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Verborgene Lust

Verborgene Lust

Titel: Verborgene Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evie Blake
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hat den Krieg zwar überlebt, ist inzwischen aber gestorben. Sein Sohn möchte das Bild nun zurückhaben, und Glen hat ihm natürlich versprochen, es ihm für die stolze Summe von 450.000 Euro zurückzubringen. Nicht so viel wie bei dem Metsu, aber noch immer viel Geld für eine so kleine Zeichnung.«
    »Und ist es ganz sicher eines der Bilder aus Albert Goldsteins Sammlung? Kann Glen es nicht einfach zurückholen, und du belässt es dabei?«
    »Ganz sicher gehört es zur Sammlung. Und du weißt, dass ich versprochen habe, jedes einzelne der Bilder wieder zu besorgen«, sagt Thomas entschlossen.
    »Ich weiß.« Sie nickt, greift instinktiv nach seiner Hand und hält sie einen Augenblick fest. Sie spürt, wie seine Wärme in ihren Körper und direkt in ihr Herz strömt.
    »Der Masson ist ein unbekanntes Werk und hat so oft den Besitzer gewechselt, dass ich Jahre gebraucht habe, um die Zeichnung aufzuspüren. Borghetti hatte sie in die Obhut des armen alten Albert Goldstein gegeben und in der Folge, als Goldstein vor den Nazis fliehen musste, meinem Großvater in Amsterdam. Nun, du weißt, was als Nächstes geschehen ist: Mein Großvater ließ sich von der Abteilung Hermann Görings überzeugen, sich von der ganzen Sammlung zu trennen.«
    »Und wo ist es jetzt?«, fragt Valentina. »Vielleicht können wir uns zusammentun, und ich kann dir helfen, es zurückzuholen.«
    Ihr Angebot scheint Thomas zu überraschen.
    »Das würde ich wirklich gern annehmen.« Er zögert und fühlt sich deutlich unwohl. »Aber ich kann dich da jetzt nicht mit hineinziehen. Mein Plan läuft bereits, und ich stehe quasi kurz davor, es zurückzubekommen. Es ist eine ziemlich heikle Angelegenheit.«
    »Klar.« Valentina blickt auf den Tisch, lässt seine Hand los und kann ihre Enttäuschung kaum verhehlen. Für einen Moment hatte sie die Umstände vergessen. Sie sind nicht mehr zusammen. Thomas hat eine neue Freundin. Sie muss aufhören, an ihn zu denken.
    Sie streicht mit dem Finger über den Rand ihrer Tasse. Noch immer hebt sie nicht den Blick.
    »Und? Wie lange seid ihr schon zusammen – du und Anita?«, fragt sie.
    »Es ist nicht, wie du denkst, Valentina«, antwortet Thomas. Sie sieht ihn fragend an.
    »Nun, wie ist es dann?«, erkundigt sie sich leise.
    »Ich wünschte, ich könnte es dir erklären.« Er zögert. »Darf ich dich einfach bitten, mir zu vertrauen?«
    »Was meinst du? Wie vertrauen?«
    »Anita und ich treffen uns zurzeit. Das stimmt, aber …«
    Er schweigt, als fehlten ihm die richtigen Worte.
    »Aber was«, drängt Valentina.
    »Nun, so wie es zwischen uns zu Ende gegangen ist, weiß ich nicht mehr, was ich von dir halten soll, Valentina.«
    Valentina denkt an den letzten Herbst in Venedig und an ihre völlige Verzweiflung, nachdem Thomas gegangen war. »Warum bist du in Venedig weggelaufen?«, will sie plötzlich wissen. »Du bist einfach so gegangen. Du hast mir keine Chance gegeben.«
    Thomas legt den Kopf auf eine Seite und blickt sie an.
    »Ich habe es wirklich versucht. Das weißt du, Valentina. Ich konnte nicht mehr.«
    Sie blickt in seine blauen Augen und ist sicher, dort einen Hauch seiner Liebe für sie zu erkennen.
    »Es tut mir leid«, flüstert sie.
    Thomas beugt sich vor, legt seine Hand auf ihre und drückt sie. Und in dieser schlichten Geste spürt sie seine Liebe.
    »Thomas«, sagt Valentina, sieht ihm direkt in die Augen, hält seinem Blick stand und unterdrückt die Angst, die in ihrem Herzen aufflackert. Sie kann es sagen. Sie muss.
    »Gibt es eine Chance, dass wir vielleicht wieder zusammenkommen, Thomas?«
    Sie hat es gesagt. Es ist, als sei eine Last von ihren Schultern genommen. Am liebsten würde sie laut auflachen und vor Erleichterung weinen. Sie wartet auf Thomas’ Reaktion.
    »Valentina, ich kann nicht so weitermachen wie vorher.«
    »Ich weiß, ich weiß.« Sie nickt. »Es wäre anders. Das verspreche ich dir.«
    Thomas seufzt und stützt den Kopf in die Hände.
    »Gott, so etwas nennt man schlechtes Timing«, murmelt er.
    Sie versteht ihn nicht. Warum kann er so schwer zugeben, was er empfindet? Er ist ihr gegenüber doch immer so offen gewesen. Sie ist sicher, dass sie sich seine Gefühle nicht nur einbildet. Sie spürt die natürliche Synergie zwischen ihnen. Wie sehr sie zusammengehören. Es fehlen nur ein paar Worte, ein paar Schritte, und sie könnten wieder zusammen sein. Doch was Thomas dann zu ihr sagt, möchte sie nicht hören.
    »Valentina, ich kann mich einfach nicht von Anita

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