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Verborgen im Niemandsland

Verborgen im Niemandsland

Titel: Verborgen im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
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zurück ins Tal kommst und Silas über alles unterrichtest. Zeit genug bleibt ja.«
    Sie spannten einen der Rotfüchse aus, damit auch Abby ein Reitpferd zur Verfügung stand. Indessen holte Terence aus dem Wageninnern die Petroleumlampe und ein großes Stück Segeltuch. Beides verstaute er in seinen Satteltaschen. Auf die fragenden Blicke der anderen hin sagte er vage: »Könnte sein, dass wir dafür Verwendung haben.«
    Sie fragten nicht lange nach. Jetzt war nicht die Zeit dafür. Douglas sprang auf den Kutschbock, wendete den Wagen und beeilte sich, dass er zurück ins Frangipani-Tal kam, während Abby, Andrew und Terence ihre Pferde hoch in den Wald führten, um dort versteckt abzuwarten, dass die Soldaten und dann die Buschbanditen den Weg unter ihnen passierten und sie in ihrem Rücken folgen konnten.
    Und die bangen Fragen, die sie alle in den folgenden Stunden bewegten, lauteten: Wie würde der Kampf, der wohl unabwendbar war, ausgehen? Und welche Opfer würden sie zu beklagen haben, egal wer dabei am Ende den Sieg davontrug?

Zweiunddreißigstes Kapitel
     
    In der brütenden Mittagshitze erreichte Danesfield mit seiner kleinen Kolonne den Bergkamm. Nicht einer der Männer hob den Kopf und hielt in dem Gelände, das sie durchquerten, nach einer verborgenen Gefahr Ausschau. Sie wähnten sich unbemerkt und sicher. Völlig ahnungslos, dass ihnen eine gut bewaffnete Bande Buschbanditen im Nacken saß und ein tödlicher Kugelhagel sie jederzeit aus dem Hinterhalt niedermähen konnte, quälten sie sich unter der glutheißen Sonne aus dem Tal hinauf.
    Andrew, Abby und Terence lagen in sicherer Entfernung hinter Büschen versteckt und beobachteten, wie die ermatteten Soldaten keine fünfzig Fuß unterhalb von ihnen vorbeizogen. Ihre Pferde standen, weit genug von ihnen entfernt, im Wald angebunden, um sie nicht durch Schnauben oder gar lautes Wiehern verraten zu können. Und dann kam am Schluss der einachsige Wagen in Sicht - mit Cleo auf dem Sitz.
    Abby zuckte zusammen, verkniff sich einen Aufschrei und blinzelte in das grelle Sonnenlicht.
    Cleo?
    Unmöglich!
    Im ersten Moment glaubte sie, nicht genug getrunken zu haben und nun in der Hitze unter einer Halluzination zu leiden. Aber ihr Körper litt nicht unter gefährlichem Wassermangel, hatte sie doch regelmäßig den Ziegenschlauch an den Mund gesetzt. Und das scheinbare Trugbild vor ihren Augen löste sich auch nicht in der hitzeflirrenden Luft auf, sondern blieb.
    »Mein Gott!... Sie ist es wirklich!«, stieß sie flüsternd hervor. Der warme Luftzug schien sich mit einem Schlag in einen arktisch eisigen Wind verwandelt zu haben, der nach ihr griff und sie frösteln ließ. Ihr Körper verkrampfte sich in einem Reflex der Abwehr und des Erschreckens. »Es ist Cleo!«
    »Was sagst du da?«, raunte Andrew und wandte den Kopf in ihre Richtung. »Cleo?«
    »Ja, sie sitzt da auf dem Einachser!« Abby hatte Mühe, ihre Stimme unter Kontrolle zu halten. »Siehst du sie?«
    »Allmächtiger! Ja, aber das ist doch...!« Andrew verschlug es die Sprache.
    Terence, der Abbys und Andrews Geschichte längst kannte und auch wusste, wer Cleo Patterson war, richtete sein Gewehr auf die Frau und nahm sie ins Visier. »Ich brauchte jetzt nur durchzuziehen und diese Ausgeburt von Hass und Bösartigkeit in Menschengestalt wäre endlich auf dem Weg in die Hölle!«, murmelte er.
    »Sie mag die Kugel mehr als verdient haben«, sagte Andrew gedämpft. »Aber sie ist es nicht wert, dass wir damit alles andere aufs Spiel setzen und den Banditen verraten, dass wir hier auf der Lauer liegen und sie schon bemerkt haben.«
    Terence seufzte. »Ja, leider.«
    Abby schüttelte den Kopf, noch immer fassungslos, weil sie ihrer erklärten Todfeindin so unerwartet wiederbegegnet war. »Cleo hat sich Danesfield und seiner Abteilung angeschlossen! ... Mein Gott, was muss sie mich hassen, dass sie sich diese Strapazen antut, um ja nicht den Augenblick zu verpassen, wenn Danesfield uns aufstöbert und mich in Eisen legen lässt!«
    Andrew knirschte mit den Zähnen und machte sich einmal mehr bittere Vorwürfe. Es lag auf der Hand, wie Cleo es geschafft hatte, Danesfields Zustimmung zu erhalten, ihn begleiten zu dürfen. Nur von ihr hatte er erfahren können, dass Abby nicht mehr an Bord der Phoenix gewesen war, als das Schiff im Hafen von Sydney die Anker gelichtet und Kurs auf die ferne Sträflingsinsel genommen hatte.
    »Warum habe ich damals im April bloß nicht darauf bestanden, dass du auch noch

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