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Verborgen im Niemandsland

Verborgen im Niemandsland

Titel: Verborgen im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihren Wagen und den von Emily McGregor auf eine Anhöhe, die sich vielleicht eine viertel Meile vom Fluss entfernt erhob und mit Eukalyptusbäumen, Frangipanis und allerlei Gestrüpp so dicht bewachsen war, dass sie schon ein gutes Stück unterhalb der höchsten Stelle Halt machen mussten.
    Sie wie auch die anderen Siedler wussten, zumeist aus eigener Erfahrung, wie wichtig es war, für das Herz ihrer Farm, die Heimstätte, einen möglichst hoch gelegenen und doch ausreichend ebenen Ort zu finden, um im Fall sintflutartiger Regenfälle vor jenen katastrophalen Überschwemmungen sicher zu sein, die in der Kolonie schon so manchen Siedler innerhalb weniger Tage um die Früchte jahrelanger Arbeit gebracht hatten.
    »Hier werden wir unser Haus errichten!«, verkündete Andrew, der diesen Hügel schon im Auge gehabt und sich mit Abby besprochen hatte, noch bevor sie am Tag zuvor ihr Lager aufgeschlagen hatten.
    Zum Glück war ihnen keiner von den drei Siedlern, die vor ihnen hatten losziehen können, zuvorgekommen - wohl weil der Baumbestand und das umgebende Dickicht zu viel harte Rodungsarbeit erforderlich machten, bevor man damit beginnen konnte, hier ein Farmhaus zu errichten. Aber Abby und Andrew dachten anders. Zwar gab es in der Umgebung genügend andere Erhebungen, die zum Teil nur sehr wenige Bäume aufwiesen, doch diese Anhöhe hier war höher als alle anderen im Umkreis vieler Meilen. Und da sie ja sowieso viele Bäume fällen mussten, um aus den zugeschnittenen Stämmen ein Farmhaus zu errichten, brauchten sie diese nicht erst von einem der südlichen Waldstücke mühsam zu ihrem Bauplatz zu ziehen, sondern konnten gleich vor Ort die gefällten Bäume für den Hausbau verwenden.
    Nachdem sie ihren Wagen im Schatten mehrerer hoher Gummibäume abgestellt hatten, holten sie die tags zuvor zurecht-geschnittenen, armlangen Markierungspflöcke hervor und steckten ihre Farm bis hinunter zum Fluss ab. Und für Emily McGregor taten sie an der Südgrenze ihres Landes dasselbe. Eine halbe Meile nördlich von ihnen sahen sie Megan und Timothy O'Flathery, wie auch sie Pflöcke in den Boden rammten. Und in südlicher Nachbarschaft schritten Terence und Jessica Rigby ihr Land ab. Noch ein Stück weiter flussabwärts, dort wo der Stony River einen weiten Bogen nach Osten machte, ließen sich Jane und Henry Blake nieder. Damit lagen zwischen den Grenzen der Chandler-Farm und der Blake-Farm nicht einmal zwei Meilen.
    »Dass Henry Blake sich für seine Farm ausgerechnet Land in unserer unmittelbaren Nachbarschaft ausgesucht hat, ist ja nicht gerade das, was ich mir gewünscht habe«, sagte Andrew recht verdrossen. »Mir wäre es lieber gewesen, er hätte sich drüben am Emu Creek niedergelassen.«
    »Mir auch. Aber manche Dinge sind nun mal nicht zu ändern«, erwiderte Abby mit einem Achselzucken. »Zudem wird jeder von uns zu sehr mit dem Aufbau seiner Farm beschäftigt sein, um noch viel Zeit und Kraft zu haben, um anderen Ärger zu machen.«
    Andrew lachte auf und nahm sie in den Arm. »Über einen Mangel an Arbeit werden wir uns wahrlich nicht beklagen müssen. Mein Gott, all das Land zu roden und wenigstens einen Teil noch rechtzeitig unter den Pflug zu nehmen, damit die Saat früh genug für eine erste Ernte im nächsten Sommer in die Erde kommt, und dazu noch möglichst schnell ein winterfestes Dach über dem Kopf zu errichten, das wird reinste Sträflingsarbeit!«
    Abby nickte. »Weißt du noch, was der Gouverneur King, der erste Gouverneur der Kolonie, im Jahre 1800 jedem Sträfling als tägliches Arbeitspensum vorgeschrieben hat?«
    »Aber natürlich!«, antwortete Andrew. »Er musste pro Woche den Baumbestand von einem Acre5 fällen, fünfhundert Pfähle von fünf Fuß Länge spalten oder achtzehn Bushel6 Weizen dreschen. Und das gilt auch heute noch.«
    »Ich fürchte, dieses Pensum und vermutlich noch mehr werden wir uns nun freiwillig aufladen müssen, wenn wir hier nicht kläglich scheitern wollen«, sagte Abby.
    Andrew drückte sie an sich. »Wir werden nicht scheitern, mein Liebling. Wir haben noch nie harte Arbeit gescheut, und wir werden hier etwas aufbauen, worauf auch noch unsere Kinder stolz sein werden!«, sagte er voller Zuversicht.
    Nachdenklich und mit einem Gefühl von Stolz, aber auch mit einem Anflug von Beklommenheit blickte Abby an der Seite ihres Mannes über das Land, das sie ausgewählt hatten, das sie nun roden und urbar machen mussten - und das zu ihrer neuen Heimat werden sollte.
    Würden

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