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Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Titel: Venus 02 - Auf der Venus verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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aufgreifen, wenn Ihre Befürchtun gen zutreffen.«
    »Lassen wir uns weitertreiben, bis wir in sicherer Entfernung von beiden Städten sind«, schlug das Mädchen vor. »Dann können wir bis zum Einbruch der Dunkelheit warten und uns an Kormor heranschleichen – denn dort werden Sie nach Duare suchen müssen, nirgendwo sonst.«
    Also setzten wir unsere Flußreise fort. Kormor hatten wir bald hinter uns gelassen, während sich die andere Stadt noch einige Kilometer hinzog. Das Kai und die leuchtend weiße Mauer, die sie zum Wasser hin abschirmte, waren etwa acht Kilome ter lang, gelegentlich von einem Tor unterbrochen.
    Kaum war sie zu Ende, als der Fluß auch schon einen Bogen nach rechts machte und die Städte durch die hohen Klippen unseren Blicken entzogen wurden. Gleichzeitig begann sich die Landschaft zu verändern. Die Kalksteinklippen machten niedri gen Ufern Platz und der Fluß wurde breiter. Weiter unten konnte ich allerdings eine neue Enge erkennen, die von zwei besonders hohen Klippen gesäumt war.
    Ein Verdacht begann in mir aufzusteigen, als ich ein leises Geräusch vernahm, das langsam lauter wurde; ein leises Mur meln, das bald zu einem entfernten Grollen anwuchs.
    »Das können nur die Fälle sein, von denen mir Skor erzählt hat«, sagte Nalte.
    »Das heißt, wir müssen so schnell wie möglich an Land, so lange es noch geht.«
    Die Strömung hatte uns gerade in die Nähe des rechten Ufers getragen und vor uns erblickte ich die Mündung eines kleinen Flusses, der sich in den großen Strom ergoß und auf dieser Seite seines Bettes luden vereinzelt stehende Bäume zum Rasten ein. Ein idealer Landeplatz!
    Da die Strömung hier nicht sehr stark war, gelang es mir mühelos, unser Boot in die Mündung zu lenken. Leider war es hier nicht sehr tief und ich schleppte das Boot so weit ans Ufer, daß ich es am Ast eines Baumes festbinden konnte, wo es den Blicken etwaiger Verfolger entzogen war.
    »Jetzt«, sagte ich, »brauchen wir zunächst etwas zu essen. Dringend!«
    »Das interessiert mich immer«, sagte Nalte lachend. »Wo ja gen wir? Im Wald auf der anderen Seite des Baches könnte es Wild geben.«
    Bei diesen Worten blickte sie über den kleinen Wasserlauf, während ich ihm gerade den Rücken kehrte. Plötzlich veränder te sich ihr Gesichtsausdruck und mit einem leisen Aufschrei er griff sie meinen Arm. » Schauen Sie, Carson! Was ist das?«
     
    11
    Als ich mich umwandte, glaubte ich am gegenüberliegenden Ufer eine Bewegung zu sehen.
    »Was war das, Nalte?« fragte ich.
    »Ich muß mich geirrt haben«, flüsterte sie erregt. »Es kann doch unmöglich solche Wesen geben…«
    »Was haben Sie denn gesehen?«
    »Da ist wieder eins – dort! Sehen Sie doch!«
    Und dann sah ich es. Das Wesen trat hinter einem Baum stamm hervor und beäugte uns. Es war ein Mensch, der wie ein Tier auf allen vieren lief. Er hatte sehr kurze Hinterbeine und menschenähnliche Hände, eine flache Nase und einen breiten Mund. Seine mächtigen Kiefer waren mit kräftigen Zähnen bewehrt. Seine Augen standen dicht zusammen und funkelten wild. Abgesehen von Kopf und Rücken war das Wesen völlig haarlos; seine weiße Haut leuchtete. Jetzt wurden andere Artgenossen neben ihm sichtbar.
    »Sie kennen diese Wesen nicht?« fragte ich Nalte.
    »Wir haben in Andoo von ihnen gehört, aber niemand hat geglaubt, daß es sie wirklich gibt. Sie werden Zangans – Tier menschen – genannt. Wenn die Geschichten wahr sind, die über sie erzählt werden, haben wir es mit außerordentlich ge fährlichen Wesen zu tun. Sie jagen immer als Meute und fres sen Menschen und Tiere.«
    »Dann sollten wir wohl woanders jagen«, sagte ich und ver suchte meine Stimme fröhlich klingen zu lassen.
    »Rudern wir weiter«, schlug Nalte vor.
    Wir waren bereits ein Stück landeinwärts gegangen und als wir uns jetzt umwandten, sahen wir, wie sich mehrere Zangans ins Wasser stürzten und sich dem Boot näherten. Sie mußten es auf jeden Fall vor uns erreichen, so daß uns dieser Fluchtweg verschlossen blieb.
    »Zu spät!« rief Nalte.
    »Ziehen wir uns langsam auf die kleine Erhebung dort zu rück«, sagte ich. »Vielleicht kann ich sie uns vom Leibe halten.«
    Langsam setzten wir uns rückwärts in Bewegung, während wir die Zangans im Auge behielten, die auf uns zuschwammen. Als sie das Wasser verlassen hatten, schüttelten sie sich wie Hunde und schlichen dann vorsichtig auf uns zu. Sie erinnerten mich an Tiger – an Tiger in Menschengestalt.
    Ich rechnete

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