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Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Titel: Venus 02 - Auf der Venus verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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allein wären, kämen sie mühelos hinüber. Kümmern Sie sich nicht um mich. Ich werde auf dieser Seite bleiben und mich nach Andoo durchschlagen.«
    Ich blickte sie an und lächelte. »Sie glauben oder hoffen doch bestimmt nicht, daß ich so etwas tue.«
    »Es wäre auf jeden Fall das Vernünftigste.«
    »Vernünftig ist es, aus den Stämmen dort unten ein Floß zu bauen und sich über den Fluß tragen zu lassen.« Und ich deutete auf das Strandgut am Ufer.
    »Ja, das könnten wir tun, nicht wahr?« rief sie aufgeregt.
    Sie war sehr eifrig bei der Sache und half mir, die geeigne ten Stämme an Land zu ziehen. Dann galt es die verschiedenen Teile so fest zusammenzubinden, daß der Fluß unser Werk nicht zerschmettern konnte, ehe wir das gegenüberliegende Ufer erreicht hatten.
    Wir verwendeten geeignete Lianenstränge und obwohl wir schnell arbeiteten, war es fast dunkel, als wir unsere Fähre voll endet hatten.
    Ich betrachtete das Ergebnis unserer Arbeit, während Nalte zweifelnd über den Fluß blickte.
    »Legen wir gleich ab oder warten wir bis morgen früh?« fragte sie.
    »Es ist schon fast dunkel«, erwiderte ich. »Ich glaube, wir sollten warten.«
    Das ermunterte sie sichtlich und sie atmete erleichtert auf. »Dann sollten wir an das Abendessen denken«, sagte sie.
    Diesmal gab es nur Früchte und Wurzeln, die uns jedoch sättigten. Wieder baute ich uns eine Schlafstatt in den Ästen eines Baumes und hoffte inständig, daß sich kein hungriges Klettertier um uns kümmern würde.
    *
    Jeder Morgen, den ich auf der Venus erlebte, brachte mir von neuem die überraschende Erkenntnis, daß ich noch lebte und dieser erste Morgen am Ufer des großen Flusses bildete keine Ausnahme.
    Gleich nach dem Frühstück gingen wir zu unserem Floß und brachten es nach einigen Schwierigkeiten auf den Weg. Ich hat te es mit mehreren langen Stangen und Rudern ausgestattet, die sich jedoch von Anfang an als völlig unzureichend erwiesen. Ich mußte mich fast ausschließlich auf den großen Strudel ver lassen, der uns bis dicht an das andere Ufer tragen würde, wo wir hoffentlich mit Hilfe der Stakstangen freikommen und das rettende Land erreichen würden.
    Unser klobiges Schiff schwamm besser, als ich erwartet hatte, da das Holz offenbar leicht war und nicht sehr tief einsank. Wir blieben verhältnismäßig trocken.
    Kaum hatten wir uns abgestoßen, als uns auch schon der Strudel ergriff und uns flußaufwärts zu schieben begann, wo bei wir gleichzeitig zur Flußmitte getragen wurden. Vor allen Dingen mußte ich verhindern, daß wir in den Sog gerieten; und unter verzweifeltem Einsatz unserer Stangen hielten wir uns auch am Rande des Kreisels, bis der Fluß so tief wurde, daß wir keinen Grund mehr fanden; dann nahmen wir die kürzeren Äste und begannen wie wild zu paddeln. Es war eine grausame Arbeit, aber Nalte ließ keinen Augenblick nach.
    Endlich näherten wir uns dem linken Ufer, doch zu meinem Entsetzen mußte ich feststellen, daß es noch zu tief war für die Stangen; außerdem war die Strömung auf dieser Seite viel stär ker, so daß auch unsere Paddel fast nutzlos waren.
    Erbarmungslos hielt uns der Fluß gefangen und zog uns auf den Strudel zu. Wir paddelten verzweifelt und konnten uns tatsächlich von dem gefährlichen Zentrum fernhalten; dabei ließ es sich aber nicht verhindern, daß wir uns wieder vom linken Ufer entfernten.
    Gleich darauf befanden wir uns wieder in der Mitte des Flus ses. Unser Schicksal hing an einem seidenen Faden. Obwohl wir schon ziemlich erschöpft waren, wagten wir unsere Bemü hungen keinen Augenblick zu unterbrechen. Mit letzter An strengung entrissen wir das Floß der Gewalt des Strudels und wurden schon von der Strömung des großen Flusses erfaßt, die uns erbarmungslos dahintreiben ließ. Unser Fahrzeug wurde wie ein Spielzeug herumgewirbelt und war nicht mehr zu steu ern.
    Ich legte das unnütze Ruder zur Seite. »Wir haben getan, was wir konnten, Nalte«, sagte ich, »aber es hat nicht gereicht. Jetzt können wir nur hoffen, daß das Ding zusammenhält, bis wir irgendwo ans Ufer treiben.«
    »Und ich hoffe, daß das bald geschieht, denn sonst ist es zu spät.«
    »Warum?« fragte ich.
    »Als mich Skor auflas, sagte er, daß ich Glück gehabt hätte, weil der Fluß weiter unten über große Fälle stürzt.«
    Ich betrachtete die niedrigen Klippen, die den Fluß auf bei den Seiten säumten. »Hier können wir jedenfalls nicht landen«, sagte ich.
    »Vielleicht haben wir weiter unten

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