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Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Titel: Venus 02 - Auf der Venus verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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zu beiden Seiten der Tür aufstellten, die wir jetzt passierten.
    Es war ein kleiner Durchgang und die dicke Tür schloß sich hinter uns; sie schien uns die einzige Öffnung im Mauerwerk ‘zu bilden. Im ersten und zweiten Stockwerk gab es Fenster, die aber mit Gittern verschlossen waren. Etwas abgelegen stand ein Turm, der zwei oder drei Etagen höher war als das übrige An wesen. Auch er hatte kleine Fenster, die zum Teil vergittert waren.
    Das Innere des Gebäudes atmete Düsterkeit, und bei dem Gedanken an seine unheimlichen Bewohner überkam mich ein Gefühl der Beklemmung, dessen ich mich nicht erwehren konn te.
    »Ihr werdet hungrig sein«, sagte Skor. »Kommt in den In nenhof, dort ist es etwas angenehmer. Ich werde euch dort eine Mahlzeit servieren lassen.«
    Doch der Innenhof brachte keine Veränderung; er erinnerte mich irgendwie an ein Gefängnis. Die grauen Wände starrten mit ihren leeren Fensterhöhlen schmucklos auf uns herab und auch hier stapelte sich der Unrat.
    Böse Vorahnungen bedrückten mich und ich begann zu wünschen, daß wir dieses Schloß niemals betreten hätten. Natürlich versuchte ich mich zu beschwichtigen, Skor hatte bisher nicht erkennen lassen, daß er etwas anderes als ein zuvorkommender Gastgeber war. Daß er ein Jong war, begann ich allerdings zu bezweifeln.
    In der Mitte des Hofes stand ein Holztisch, umgeben von abgesessenen Bänken. Auf dem Tisch standen die Oberreste einer Mahlzeit. Skor forderte uns mit einer eleganten Handbewegung auf, näherzutreten und klatschte schließlich dreimal in die Hän de, ehe er sich am Kopfende des Tisches niederließ.
    »Ich habe nur selten Gäste hier«, sagte er, »eine sehr ange nehme Abwechslung. Ich hoffe, daß es euch hier gefällt. Daß es mir gefallen wird, dessen bin ich mir sicher.« Bei diesen Worten war sein unangenehmer Blick wieder auf Duare ge richtet.
    »Ich bin sicher, daß es uns hier gefallen würde, wenn wir nur bleiben könnten«, antwortete Duare hastig, »aber leider ist das nicht möglich. Ich muß in das Haus meines Vaters zurück.«
    »Und wo ist das?« fragte Skor.
    »In Vepaja«, erwiderte Duare.
    »Ich habe noch nie von diesem Land gehört«, sagte Skor. »Wo liegt es?«
    »Sie haben noch nie von Vepaja gehört?« rief Duare ungläu big. »Das was heute Thora ist, hieß früher Vepaja, bis es von den Thoristen erobert wurde, die die herrschende Klasse ver trieben. Sie lebt jetzt auf einer Insel namens Vepaja, die das einzige Überbleibsel des früheren Vepaja ist.«
    »O ja, davon habe ich schon gehört«, sagte Skor. »Aber das ist vor langer Zeit geschehen im feinen Trabol.«
    »Sind wir hier nicht in Trabol?«
    »Nein«, erwiderte Skor. »In Strabol.«
    »Aber Strabol ist das heiße Land«, wandte Duare ein. »Nie mand kann in Strabol leben.«
    »Du befindest dich jedenfalls in Strabol. In einer bestimmten Jahreszeit ist es sehr heiß hier, gewiß, aber es läßt sich er tragen.«
    Das fand ich sehr interessant. Wenn Skor die Wahrheit sag te, hatten wir offenbar den Äquator überschritten und befanden uns nun auf der nördlichen Halbkugel der Venus. Die Vepajer hatten mir versichert, daß Strabol ein unwirtliches Land wäre – ein dampfender Dschungel, in dem es von entsetzlichen Raub tieren und Reptilien wimmelte. Der gesamte Norden war für die Menschen der Südhalbkugel ein unbekanntes Gebiet und aus diesem Grunde war ich so sehr daran interessiert, dort hin vorzustoßen.
    Doch die Verantwortung für Duare lastete mir schwer auf den Schultern und ich kam nicht dazu, meinem Interesse nach zugehen. Offensichtlich konnte mir aber Skor weiterhelfen und ich fragte ihn über den Norden aus.
    »Ein übles Land«, schnappte er. »Ein Land voller Narren. Man stellt sich dort der Wissenschaft und dem Fortschritt ent gegen. Man hat mich vertrieben, so daß ich schließlich hierher kam und das Königreich Morov gründete. Das war vor langer Zeit – vielleicht vor hundert Jahren. Ich bin seither nicht wie der in meiner Heimat gewesen, aber manchmal kommen Leute hierher.« Und er lachte unfreundlich.
    Herbeigerufen durch sein Händeklatschen, näherte sich in diesem Augenblick eine Frau. Sie war weder alt noch jung, doch ihre Haut hatte die gleiche ekelerregende Farbe wie die der Männer. Sie schlurfte langsam und unsicher heran, gefolgt von zwei Männern. Die Gruppe hatte etwas überaus Abstoßendes.
    »Bringt das Zeug weg!« schnappte Skor. »Und holt etwas zu essen!«
    Die drei räumten das Geschirr zusammen und

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