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Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Titel: Venus 02 - Auf der Venus verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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schlurften da von. Duares entsetzter Blick war Skor nicht entgangen.
    »Gefallen dir meine Diener nicht?« fragte er ärgerlich.
    »Aber ich habe ja gar nichts gesagt«, protestierte Duare.
    »Ich habe dein Gesicht gesehen.« Plötzlich begann Skor zu lachen, ein kaltes, böses Lachen, während in seinen Augen ein Glitzern stand, das ich mir nicht erklären konnte. »Sie sind ausgezeichnete Diener«, erklärte er in normalem Tonfall. »Sie reden kaum und sie tun, was ich ihnen sage.«
    Kurz darauf wurde serviert. Es gab Fleisch, das teilweise noch roh, teilweise völlig verbrannt war – dazu Früchte und unge waschenes Gemüse. Nur der Wein schien einigermaßen genieß bar zu sein. Duare brachte keinen Bissen hinunter, während ich an meinem Krug nippte und Skor beobachtete, der mit Heiß hunger aß.
    Die Dämmerung brach herein, als sich unser Gastgeber schließlich erhob. »Ich werde euch jetzt auf eure Zimmer füh ren. Ihr müßt müde sein«, sagte er im Ton des vollkommenen Gastgebers. »Morgen werdet ihr dann eure Reise fortsetzen.«
    Beruhigt folgten wir ihm in das dunkle und kalte Haus. Er führte uns eine Treppe hinauf bis in die zweite Etage und durch einen langen, dunklen Korridor. Hier blieb er vor einer Tür stehen und stieß sie auf.
    »Schlaf wohl«, sagte er zu Duare, verbeugte sich vor ihr und hieß sie eintreten.
    Schweigend überschritt Duare die Schwelle und Skor schloß die Tür hinter ihr; dann führte er mich an das Ende des Kor ridors zu einer Treppe und wies mir schließlich zwei Stockwer ke höher einen kreisförmigen Raum an, der vermutlich zum Schloßturm gehörte.
    »Ich hoffe, daß der Schlaf dir Erquickung bringen wird«, sagte er höflich, zog sich zurück und schloß die Tür hinter sich.
    Ich hörte ihn die Treppe hinuntergehen. Ich dachte an Duare, die dort unten in dem geheimnisvollen Gebäude allein war. Ich hatte keinen Grund zur Befürchtung, daß sie sich in Gefahr be fand, aber ich kam trotzdem nicht zur Ruhe. Jedenfalls konnte ich sie nicht allein lassen.
    Ich wartete, bis Skor genügend Zeit gehabt hatte, sich in sei ne Räume zurückzuziehen, wo sie sich auch befinden mochten. Entschlossen, Duare beizustehen, trat ich an die Tür, legte die Hand auf den Riegel und versuchte ihn aufzuschieben. Doch die Tür war von außen verschlossen. Hastig untersuchte ich die Fenster, die jedoch vergittert waren. Irgendwo aus der Tiefe des düsteren Gebäudes glaubte ich ein höhnisches Lachen zu hören. Das Turmzimmer, in dem ich mich befand, wurde nur von dem geheimnisvollen Schimmer erhellt, der die nächtliche Dunkelheit der Venus durchdringt. Schwach konnte ich die Umrisse der we nigen Möbelstücke erkennen. Es handelte sich offenbar mehr um eine Gefängniszelle als um ein Gastzimmer.
    Ich trat an eine Kommode und zog die Schublade heraus, die mit verschiedenen abgetragenen Kleidungsstücken, Bindfaden stücken und Seilenden angefüllt waren. Langsam ging ich auf und ab und ließ meinen Sorgen um Duare freien Lauf. Ich war hilflos. Was konnte ich schon tun? Da es sinnlos gewesen wäre, an die Tür zu schlagen und um Hilfe zu schreien, suchte ich nach einer anderen Rettungsmöglichkeit. Doch es schien keine zu geben. Tür und Fenstergitter waren nicht zu überwinden.
    Schließlich legte ich mich auf eine wacklige Couch. Es herrschte absolute Stille – Grabesstille. Dann vernahm ich plötzlich ein Geräusch über mir. Ich lauschte und versuchte zu bestim men, was es war. Es hörte sich wie das Stampfen von nackten Füßen an, wie jemand, der über meinem Kopf langsam auf und ab ging.
    Ich hatte angenommen, daß ich mich im obersten Geschoß des Turmes befand, doch das schien nicht der Fall zu sein. Wenn es sich wirklich um die Schritte eines Menschen handelte, muß te sich noch jemand in einem Raum über mir befinden.
    Die regelmäßigen Schritte schläferten mich bald ein und ich fuhr immer wieder auf, wenn mich der Schlaf übermannte. Ich wollte nicht schlafen. Irgend etwas schien mich zu warnen, daß ich unbedingt wach bleiben mußte. Doch der erschöpfte Körper forderte sein Recht.
    Wie lange ich geschlafen habe, weiß ich nicht. Ich fuhr jeden falls erschreckt auf, als ich spürte, daß mich etwas berührte. Eine nur undeutlich erkennbare Gestalt beugte sich über mich und ich versuchte mich aufzurichten. Sofort legten sich starke Finger um meinen Hals – eiskalte Finger, die Finger des To des.
    Ich ging sofort zum Gegenangriff über und versuchte meinem Gegner die Luft

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