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Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Titel: Venus 02 - Auf der Venus verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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der andere meine Absicht erraten konnte, hatte ich ihn schon angesprungen. Er schlug nach mir und seine toten Finger versuchten sich mir um den Hals zu legen, doch mein Angriff kam so schnell und unerwar tet, daß ich ihn aus dem Gleichgewicht brachte und im gleichen Augenblick noch über Bord drückte.
    Die beiden anderen Wesen saßen beim Rudern mit dem Rücken zum Bug und reagierten daher zu spät. Als ihr Anführer über Bord ging, erhob sich der Ruderer, der mir am nächsten saß und ging zum Angriff über. Auch seine Haut hatte die täuschende Frische des Lebens, aber seine toten Augen ließen sich nicht verändern.
    Mit einem unartikulierten Schrei stürzte er sich auf mich. Ich begegnete seinem Angriff mit einem heftigen Kinnhaken, der einen lebendigen Mann auf die Bretter geschickt hätte; hier ge nügte der Schlag, das Wesen über Bord zu fegen.
    Ein hastiger Blick auf die beiden Gestalten im Wasser bestä tigte mir, daß meine Annahme richtig gewesen war; sie konn ten nicht schwimmen und wurden von der Strömung davonge tragen.
    Jetzt wandte ich mich meinem dritten Gegner zu und versuchte, einen Kopfschlag anzubringen, der, wenn er nicht daneben gegangen wäre, dem Wesen ebenfalls zu einem Bad verholfen hätte. Unsere Bewegungen ließen das Boot gefährlich schwan ken und brachten mich aus dem Gleichgewicht und ehe ich mich wieder fangen konnte, hatte mich das Wesen umklammert.
    Es war sehr stark, kämpfte jedoch ohne rechtes Feuer. Da ich es nicht töten konnte, mußte ich versuchen, seinem tödlichen Griff zu entkommen und auf eine Gelegenheit warten, die sich vielleicht niemals ergeben würde.
    Unter Aufbietung sämtlicher Kräfte gelang es mir schließlich, das Wesen zurückzustoßen, doch es ging sofort wieder auf mich los. Dabei kämpfte es völlig geräuschlos und seine frostigen Augen blieben ohne Ausdruck. Nur die Lippen hatte es zu einer wütenden Grimasse verzogen. Dieser entsetzliche Anblick und die Berührung der kalten Finger ließen mich erschaudern; hinzu kam der seltsame Geruch, der von seinem Körper aufstieg – der Geruch des Todes.
    Da das Wesen jetzt mit gesenktem Kopf und ausgestreckten Armen auf mich losging, sprang ich zur Seite und nahm es mit dem rechten Arm in den Schwitzkasten. Sein Nacken drückte gegen meine Achselhöhle, als ich mit der linken Hand mein rechtes Handgelenk packte, meinen Griff verstärkte und mich mit einem Ruck aufrichtete. Das Wesen verlor den Halt und mit einer heftigen Bewegung, die das Boot fast zum Kentern brachte, schwang ich meinen Gegner herum und ließ ihn über Bord fallen. Der Kampf war zu Ende.
    Das Floß, von dem Nalte mit weitaufgerissenen Augen her überstarrte, trieb nur wenige Meter entfernt. Ich brachte das Boot mit ein paar Ruderschlägen längsseits und half Nalte her über. Dabei stellte ich fest, daß sie zitterte.
    »Haben Sie etwa Angst?« fragte ich.
    »Ich hatte Angst – um Sie. Ich kann kaum glauben, was ich gesehen habe!«
    »Glück gehabt. Außerdem habe ich die Burschen überrascht. Sie hatten nicht mit einem Angriff gerechnet.«
    »Wie schnell so etwas geht«, sinnierte Nalte. »Eben noch wollte ich mich verzweifelt ins Wasser stürzen und jetzt ist al les ganz anders. Die Gefahr ist gebannt und statt eines klapprigen Floßes haben wir ein bequemes Boot.«
    »Was wieder einmal beweist, daß man die Hoffnung nie vorzeitig aufgeben soll.«
    »Das wird mir auch nicht wieder passieren – wenn Sie bei mir sind.«
    Ich hatte unterdessen Kormor im Auge behalten, weil ich ins geheim damit rechnete, daß man ein zweites Boot losschicken würde, um uns zu verfolgen. Aber es war nichts zu sehen.
    Die Fischer und Wächter am anderen Ufer des Flusses hatten ihre Arbeit unterbrochen und beobachteten uns.
    »Sollen wir hinüberrudern und fragen, ob sie uns aufneh men?« fragte ich.
    »Ich habe Angst«, erwiderte Nalte. »Wir haben ein Sprich wort in Andoo: Je weiter Fremde voneinander entfernt sind, desto bessere Freunde sind sie.«
    »Sie meinen, daß man uns etwas antun würde?« fragte ich. Nalte zuckte die Schultern. »Ich weiß es nicht, aber es besteht die Gefahr, daß man Sie umbringen und mich behalten wird.«
    »Dieses Risiko wollen wir nicht eingehen, aber ich würde gern eine Zeitlang in dieser Gegend bleiben und nach Duare suchen.«
    »Am linken Ufer können wir erst landen, wenn wir von Kor mor nicht mehr zu sehen sind, das ist klar.«
    »Und wenn wir in Sichtweite der anderen Stadt an Land gehen, wird man uns ebenfalls

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