Verborgene Sehnsucht
bedeutete noch keine Beziehung. Doch genau das wollte er mit ihr. Ein Langzeitprojekt, das jetzt begann und in der Ewigkeit endete.
Rikar schnaubte. Jetzt war es offiziell. Er hatte den Kampf und sein Herz an eine Schönheit mit haselnussbraunen Auge n und starkem Willen verloren. War Angela genauso zum Opfer gefallen, wie es seinem besten Freund mit Myst passiert war. Er schüttelte den Kopf. Sie waren vielleicht ein Gespann. Hatten über ein paar Frauen völlig den Verstand verloren. Wenn ihm vor einem Monat jemand gesagt hätte, so etwas sei möglich, hätte er dem Idioten erst eine reingehauen und ihm dann geantwortet.
Angelas Augenlider flatterten. Sie bewegte sich leicht, stieß mit ihrer Brust an seine Schulter. »Worüber lachst du?«
Die Worte klangen langsam, verschlafen. Rikars Lippen zuckten, als er ihre Wange streichelte. »Nicht über dich.«
»Schlau.«
»Reiner Selbsterhaltungstrieb.«
»Das glaube ich dir gerne.«
Ihr Mund hob sich leicht in den Winkeln, dann erblühte er zu einem trägen, unverschämten Lächeln. Einen Moment darauf traf ihn ihr verschlafener Haselnussblick. Grün, Gold, sogar ein bisschen dunkles Grau schwamm in den Tiefen ihrer Augen, eine komplexe Mischung, genau wie seine Gefährtin. Er begegnete ihrem Blick, konnte nicht anders, als den Kopf zu senken und sich ihr langsam zu nähern. Gab ihr jede Menge Zeit, den Kopf abzuwenden. Als sie es nicht tat, strich Rikar sanft mit den Lippen über die ihren: eine zarte Berührung, sanftes Verlangen in einem zärtlichen Kuss.
»Guten Morgen, mein Engel«, murmelte er und zog sich ein Stück zurück. Einen Atemzug von ihr entfernt verharrte er, maß ihre Reaktion. Er wollte sie nicht verunsichern.
Angela seufzte, und er fasste Mut, strich mit der Zungenspitze über ihren Mundwinkel. Dann zog er sich wieder zurück. Sie hob das Kinn, verlängerte die Berührung, und ihre Lippen öffneten sich, als wolle sie mehr. Er gab es ihr, blieb aber sanft, eine zarte Berührung nach der anderen. Vorsichtig, um sie nicht zu bedrängen, ließ er seine Zunge in ihren Mund gleiten, gab ihr eine Kostprobe seines Geschmacks, während der ihre ihn in kosmische Höhen trieb.
Himmel, sie war unglaublich gut. So weich und süß, und er war ein Bastard, das auszunutzen. Sie war noch immer so entspannt – tief versunken in post-energetischer Euphorie. Es war nicht fair, sie zu küssen, während die Hälfte ihrer Synapsen noch schlief, aber er konnte sich nicht davon abhalten. Sie schmeckte so verdammt gut, und er war süchtig. Aber mehr als alles andere, war der Kuss für sie. Er wollte ihr zeigen, dass er sich zurückziehen und ihr Raum geben würde, sobald sie Nein sagte.
Okay. Es würde ihn umbringen, wenn sie es tat.
Nein war kein Wort, das er gerne hörte. Zumindest nicht sehr oft. Und vor allem nicht jetzt, da er Angela endlich in den Armen hielt und am liebsten tief in ihr wäre. Es so sehr wollte, dass sein Herz hämmerte und seine Eier schmerzten. Aber das bedeutete nicht, dass er diese Grenze überschreiten würde. Er war nicht wie der Abtrünnige, der sich ihr aufgedrängt hatte. Rikar musste sie wissen lassen, dass er sie berühren konnte, ohne etwas zu erwarten. Dass er warten würde, bis sie bereit war.
Dass diese Lektion ihre Vorzüge hatte – etwa die Tatsache, dass er mit ihrer Zunge spielte und ihren Geschmack tief in sich aufnahm, während ihre Hände durch sein Haar fuhren? Oh, Mann, er liebte ihre Hitze, ihre zarten Lippen, ihren Geschmack, und Himmel, die Geräusche, die sie machte. Jeder Seufzer, jedes leise Stöhnen steigerte seine Erregung, bis der Mistkerl hinter seinem Hosenladen um Erlösung bettelte.
Zeit aufzuhören.
Mit einem Stöhnen biss Rikar sie spielerisch in die Unterlippe und zog den Kopf zurück. Sie murmelte protestierend. Und er konnte nicht anders, kam zu ihr zurück und küsste sie sanft, schaffte es aber schließlich, sich wieder von ihr zu lösen. Er wollte weitermachen. Hätte sie bis in alle Ewigkeit küssen können, aber das wäre nicht zweckdienlich. Vor allem für die Lektion. Er war schließlich auch nur ein Mann. Mit Fehlern und Schwächen. Und einer Libido, die auf Überschallgeschwindigkeit geschaltet hatte. Er wollte verdammt sein, aber wenn er sie noch länger küsste, würde er versuchen, sie auszuziehen.
Statt also den Reißverschluss ihres Kapuzenpullovers zu öffnen, was er nur allzu gerne getan hätte, lenkte er sich mit einer Frage ab. »Geht es dir gut, Liebes?«
»Mhmmm.« Erneut
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