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Venus 01 - Piraten der Venus

Venus 01 - Piraten der Venus

Titel: Venus 01 - Piraten der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Sie mir nicht zu dicht; Sie werden Platz zum Ausholen brauchen. Sehen Sie ihn?«
    »Nein«, gab ich zu. Ich sah nur das seltsame Netz; ich hatte keine Ahnung, was ich sonst noch ausmachen sollte.
    »Ich auch nicht, aber er versteckt sich vielleicht. Schauen Sie auch mal nach oben, damit er uns nicht überraschen kann.«
    Es konnte kein Zweifel mehr bestehen, daß diese Sache aufre gender war als auf der Erde Baumwolle zu pflücken, obwohl ich im Grunde noch nicht wußte warum. Kamlot schien ganz ruhig zu sein und bewegte sich mit äußerster Vorsicht. Langsam kroch er auf das große Netz zu, den Wurfspieß erhoben. Ich folgte ihm. Schließlich konnten wir erkennen, daß das Netz leer war, und Kamlot zog seinen Dolch.
    »Fangen wir an, es abzuschneiden«, sagte er. »Schneiden Sie in der Nähe der Äste und gehen Sie in dieser Richtung vor. Ich werde auf der anderen Seite anfangen. Achten Sie aber darauf, daß Sie sich nicht darin verfangen — besonders wenn er zurückkommt.«
    »Können wir es denn nicht umgehen?« fragte ich.
    Kamlot blickte mich verwirrt an. »Warum sollten wir es umgehen?« fragte er.
    »Um an das Tarel zu kommen«, sagte ich.
    »Wofür halten Sie denn das hier?«
    »Für ein Spinnennetz.«
    »Das ist Tarel.«
    Darauf wußte ich nichts zu erwidern. Ich hatte angenommen, daß das Tarel, auf das er gezeigt hatte, hinter dem Netz lag, ob wohl ich nichts gesehen hatte; aber ich hatte ja auch nicht gewußt, wie Tarel aussah. Wir waren gerade einige Minuten an der Arbeit, als ich in der Nähe ein Geräusch vernahm. Kamlot hatte es auch gehört.
    »Er kommt«, sagte er. »Machen Sie sich fertig!« Er ließ seinen Dolch in die Scheide gleiten und umfaßte seinen Speer. Ich folgte seinem Beispiel.
    Die Geräusche hörten auf, ohne daß ich etwas erkennen konn te. Dann ertönte ein Rascheln, und etwa fünf Meter von uns ent fernt erschien ein Gesicht zwischen den Blättern – das scheuß liche Gesicht einer riesigen Spinne. Als das Ding merkte, daß wir es entdeckt hatten, stieß es einen durchdringenden Schrei aus, den ich schaudernd wiedererkannte. Ein solches Wesen hatte das Ungeheuer verfolgt, das sich damals vor Durans Haus auf mich stürzte – an meinem ersten Tag auf der Venus.
    »Passen Sie auf«, sagte Kamlot warnend. »Er greift gleich an.«
    Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, als das unvorstellbare Wesen auch schon auf uns losging. Körper und Beine waren mit dichtem, langem Haar besetzt, und über jedem Auge leuchtete ein gelber Fleck von der Größe einer Untertasse. Wieder stieß es den entsetzlichen Schrei aus, als wollte es uns Furcht einjagen und un seren Widerstandswillen lähmen.
    Kamlots Hand zuckte zurück und schleuderte den Speer, der sich tief in den entsetzlichen Körper bohrte – aber das Wesen ließ sich nicht aufhalten und stürmte weiter auf Kamlot zu. Jetzt warf auch ich meinen Speer, der die Spinne an der Seite traf; doch ich mußte zu meinem Entsetzen mit ansehen, wie sie meinen Begleiter packte, der im gleichen Augenblick auf dem Ast ausrutschte, hinstürzte und unter dem Monstrum begraben wurde.
    Kamlot und die Spinne waren das Leben in den Bäumen gewohnt, aber ich fürchtete jeden Augenblick abzustürzen; obwohl die Äste sehr breit waren und oft zusammenhingen, fühlte ich mich ganz und gar nicht sicher. Doch daran durfte ich im Augen blick nicht denken. Kamlot wurde vor meinen Augen umgebracht, wenn er nicht bereits tot war! Ich zog mein Schwert, sprang vor und schlug wild auf den Kopf der tobenden Kreatur ein, die sofort von meinem Begleiter abließ. Unsere Speere hatten tiefe Wunden gerissen, die dem Ungeheuer zu schaffen machten. Es bewegte sich nur noch langsam.
    Entsetzt stellte ich fest, daß Kamlot wie tot auf dem Ast lag; aber ich hatte keine Zeit, mich weiter um ihn zu kümmern, denn die Spinne gab noch nicht auf. Klebriges Blut drang ihr aus meh reren Wunden, von denen zwei hätten tödlich sein müssen, und doch versuchte sie mich mit den mächtigen Klauen ihrer Vorder beine zu erreichen.
    Eine vepajanische Klinge ist auf beiden Seiten geschärft und an der Spitze ein wenig breiter und dicker als am Griff; obwohl sie mir nicht sehr gut in der Hand lag, war sie daher eine tödliche Waffe. Es gelang mir, mit einem Schlag eine der großen Klauen abzutrennen, woraufhin das Wesen wieder einen Schrei ausstieß und mich mit letzter Kraft ansprang, wie es Spinnen manchmal tun. Ich hieb wieder mit meiner Waffe zu, wich zurück und ließ dann die Klinge direkt

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