Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verborgene Tränen (Windham-Reihe) (German Edition)

Verborgene Tränen (Windham-Reihe) (German Edition)

Titel: Verborgene Tränen (Windham-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
Vom Netzwerk:
Gänsehaut über seinen Körper. Wie lange dauerte dieses Gedudel denn noch? Er konnte es nicht erwarten, sie für sich allein zu haben. 
    Er war so bemüht, seine unerklärlichen Gefühle zu ergründen, dass er kaum bemerkte, wie die Musiker eine Pause einlegten. Die Gäste erhoben sich von ihren Plätzen, schlenderten zu den Tischen, an denen Erfrischungen gereicht und süße Pasteten verkauft wurden. Auch Amelie erhob sich. Schnell, ehe ein Bekannter auf die Idee kommen konnte, sie in ein langweiliges Gespräch zu verwickeln, führte er sie aus dem Lichtkreis der Laternen in den Park hinein. 
    Er bemerkte ihr Zittern und legte ihr seine Jacke über die Schultern.
    „Besser?“, fragte er, und Amelie lächelte.
    „Ja. Wohin gehen wir?“, fragte sie.
    „Keine Sorge. Wir gehen nicht weit.“
    Schweigend spazierten sie nebeneinander am Ufer des Sees entlang. In den dunklen Schatten des nächtlichen Parks waren nur wenige andere Paare unterwegs, und Dean suchte nach einer Möglichkeit, das Gespräch zu beginnen.
    „Ich habe vorhin Ansley gesehen. Er war in Gesellschaft einer jungen Dame. Anscheinend ist er über Euren Verlust hinweggekommen.“
    Amelie lachte.
    „Sicher, das dürfte ihm nicht allzu schwer gefallen sein. Er ist immerhin reich wie ein Krösus – sagt zumindest mein Vater.“
    „Richtig. Sagt mir, warum Ihr die Ehe mit Ansley nicht in Betracht gezogen habt“, wollte Dean wissen.
    Amelie schwieg einen Moment, während sie die anderen Gäste immer weiter hinter sich ließen.
    „Es gab viele Gründe, warum ich nicht Lady Ansley werden wollte. Sein Charakter, sein Alter, seine langweilige Art. Ich könnte noch weitere Punkte aufzählen, aber der Hauptgrund … nun ... also ... ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, aber … ich hätte es einfach nicht ertragen, von ihm berührt zu werden!“, stieß sie schnell hervor, wobei selbst die Dunkelheit ihre glühenden Wangen nicht ganz verbergen konnte.
    Dean schmunzelte. 
    „Und bei mir … bei mir hattet Ihr diese Bedenken nicht?“
    Er hörte selbst, wie rau seine Stimme mit einem Mal klang, und er wusste, sie bemerkte es ebenfalls. Schüchtern sah sie ihm ins Gesicht und befeuchtete ihre Lippen.
    „Nein, Mylord, hatte ich nicht.“
     
    Sie waren stehen geblieben, und die Spannung zwischen ihnen war beinahe greifbar.
    Er hob seine Hand an Amelies Wange und fuhr mit dem Daumen sanft über ihre Lippe. Mit einem Seufzen schloss sie die Augen und lehnte sich leicht gegen ihn. Mehr Ermutigung brauchte er nicht. Viel zu lange hatte er sich diesen Moment selbst verwehrt, und gerade jetzt mochte ihm nicht mehr einfallen, warum er das getan hatte.
    Er zog sie zu sich heran und verschloss ihre Lippen mit seinem zärtlichen Kuss. Ihr Hut fiel unbeachtet zu Boden, und das Mondlicht vergoldete ihr Gesicht. 
    Er knabberte an ihrer Lippe, und seine Zunge zeichnete genüsslich die Kontur nach, ehe er sie lockte, sich ihm zu öffnen. Seine Hände vergruben sich in ihrem Haar, und er genoss das seidige Gefühl zwischen seinen Fingern, wobei er die Tatsache verfluchte, dass seine Jacke, die er ihr – ganz Gentleman – um die Schultern gelegt hatte, ihn daran hinderte, ihre zarte Haut zu berühren. Als sie ihre Hände in seinen Nacken hob, flammte seine Begierde auf. Er erinnerte sich an den Anblick ihrer Brüste im Mondschein, und zielstrebig glitt seine Hand unter die dunklen Falten der Jacke. Durch den glänzenden Satin unter seiner Handfläche spürte er ihre Knospen, die sogleich auf seine Berührung reagierten. Er trank Amelies Seufzen direkt aus ihrem Mund, denn er hatte nicht vor, seinen Kuss zu beenden. Die Süße ihres Mundes schien auf seine Zunge gewartet zu haben und machte Dean trunken. 
    Mit vor Erregung brennendem Blick schob er sie von sich.
    Flehend griff sie nach seiner Hand.
    „Bitte, geh’ nicht!“
    Aber das hatte er nicht vor. Er hob sie, ohne ein Wort, hoch und trug sie die wenigen Meter zum Ufer des Sees. 
    Hier war das Gras höher und sie vor neugierigen Blicken geschützt. 
    Die Jacke glitt von ihrer Schulter, und Dean zögerte nicht, Amelie mit sich zu Boden zu ziehen. Er bettete sie auf das wärmende Kleidungsstück und streckte sich neben ihr aus. 
     

     
    Es war nicht die kühle Nachtluft, die Amelie zittern ließ, als Dean erneut seine Hände nach ihr ausstreckte. Sie fühlte die Hitze in ihrem Leib, die sich unter jeder seiner Berührungen steigerte und die sie, wie schon im Badehaus, so vollkommen aus dem Gleichgewicht

Weitere Kostenlose Bücher