verboten gut
Zimmer am College, wo er ungestört lernen, Männer abschleppen und sich mit ihnen vergnügen konnte. Ohne etwas zu bereuen, ohne Verpflichtungen.
Jetzt hatte sein Vater allerdings erfahren, dass er schwul war. Alles nur wegen Josh.
Nein, wegen diesem Jason! , sagte er sich ständig.
Marc holte tief Luft. Sein Dad hatte sich ihm gegenüber relativ ruhig verhalten, obwohl er jetzt offensichtlich wusste, dass sein eigener Sohn ebenfalls schwul war. George Bowen würde ausrasten, wenn er dieses Wissen erst mal an sich heranließ! Doch noch brannte das Feuer der Rache in seinem Vater, und bevor George ihm gegenüber handgreiflich werden konnte, saß er vielleicht schon im Gefängnis.
Alles beschissen! , dachte er frustriert und blickte auf den Mann auf seinem Schoß. Als Josh in Marcs Leben getreten war, schon als er ihn zum ersten Mal sah, da wusste er, dass dieser Mann anders war, ja, dass Josh sein Le ben verändern würde. Nur hätte Marc nie gedacht, wie sehr es alles veränderte …
Joshs Körper spannte sich an, er stöhnte leise. Seine Lider öffneten sich flatternd, dann starrte er Marc durch das Halbdunkel an.
»Ich bin hier, Josh, alles ist gut«, beruhigte Marc ihn. »Sei leise, denn wenn mein Dad dich hört …« Ja, was würde er dann tun? Wäre sein Vater wirklich fähig, einem Menschen Gewalt anzutun? Der Van besaß nur eine dünne Rückwand, doch w enn sie flüsterten, würde sie niemand hören können. Marc verdrängte den Gedanken, dass sein Vater vielleicht auch deshalb durch das Waldstück fuhr, um dort Josh etwas anzutun … Nein, sein Vater war kein Mörder! Allerdings kannte Marc seinen Hass auf Jason McFee, der seinem Dad und somit auch Marc alles genommen hatte, was ihm je wichtig gewesen war … Nein, Marc musste auf seine Instinkte vertrauen. Außerdem würde er niemals zulassen, dass irgendjemand Josh etwas antat.
Josh war nun wach und konnte sich anscheinend wieder an alles erinnern. Noch bevor sein Hilferuf durch den Van hallte, hatte ihm Marc sein e Hand auf den Mund gepresst. »Bitte schrei nicht, Josh!« Panik erfasste Marc, sein Herz raste, er schwitzte. Sein Dad durfte nicht herausfinden, dass Josh nicht mehr geknebelt war. Solange Marc noch keinen Plan hatte, wollte er erst einmal mitspielen. Er musste erst wissen, was sein Dad vorhatte.
Josh begann an den Fesseln zu ziehen und stöhnte g egen seine Hand.
»Ganz ruhig, Josh, ich bin hier, dir wird nichts geschehen.« Ja, sobald sie bei seinem Zuhause ankamen, das nur eine halbe Stunde Fahrt entfernt lag, würde Marc seinen Vater zur Rede stellen und dafür sorgen, dass Josh freikam.
Als sich Josh auf seinem Schoß etwas entspannte, nahm er die Hand weg. Sie war feucht – von Joshs Tränen. Der Anblick schnürte Marc das Herz ein.
Josh blickte ängstlich zu ihm auf. »Was geht hier vor? Warum bin ich gefesselt, was ist das für ein perverses Spiel?«
Kein Spiel. »Ich habe nichts damit zu tun, Josh, ehrlich, ich wusste nicht, was mein Dad vorhatte.«
Joshs Mund klappte auf. »Dein Dad ist dafür verantwortlich?«
Marc nickte stumm und befühlte Joshs Puls. Er raste gegen seine Fingerkuppen. Der Kleine litt Höllenängste.
»Stimmt, es war dein Dad, der mir diese Spritze verpasste.« Schwer ließ Josh den Kopf auf Marcs Oberschenkel sinken. »Was wurde mir gespritzt?«
»Keine Sorge, es war Midazolam. Dir wird es bald besser gehen«, erwiderte Marc hastig, wobei er Josh immer wieder durch das Haar strich, um ihn zu beruhigen. Es war viel weicher als seines und etwas länger.
»Midazolam?« Joshs Augen wurden groß. »Hast du ihm das besorgt?«
Vehement schüttelte Marc den Kopf. »Nein, ich weiß nicht, wo er die Spritze her hatte, aber sie war okay, ich habe das gecheckt.« Verdammt, war das alles beschissen!
»Warum, Marc, was wird denn hier gespielt? Ich verstehe das alles nicht«, wisperte Josh. Marc hätte ihn jetzt so gerne geküsst, so wie vor einigen Stunden. Was hatte ihn nur dazu bewogen? So lange hatte er Josh widerstanden, warum war er nur schwach geworden? Doch er wusste die Antwort: Er begehrte Josh, er begehrte ihn unendlich, auch wenn er das nicht durfte. Sein Dad durfte niemals erfahren, wie viel ihm der Sohn seines Erzfeindes bedeutete!
»Ich …«, begann Marc zögerlich. »Da nun sowieso alles egal ist, kannst du ja die Wahrheit hören, du wirst es ohnehin bald erfahren.«
»Was für eine Wahrheit?«, flüsterte Josh.
»Warum mein Vater dich entführen ließ und warum wir nicht zusammen sein
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