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Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Titel: Venus 02 - Auf der Venus verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Er war entsetzlich wütend, als er in den Hof gestürzt kam. Er hat sofort die Verfolgung aufgenommen und dabei seine wilden Kazars und die entsetzlichen Kreaturen mitgenommen, die normalerweise das Tor bewachen. Wahrscheinlich sind unsere Fluchtchancen im Augenblick einmalig gut.«
    »Dann los!« sagte ich. »Haben Sie einen Plan?«
    » Ja«, erwiderte sie. »Wir lassen uns an den Seilen zuerst auf das Schloßdach und dann in den Hof hinunter. Das Tor ist un bewacht und die Kazars sind unterwegs. Wenn wir entdeckt werden, müssen wir uns eben auf unsere Beine verlassen. Es sind nur ein paar von Skors Hausboten im Schloß und die sind nicht sehr wachsam, wenn er nicht hier ist.«
    »Ich habe außerdem meine Waffen«, sagte ich. »Skor hat sie mir gelassen. Wenn uns seine Leute aufzuhalten versuchen, bringe ich sie um!«
    Sie schüttelte den Kopf. »Sie können sie nicht umbringen«, flüsterte sie erschauernd.
    »Wie meinen Sie das?« fragte ich. »Warum kann ich sie nicht umbringen?«
    »Weil sie schon tot sind.«
    Ich starrte sie verblüfft an, als mir die Bedeutung ihrer Wor te zu Bewußtsein kam.
    »Aber wie ist das möglich?« sagte ich schließlich. »Ich habe doch gesehen, wie sie sich bewegten und Skors Befehlen gehorchten!«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte sie. »Das ist Skors entsetzli ches Geheimnis. Wenn wir nicht fliehen, werden Sie ebenfalls bald so tot sein wie diese Wesen und später erleiden das andere Mädchen und ich das gleiche Schicksal. Er wird uns etwas län ger am Leben lassen, weil er Versuche macht. Jeden Tag zapft er mir etwas Blut ab. Wie er mir sagte, ist er dem Geheimnis des Lebens auf der Spur und kann bereits Körperzellen künst lich am Leben erhalten. Auf diese Weise hat er den armen Wesen, die aus den Gräbern geholt wurden, künstliches Leben ein gehaucht. Aber kein Blut fließt in ihren Adern und ihr Geist wird nur von Gedanken belebt, die Skor auf telepathischem Wege überträgt. Vor allem ist er an der Erzeugung von Keim zellen interessiert, damit er eine neue Menschenrasse züchten kann, die seinen Vorstellungen entspricht. Aus diesem Grunde nimmt er mir Blut ab; aus diesem Grunde ist er auch hinter dem Mädchen her, das Sie Duare nennen. Aber wenn wir ihm schließlich nicht mehr nützen können, wird er auch uns umbrin gen. Dann werden wir sein wie die anderen. Eigentlich lebt Skor gar nicht hier. Wie er sagt, macht er den größten Teil seiner Versuche in Kormor, der Stadt, über die er herrscht.«
    » Kormor, der Stadt, ein Jong. Ich hatte daran gezweifelt.«
    »Er hat sich selbst zum König gemacht und sich seine Unter gebenen selbst geschaffen.«
    »Und er hat Sie nur am Leben gelassen, um Ihnen Blut ab zuzapfen?«
    »Ja. Er ist ein Ungeheuer!«
    »Wie lange sind Sie schon hier?«
    »Sehr lange. Ich lebe nur noch, weil Skor oft in Kormor ge wesen ist.«
    »Wir müssen so schnell wie möglich fliehen. Ich muß mich um Duare kümmern.«
    Ich trat an eines der gitterlosen Fenster und blickte auf das Schloßdach hinab, das etwa sechs Meter unter uns lag. Dann knüpfte ich die Seilenden zusammen, die einen haltbaren Strick von etwa zwölf Metern ergaben – also mehr als genug.
    »Kann uns jemand von hier sehen?« fragte ich.
    »Die Wesen sind nicht sehr wachsam«, erwiderte sie. »Skor hat vor allem die Diener zurückgelassen. Sie wohnen in einem Raum im ersten Stock auf der andern Seite. Wenn er nicht da ist, sitzen sie einfach nur da und tun nichts.«
    »Dann los«, sagte ich. Ich machte aus einem Ende des Seils eine Schlinge und legte sie dem Mädchen um den Körper, so daß sie darin sitzen konnte, während ich sie langsam nach un ten ließ.
    Ohne auch nur einen Sekundenbruchteil zu zögern, kletterte sie auf das Fensterbrett und vertraute sich dem Seil an. Ich stemmte die Beine gegen die Wand und ließ sie hinab, bis das Seil in meinen Händen erschlaffte.
    Dann zog ich das Bett des Mädchens vor das Fenster, führte die Leine um ein Bein des Bettgestells und ließ das Ende aus dem Fenster gleiten, so daß ich jetzt zwei Seilstränge hatte, an denen ich mich festhalten konnte; das Bett selbst war zu schwer, um von meinem Gewicht bewegt zu werden.
    Ich ließ mich also hinabgleiten und stand gleich darauf neben dem wartenden Mädchen; dann zog ich hastig die Leine ein, die uns bei unserer Flucht noch gute Dienste leisten konnte.
    Hastig überquerten wir das Dach und erreichten schließlich den Rand zum Außenhof, in den wir hinabsteigen wollten. Nie mand war zu sehen und

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