Verborgene Sehnsucht
die Sturmwolken hin zum Black Diamond hatte der Drang, sie mit menschlichen Händen zu untersuchen – sie mit menschlichen Augen zu sehen – ihn überwältigt. Es ging ihr wirklich schlecht, ihre Lebensenergie war so schwach, dass sie nicht einmal mehr zitterte. Ihr Körper verabschiedete sich, und auch wenn er sie in seine Magie hüllte …
Bei Gott, es war nicht genug. Während ihre Lebensfunktionen immer schwächer wurden, fühlte er, wie sie ihm entschwand.
Ein verneinender Schrei schnürte ihm die Kehle zu, und Rikar verlangsamte seine Schritte. Unter diesen Umständen nicht die schlauste aller Ideen. Er musste in die Klinik, aber er konnte seine Energie nicht mit ihr teilen, während er rannte. Das hieß, wenn er es überhaupt konnte, aber … verdammt. Er musste es versuchen. Wenn sie sich von ihm nährte, hätte sie eine Chance. Die Frage war: Würde sie die heilende Energie, die er ihr bot, annehmen?
Er hatte nie zuvor seine Energie mit einer Frau geteilt. Hatte nur aus dem Seitenaus zugesehen, wie Bastian seine Gefährtin genährt hatte. Und ganz im Ernst? Der Austausch hatte ihm Angst eingejagt. Aber Panik hin oder her, er hatte keine andere Chance. Angela brauchte ihn. Also ja, ganz gleich, wie schwierig es war, er würde ihr helfen. Würde sich öffnen, sich für den Energieaustausch mit Körper, Geist und Seele an sie binden, wenn das hieß, dass sie am Leben blieb.
Was für eine Vorstellung!
Die Energieverschmelzung war etwas für die Ewigkeit, ein partnerschaftliches Band ohne die Möglichkeit der Trennung. Wenn er sich einmal geöffnet und sie ihn akzeptiert hatte, würde er ihr gehören. Ein Leben in Zweisamkeit ohne Fronturlaub.
Angela zuckte in seinen Armen.
»Scheiß drauf«, sagte er, als die Verzweiflung ihn bis an den Abgrund zerrte und dann über die Kante schubste.
Er schloss die Augen und ließ sich tief in den rauen, machtvollen Strom des Meridians herabsinken. Energie knisterte, und er verkrampfte sich, als er sich Angelas einzigartiger Lebensenergie öffnete. Die elektrostatische Strömung, die seine Art nährte, stieg jäh an, rollte in einer Welle auf ihn zu. Mit einer Drehung wand Rikar das Band zu einer Schleife, hüllte sie beide in magisches Leuchten, lenkte den Strom um und staute den lebensspendenden Fluss. Die Magie zuckte zurück wie eine Peitschenschnur. Er packte das strahlende Band und änderte den Kurs, leitete die heilende Strömung von ihm zu Angela.
Sie zuckte, wehrte sich gegen sein Eindringen.
»Bitte, Engel … nimm es. « Mit aller Konzentration sandte er sein Flehen an ihren Geist. » Bitte, Süße, lass mich dich nähren.«
Eine Pause. Kürzer als ein Herzschlag. Sie stöhnte leise auf, der Klang war warm, weich und …
Rikar sog scharf die Luft ein. Herr im Himmel. Sie hatte sich mit ihm verbunden, ihn angenommen, schmiegte sich eng an ihn, während sie nahm, was er zu geben hatte.
Die Empfindung machte ihn fast trunken, und Rikar schwankte. Er veränderte seine Haltung, stemmte die Stiefel fest gegen den Boden und … hmm, das Gefühl war unglaublich. Und er wollte mehr. Musste ihr alles geben, bis auf den letzten Tropfen seines Selbst.
Er sank auf den Höhlenboden und hielt sie auf seinem Schoß fest. »So ist es richtig, Liebling … nimm alles, was du brauchst.«
Es war dumm, wirklich. In so vieler Hinsicht, aber Himmel, er konnte ihr nicht widerstehen. Oder seinem Drang, sie zu nähren. Wildes Verlangen durchströmte ihn, als seine Lebensenergie mit der ihren verschmolz. Unabwendbar. Mächtig. Suchterzeugend. Das magische Band fesselte ihn an den Steinfußboden, brachte ihn dazu, Angelas Hinterkopf zu umfassen, seine Wange an die ihre zu pressen und Schläfe an Schläfe zu verharren.
Mit einem Stöhnen schmiegte sie sich in seine Arme, strich mit den Lippen über seinen Mundwinkel. Er fühlte ihren warmen Atem auf seiner Haut. Das Spiel ihrer Zunge. Den sanften Biss ihrer Zähne. Das herrliche Gefühl, sie im Arm zu halten.
Er betete um Stärke. Kein Wunder, dass Bas es liebte, seiner Gefährtin auf diese Art und Weise beizustehen.
Er konnte nicht widerstehen und schob seine Hand unter den Saum ihres Oberteils, bis er ihre nackte Haut spürte. Am untersten Ende ihres Rückens spreizte er die Finger so weit er konnte. Über drei Energiepunkte mit ihr verbunden – Nacken, Schläfe und Wirbelsäule –, schwoll der Meridian an und verwob ihre beiden Energieströme untrennbar miteinander. Rikar knurrte leise, genoss das Rauschen, während
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