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Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Titel: Venus 02 - Auf der Venus verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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daß ich den Jong von Morov zum letztenmal gesehen hatte.
    Während mich einerseits das Wissen erleichterte, daß Duare nicht wieder in Gefangenschaft geraten war, beunruhigte mich ihr Schicksal andererseits doch sehr. Sie war allein und schutzlos in einem wilden Land, in dem zahlreiche Gefahren lauerten und ich hatte nicht die geringste Ahnung, wo ich nach ihr su chen sollte.
    Wir hatten unsere Wanderschaft fortgesetzt und jetzt zeigte Nalte auf eine Linie von Strudeln, die sich über den Fluß zog.
    »Da ist die Furt«, sagte sie. »Aber es ist sinnlos, auf der an deren Seite nach Duares Spuren zu suchen. Wenn sie dort drü ben gewesen wäre, hätten sie die Kazars längst aufgestöbert. Die Tatsache, daß sie sie nicht gefunden haben, ist ein ziemlich schlüssiger Hinweis darauf, daß sie nie dort drüben gewesen ist.«
    Dessen war ich mir nicht so sicher. Ich hatte auch keine Ah nung, ob Duare schwimmen konnte oder nicht; wahrscheinlich konnte sie es nicht, denn sie war immerhin in einer Baumstadt aufgewachsen.
    »Vielleicht ist sie umgebracht worden«, sagte ich. Der Ge danke entsetzte mich.
    »Nein«, erwiderte Nalte. »Das hätte Skor verhindert, denn er wollte sie haben.«
    »Aber vielleicht ist sie einer anderen Gefahr zum Opfer ge fallen, so daß Skor nur noch ihre Leiche gefunden hat.«
    »Dann hätte Skor sie mitgenommen und ihr künstliches Leben eingehaucht«, wandte Nalte ein.
    Ich war noch nicht überzeugt. »Wie nehmen die Kazars eine Spur auf?« fragte ich. »Richten sie sich nach dem Geruch?«
    Nalte schüttelte den Kopf. »Ihr Geruchssinn ist nur schwach ausgebildet. Dafür können sie um so besser sehen. Sie verlas sen sich völlig auf ihre Augen.«
    »Dann ist es also möglich, daß sie Duares Spur gekreuzt ha ben, ohne sie aufzunehmen.«
    »Möglich, aber nicht wahrscheinlich«, erwiderte Nalte. »Es ist eher anzunehmen, daß sie von irgendeinem Raubtier ange fallen oder gefressen wurde, ehe Skor sie finden konnte.«
    Diese Erklärung war mir zwar auch schon durch den Kopf gegangen, aber ich wollte nicht daran denken. »Wir können auf jeden Fall mal zum anderen Ufer hinüberwaten«, sagte ich. »Wenn wir dem großen Strom folgen wollen, müssen wir ohne hin irgendwann auf die andere Seite und vielleicht ist das die letzte gangbare Furt. Weiter unten wird der Fluß immer breiter und tiefer.«
    Die Furt war leicht zu finden und wir hatten keine Schwierig keiten mit ihr. Allerdings mußten wir den Blick gesenkt halten, um nicht doch noch plötzlich abzugleiten und von der Strömung davongetragen zu werden.
    So wurden wir auf die Gefahr erst aufmerksam, als es schon fast zu spät war. Ich ging einige Schritte vor Nalte, als ich zu fällig aufblickte und so plötzlich stehenblieb, daß das Mädchen fast das Gleichgewicht verlor. Auch sie blickte zum Ufer und ein kleiner, erschreckter Ausruf kam über ihre Lippen.
    »Was ist denn das?« fragte sie.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte ich. »Wissen Sie es nicht?«
    »Nein. Ich habe solche Wesen noch nie gesehen.«
    Am Ufer wartete ein halbes Dutzend menschenähnlicher Ge schöpfe auf uns. Die Gruppe vergrößerte sich schnell; andere kamen aus dem Wald oder kletterten von den Bäumen. Sie wa ren etwa einen Meter groß und völlig mit Haar bedeckt. Auf den ersten Blick hielt ich sie für Affen, wenngleich sie dem Menschen sehr ähnlich waren, doch als sie merkten, daß wir sie gesehen hatten, begann eines der Wesen zu sprechen, was meine Theorie natürlich in tausend Stücke springen ließ.
    »Ich bin Ul«, sagte der Sprecher. »Verlaßt das Land von Ul. Ich bin Ul. Ich töte.«
    »Wir wollen euch nichts tun«, erwiderte ich. »Wir möchten nur euer Land durchqueren.«
    »Verschwindet!« knurrte Ul und entblößte scharfe Schneide zähne.
    Inzwischen waren etwa fünfzig kleine Gestalten am Ufer zu sammengekommen und knurrten uns drohend an. Sie trugen keine Kleidung, hatten keine Schmuckstücke angelegt und tru gen auch keine Waffen, aber ihre scharfen Zähne und die starken Schulter- und Armmuskeln deuteten daraufhin, daß sie sehr wohl in der Lage waren, Uls Drohung wahr zu machen.
    »Was wollen wir tun?« fragte Nalte. »Sie werden uns in Stücke reißen, wenn wir das Wasser verlassen.«
    »Vielleicht können wir sie überreden«, sagte ich, mußte aber schon nach fünf Minuten die Nutzlosigkeit meiner Bemühungen einsehen. Uls einzige Antwort auf meine Argumente war: »Verschwindet. Ich töte! Ich töte!«
    Ich kehrte nur sehr widerwillig um, denn

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