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Verborgene Sehnsucht

Verborgene Sehnsucht

Titel: Verborgene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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Polizistin verloren haben und …«
    »Die Wahrheit ist, Den«, sagte er, »dass wir Scheiße wie diese nicht vor Ivar verheimlichen.«
    Zumindest nicht, wenn sie am Leben bleiben wollten. Ivar hatte eine hässliche Ader, so viel war klar. Aber er war ein vernünftiger Kerl. Lothair runzelte die Stirn. Zumindest meistens. Auch wenn ihm das Wissenschaftsexperiment Sorgen machte. Früher war es einfach nur seltsam gewesen, daran war er gewöhnt, aber in den letzten Tagen war die Sache immer verdächtiger geworden.
    »Roger.«
    Noch mehr Trucker-Slang. Lothair seufzte. »Fahr einfach rein. Meine Augen brennen.«
    Mit einem Nicken drückte Denzeil den Fuß aufs Gaspedal und fuhr sie in die schattige Rettung der alten Feuerwehrhalle. Als das Garagentor sich mit einem schleifenden Scheppern hinter dem Heck des Wagens schloss, wurde es dunkel um sie. Sie waren erlöst. Nicht nur von der einbrechenden Morgendämmerung, sondern von so viel mehr. Ganz klar, das Sonnenlicht war ätzend, aber Lothair entspannte sich nicht wegen der gelungenen Flucht vor der Supernova. Er senkte das Kinn, ließ den Kopf erst nach links, dann nach rechts kreisen, dehnte die verspannten Muskeln und dankte dem Himmel.
    Zu Hause. Nach all den Wochen, die er in diesem Rattenloch geschlafen hatte, war er endlich wieder zu Hause.
    Und wem hatte er das zu verdanken? Einer Gruppe Nightfury-Arschlöchern. Was für eine Ironie. Die Kerle, die jede Nacht versuchten, ihn umzubringen, hatten ihm einen riesigen Gefallen getan und ihn aus dem alten Hauptquartier befreit. Jetzt würde Ivar ihn ganz sicher nicht mehr zurückschicken. Er würde toben, weil sein Plan den Bach runterging – die neuen Zellen waren noch immer nicht für Insassen bereit –, aber sein Kommandant war nicht dumm. Jetzt noch zurückzukehren, wäre zu gefährlich, egal, aus welchem Grund. Es würde nicht lange dauern, bis Ernie und Bert den Eingang fanden und das ganze Gebäude auf der Suche nach Hinweisen auseinandernahmen.
    Vielleicht hatten die beiden das Energieschild schon durchbrochen. Derr’mo, hoffentlich. Je schneller sie arbeiteten, desto besser für ihn. Lothair schnaubte. Wer hätte gedacht, dass ihm die Idioten jemals gerade recht kommen würden?
    Er lächelte, als er am Innenriegel zog und die Autotür aufstieß. Das Quietschen der rostigen Scharniere hallte durch die Dunkelheit. Er quetschte sich durch die Türöffnung und setzte die Stiefel auf den ebenen Betonboden. Er war erst vor wenigen Wochen gegossen worden und stellte definitiv eine Verbesserung dar. Keine Löcher mehr. Keine Ölflecken. Nur das Neueste vom Neuesten. Walton Street 28 war Lichtjahre von dem Schrottzustand entfernt, in dem Ivar und er das Gebäude gekauft hatten. Jeder Tag brachte neue Veränderungen, und jede kleine Verbesserung machte das Leben hier noch lebenswerter.
    Und das, ohne das Netzwerk aus unterirdischen Tunneln miteinzubeziehen, das sich mittlerweile unter dem alten Gebäude ausbreitete.
    Nach Jahren unter suboptimalen Bedingungen – in Höhlen, heruntergewirtschafteten Fabriken und Lagerhallen, alten Weinkellern … er hatte schon alles Mögliche gesehen – war ihr neues Zuhause eine Offenbarung. Das Razorback-Hauptquartier war modern, voller Hightech und mehr als bequem. Etwas, auf das man stolz sein konnte, und ausnahmsweise war er dankbar. Fühlte sich mit der alten Feuerwache so verbunden, dass er sie mit Zähnen und Klauen verteidigen würde.
    Lothair schüttelte den Kopf. Das Gefühl war albern, aber ganz gleich, wie sehr er versuchte, es zu verdrängen, es verschwand einfach nicht. Das Gefühl von Akzeptanz. Das Gefühl dazuzugehören. Beides mächtige Emotionen, Kräfte, die einen Mann formten. Nie war er irgendwo wirklich willkommen gewesen: weder bei seiner Familie noch bei seinem ehemaligen Clan, erst Ivar hatte ihm dieses Geschenk gemacht.
    Lothair warf die Autotür hinter sich zu und sah über die Schulter. Er begegnete Dens Blick über das Wagendach hinweg. »Kümmere du dich um die Weiber. Ich spreche mit Ivar.«
    Der Krieger nickte, Erleichterung stand in seinen dunklen Augen.
    »Gib ihnen was zu essen, nachdem du sie eingesperrt hast.« Auf seinem Weg zur Treppe am hinteren Ende der riesigen Garage lief er an Ivars Wagen vorbei. Die Corvette war im Vintage-Style aufgemöbelt und bestand aus nichts als rassigen Kurven, glänzenden Felgen und einem Motor, der schnurrte wie eine rollige Katze. Er sollte es wissen. Erst letzte Woche hatte er in diesem Wagen eine Studentin

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