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Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Titel: Venus 02 - Auf der Venus verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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jeden Augenblick mit dem Angriff und wußte, daß unsere Sorgen dann vorüber waren. Gegen diese wilde Meute hatten war keine Chance.
    Es waren etwa zwanzig, vorwiegend Männchen. Sie folgten uns vorsichtig, als ob sie Angst vor uns hätten, aber dabei kamen sie uns ständig näher.
    Als wir den kleinen Hügel erreichten, der unser Ziel war, betrug die Entfernung noch etwa fünfzig Meter. Als wir uns dem Hang zuwandten, trat ein großes Männchen vor und knurrte leise, als wäre ihm eben erst zu Bewußtsein gekommen, daß wir vielleicht fliehen wollten und er etwas dagegen unter nehmen müßte.
    Ich blieb stehen und wandte mich ihm zu; gleichzeitig hob ich meinen schußbereiten Bogen. Der Pfeil traf das Wesen in die Brust. Es erstarrte, brüllte laut auf und zog an dem gefie derten Schaft, der ihm aus dem Körper ragte; dann versuchte es uns anzugreifen. Doch es taumelte nur und sank zu Boden. Einen Augenblick bewegte es sich noch, dann war alles vorbei.
    Die anderen waren stehengeblieben und beobachteten ihn. Jetzt setzte sich ein junges Männchen in Bewegung und biß ihm heftig in den Kopf und in den Hals; dann hob es die Schnauze und stieß ein tiefes Grollen aus. Gleichzeitig blickte es seine Artgenossen herausfordernd an. Offensichtlich hatte die Meute schon einen neuen Anführer gefunden, denn niemand schien seine Autorität anzweifeln zu wollen. Wieder wandte sich der Zangan uns zu, ging jedoch nicht sofort zum Angriff über, sondern bewegte sich seitwärts und knurrte dabei seine Artgenossen an. Es war offensichtlich, daß er ihnen Befehle gab, denn gleich darauf setzte sich die Meute in Bewegung und begann uns zu umzingeln.
    Ich gab einen zweiten Schuß ab – und traf den neuen Füh rer in die Flanke. Er stieß einen entsetzlichen Schmerzensschrei aus und zog sich den Pfeil sofort aus dem Körper, wodurch er die Wunde nur noch schlimmer machte.
    Die anderen sahen regungslos zu, während er sich schmerz erfüllt am Boden wand, dann sah ich, wie sich ein Zangan in Bewegung setzte und sich dem verwundeten Anführer näherte. Dieser bemerkte den Vorstoß und ging mit entblößten Zähnen und wütendem Knurren zum Angriff über. Der ehrgeizige Zan gan, dessen Hoffnungen voreilig gewesen waren, ergriff die Flucht.
    Inzwischen waren wir schon fast umzingelt. Wir hatten es mit etwa zwanzig Gegnern zu tun und ich hatte kaum ein Dut zend Pfeile.
    Nalte berührte meinen Arm. »Leben Sie wohl, Carson«, sagte sie. »Der letzte Augenblick ist nun doch gekommen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das werde ich erst glauben, wenn es wirklich keine Hoffnung mehr gibt.«
    »Ich bewundere Ihren Mut«, sagte Nalte und lächelte ge quält. »Wenigstens werden wir schnell sterben. Haben Sie ge sehen, wie der Bursche auf den ersten Anführer losgegangen ist, den Sie erlegt haben? So wird… Da kommen sie!«
    Von drei Seiten kamen die Wesen langsam näher. Einen Pfeil nach dem anderen schickte ich auf die Reise und ich verfehlte mein Ziel nicht. Aber die anderen ließen sich nicht aufhalten.
    Sie hatten uns fast erreicht, als ich meinen letzten Pfeil ab schoß. Nalte stand dicht neben mir und ich legte schützend den Arm um sie.
    »Halten Sie mich fest«, sagte sie. »Ich fürchte mich nicht vor dem Sterben, aber ich möchte nicht allein sein.«
    »Sie sind noch nicht tot, Nalte«, sagte ich, weil mir nichts anderes einfiel.
    »Sie sind sehr gut zu mir gewesen, Carson«, sagte sie.
    »Und Sie sind ein großartiges Mädchen, Nalte!«
    »Auf Wiedersehen, Carson. Der letzte Augenblick ist ge kommen.«
    »Sie haben wahrscheinlich recht«, sagte ich und küßte sie. »Leben Sie wohl.«
    In diesem Augenblick war ein seltsames knisterndes Ge räusch zu hören, das ich nur zu gut kannte und ich brauchte gar nicht erst die zusammensinkenden Gestalten der Zangans zu sehen, um zu wissen, daß uns jemand mit amtorischen Strahlengewehren zu Hilfe kam!
    Ich wirbelte herum und erblickte an der Spitze des Hügels etwa zehn Männer, die auf die Meute feuerten. Schon nach wenigen Sekunden war alles vorüber, keiner unserer unheimlichen Angreifer war seinem Schicksal entkommen. Jetzt näherte sich einer unserer Retter.
    Wie seine Begleiter war er ein Mann von fast vollkommenem Äußeren; sein Gesicht war hübsch und intelligent. Mein erster Eindruck war, daß wir auf einen Olymp von Göttern gestoßen sein mußten, wenn diese Männer typisch waren für die Bewoh ner der weißen Stadt, aus der sie wahrscheinlich stammten.
    Der Mann, der sich uns

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