkelheit und versuchte, sich zu erinnern.
    Wo war sie? Was war geschehen?
    Ihr Kopf schmerzte unsäglich. Es gelang ihr nur mühsam, ihn zu bewegen und in eine angenehmere Position zu bringen; der Nacken war so verspannt, dass sie die Muskeln darin kaum belasten konnte. Schwer atmend starrte sie in die Finsternis und kämpfte gegen den Drang, wieder in einen erholsamen Schlaf zu gleiten.
    Ihr Puls ging schnell. Sie spürte das Herz, das gegen die Rippen schlug. Durch die Nase konnte sie nicht atmen, deshalb hielt sie die Lippen leicht geöffnet, während sich ihr Brustkorb spürbar hob und senkte.
    Mit ihrem Mund stimmte etwas nicht. Merkwürdigerweise konnte sie nicht ausmachen, was es war, denn die Zunge ließ sich nicht heben. Als Suna die Lippen aufeinanderpresste, um ein Gefühl dafür zu bekommen, spürte sie eine eingetrocknete Kruste auf der Wange, deren Oberflächenspannung nachgab. Anscheinend war sie schmutzig im Gesicht. Die Zunge war weiterhin gefühllos.
    Erinnere dich, befahl sie sich. Aber da war nichts. Lediglich ein Meer aus Schwärze, das sie nicht nur zu umgeben schien, sondern das auch ihr Inneres füllte. Keine einzige Erinnerung wollte sich einstellen.
    Langsam hob Suna den rechten Arm, legte sich die Hand auf den Bauch und begann, sich abzutasten. Zumindest war sie nicht nackt, das war schon mal ein Anfang. Ihre Hand wanderte an der Kleidung hinauf, hier und da spürte sie harten Stoff, als wäre dort Flüssigkeit eingetrocknet, ansonsten fand sie nichts Auffälliges. Sie

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