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Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Titel: Venus 02 - Auf der Venus verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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und es wird Fleisch zu essen geben. Bitte gehen Sie hinter mir, damit die Tiere nicht aufgescheucht werden.«
    Mit neuer Zuversicht setzte ich mich in Bewegung und Du are folgte in einigen Schritten Entfernung. In diesem Teil des Waldes gab es sehr dichtes Unterholz und man konnte nicht sehr weit sehen. Wir folgten einem Pfad, der offensichtlich nur von Tieren benutzt wurde.
    Bald bemerkte ich eine Bewegung im Blattwerk vor uns und sah die Umrisse eines großen Tieres. Im gleichen Augenblick wurde die Stille des Waldes von dem Brüllen eines Basto un terbrochen und im Unterholz begann es zu knacken.
    »Schnell auf einen Baum, Duare!« schrie ich, wandte mich um und versuchte ihr beim Klettern behilflich zu sein. Doch ehe sie einen Stamm erreichen konnte, stolperte sie und stürzte zu Boden.
    Wieder brüllte der Basto, und mit einem hastigen Blick über die Schulter überzeugte ich mich davon, daß das Wesen nur wenige Meter von uns entfernt auf den Pfad getreten war. Es griff nicht an, sondern kam langsam auf uns zu, doch ich konnte mir ausrechnen, daß es uns nicht mehr rechtzeitig ge lingen würde, auf einen Baum zu fliehen.
    Es gab nur eine Möglichkeit – ich mußte das Ungeheuer auf halten, bis Duare in Sicherheit war. Ich dachte daran, wie Kamlot eines der Wesen getötet hatte, indem er dessen Aufmerk samkeit auf einen Ast lenkte, den er in der linken Hand hielt, während er dem Tier mit der rechten Hand das Schwert in den Nacken trieb. Aber ich hatte keinen Ast und nur einen sehr grob gearbeiteten hölzernen Speer.
    Die rotgeränderten Augen starrten mich an. Der Basto hatte mich jetzt fast erreicht und mir schien es, als wäre er groß wie ein Elefant. Er senkte den Kopf, wieder löste sich ein don nerndes Gebrüll aus seiner gewaltigen Kehle und dann ging er zum Angriff über.
    Meine einzige Sorge galt der Notwendigkeit, die Aufmerk samkeit des Ungeheuers so lange von Duare abzulenken, bis sie sich in Sicherheit gebracht hatte. Es geschah alles so schnell, daß mir keine Zeit blieb, an mein eigenes Schicksal zu denken.
    Als das Monstrum zum Angriff ansetzte, war es mir so na he, daß es keine große Geschwindigkeit erreichte. Mit gesenk tem Kopf kam es auf mich zu und bot dabei einen derart furchteinflößenden Anblick, daß ich gar nicht erst den Versuch unternahm, meine lächerlichen Waffen einzusetzen.
    Statt dessen konzentrierte ich mich darauf, seinen entsetz lichen Hörnern aus dem Weg zu gehen.
    Als der Basto mich aufspießen wollte, umfaßte ich die bei den Hornspitzen und dank meiner Kräfte gelang es mir, die Wucht des Angriffs zu bremsen und die tödlichen Spitzen ab zulenken.
    Mit der Gewalt einer Explosion wurde ich in die Höhe geschleudert und krachte durch das Blätterwerk des Baumes über mir. Zum Glück prallte ich nicht gegen einen Ast, so daß ich während des Fluges bei Bewußtsein blieb. Auch meine Geistes gegenwart verließ mich nicht und ich griff verzweifelt um mich. Schließlich gelang es mir, einen Ast zu ergreifen und mich darauf in Sicherheit zu bringen. Von hier zog ich mich weiter in die Höhe. Meine Waffen hatte ich natürlich verloren.
    Mein erster Gedanke galt Duare. Hatte sie sich retten kön nen?
    Doch der Klang ihrer Stimme verscheuchte meine Ängste so fort. »Oh, Carson, Carson, sind Sie verletzt?« rief sie und die Besorgnis in ihrer Stimme war Belohnung genug für jede Verletzung, die ich vielleicht davongetragen hatte.
    »Ich glaube nicht«, erwiderte ich, »ich bin nur ein wenig durchgeschüttelt. Ist bei Ihnen alles in Ordnung? Wo sind Sie?«
    »Hier im nächsten Baum. Oh, ich hatte angenommen, daß er Sie umgebracht hat!«
    Ich betastete meine Glieder und Gelenke, doch abgesehen von ein paar Kratzern und Abschürfungen schien ich heil davonge kommen zu sein. Währenddessen arbeitete sich Duare vom Nachbarbaum herüber und ließ sich gleich darauf neben mir nieder. »Aber Sie bluten ja«, rief sie. »Sie sind doch verletzt!«
    »Nichts als Kratzer«, beruhigte ich sie. »Allerdings ist mein Stolz ziemlich angeschlagen.«
    »Es gibt nichts, dessen Sie sich schämen müßten. Sie sollten sogar stolz sein auf das, was Sie getan haben. Ich habe mich nämlich umgeblickt, als ich aufstand und habe gesehen, wie Sie sich dem entsetzlichen Ungeheuer in den Weg stellten, da mit es sich nicht auf mich stürzen konnte.«
    »Vielleicht war ich auch nur viel zu entsetzt, um ans Fliehen zu denken – einfach gelähmt.«
    Sie schüttelte lächelnd den Kopf. »Das weiß ich besser

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