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Venus 01 - Piraten der Venus

Venus 01 - Piraten der Venus

Titel: Venus 01 - Piraten der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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eine einfache Feststellung beinhaltet – die entsprechenden Satzzeichen werden – ähnlich wie im Spanischen – schon am Anfang aufge führt.
    Eine Besonderheit, die die venusianische Sprache besonders leicht erlernbar macht, ist das Fehlen unregelmäßiger Verben – der Wortstamm bleibt in allen Ableitungen erhalten und wird nur durch verschiedene zweckmäßige Hilfswörter ergänzt.
    Aber ich lernte die Sprache meiner Gastgeber nicht nur sprechen, sondern wurde natürlich auch im Lesen und Schreiben unterwie sen. In der Folge verbrachte ich zahlreiche angenehme Stunden in der Bibliothek, dessen Pfleger Danus war. Als ich mir die Grundlagen der Sprache erarbeitet hatte, widmete sich mein Lehrer wie der seinen zahlreichen anderen Pflichten. Er war oberster Physiker und Arzt seines Landes, Leibarzt des Königs und außerdem Leiter einer Schule für Medizin und Chirurgie.
    Eine der ersten Fragen, die Danus an mich richtete, war die Frage nach meiner Herkunft. Doch als ich ihm erzählte, daß ich von einer anderen Welt kam, die über fünfzig Millionen Kilome ter von Amtor entfernt war – Amtor ist der Name, den die Venus bewohner ihrem Planeten gegeben haben – , schüttelte er zweifelnd den Kopf.
    »Außerhalb von Amtor besteht kein Leben«, sagte er. »Wie kann es Leben geben, wenn dort überall das Feuer herrscht?«
    »Wie ist denn Ihre Theorie über das…?« begann ich, konnte die Frage jedoch nicht beenden, denn es gab kein amtorisches Wort für den Begriff ›Universum‹, ebensowenig wie für ›Sonne‹, ›Mond‹, ›Stern‹ oder ›Planet‹. Ich formulierte meine Frage also anders: »Wovon, glauben Sie, ist Amtor umgeben?«
    Er trat an ein Regal, legte einen großen Band auf den Tisch, öffnete ihn und deutete auf eine wunderbar gezeichnete Karte Am tors. Drei konzentrische Kreise waren zu sehen. Die Fläche zwi schen den beiden inneren Kreisen bildete einen ringförmigen Gür tel, der als Trabol – warmes Land – gekennzeichnet war. Zwi schen den beiden Kreisen waren die Umrisse von Kontinenten mit feinen Strichen eingezeichnet, die die Kreislinie zuweilen über schnitten, als ob sich an dieser Stelle besonders mutige Männer in die Gefahren eines unbekannten und unwirtlichen Gebietes hin ausgewagt hätten.
    »Das ist Trabol«, erklärte mir Danus und deutete mit dem Fin ger auf den Teil der Karte, den ich kurz beschrieben habe. »Es umschließt Strabol, das den Mittelpunkt Amtors bildet. Strabol ist ein außerordentlich heißes Gebiet, und das Land ist dort mit rie sigen Wäldern und dichtem Unterholz bedeckt und wird von gro ßen Landtieren, Reptilien und Vögeln bewohnt, während sich in den warmen Gewässern unzählige Ungeheuer tummeln. Bisher ist noch niemand, der sich tief in Strabol hineingewagt hat, lebendig wieder zurückgekehrt.
    Auf der anderen Seite von Trabol«, fuhr er fort und deutete auf den äußeren Gürtel, »liegt Karbol, das kalte Land. Hier ist es so kalt, wie es in Strabol heiß ist. Auch hier gibt es seltsame Tiere, und Abenteurer haben von wilden Menschen berichtet, die in Pelze gekleidet waren. Aber es ist ein unwirtliches Land, in das sich nur wenige wagen – aus Angst, über den Rand in die geschmolzene See zu stürzen.«
    »Über welchen Rand?« fragte ich.
    Er blickte mich erstaunt an. »Wenn Sie mir eine solche Frage stellen, muß ich tatsächlich glauben, daß Sie von einer anderen Welt kommen«, stellte er fest. »Wollen Sie etwa sagen, daß Sie nichts von der äußeren Gestalt Amtors wissen?«
    »Ich weiß nichts über Ihre Theorie in diesem Punkt«, erwiderte ich.
    »Das ist keine Theorie, sondern eine Tatsache«, berichtigte er mich sanft, »denn es gibt keine andere Erklärung für die beobach teten Naturerscheinungen. Amtor ist eine gewaltige Scheibe mit hochgewölbtem Rand und schwimmt auf einem Meer aus geschmolzenem Metall und Felsengestein – was dadurch bewiesen wird, daß diese flüssige Masse gelegentlich aus Berggipfeln her vorbricht, wenn in der Unterseite Amtors ein Loch entstanden ist.
    Karbol, das kalte Land, ist eine weise Vorsehung der Natur und mildert die entsetzliche Hitze, die ständig am Außenrand Amtors herrschen muß.
    Über und um Amtor erstreckt sich ein Chaos aus Feuer und Flammen, vor dem uns die Wolken schützen. Gelegentlich entste hen Risse in der Wolkendecke, und bei Tage hat die eindringende Hitze schon dazu geführt, daß Pflanzen verdorrten und Leben vernichtet wurde, während das gleichzeitig erstrahlende Licht von einer

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