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verboten gut

verboten gut

Titel: verboten gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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Abmachung«, sagte Josh leise. Natürlich hatte er im Kopf, was Bowen ihm angedroht hatte, ihnen beiden, aber noch mehr Angst hatte er davor, erneut von Marc zurückgestoßen zu werden.
    In Marcs Augen lag ein dermaßen verlangender Ausdruck, dass Josh Herzrasen bekam. »Darf ich mir noch einen einzigen Kuss stehlen?«, fragte Marc. Dabei streiften seine Lippen Joshs Wange.
    Josh schluckte und schloss die Augen. Ihre Unterleiber pressten sich aneinander. Er spürte, wie hart Marc war, hörte seine beschleunigte Atmung.
    »Bitte«, wisperte Marc. Als er Josh umarmen wollte, wich er zurück. Das war reiner Selbstschutz. Josh war unendlich frustriert. Was stellte sich der Kerl eigentlich vor? Dass sie hier mal eben miteinander rummachen konnten, um danach wieder so zu tun, als wäre nichts gewesen?
    »Was hast du?« Marc wirkte total ahnungslos.
    In Joshs Schläfen pulsierte es heftig. »Hier würdest du mich anbaggern, aber an der Uni hast du mich wie Luft behandelt. Wie wird das zwischen uns weitergehen, falls ich das alles überlebe und wieder an der Uni bin? Wirst du mich dann erneut ignorieren?« Der Schmerz saß noch zu tief, der Schock über die Entführung tat sein Übriges dazu. Plötzlich fühlte er nur noch Wut in sich.
    »Ich weiß noch nicht, wie es weitergeht, Josh.« Marc ließ den Kopf hängen. »Mein Dad wird mir ohnehin den Hals umdrehen, wenn er erfährt, dass ich mit dir abgehauen bin, und wenn er das zwischen uns …« Seine Stimme brach. Marc drehte sich um und wandte Josh den Rücken zu. »Tut mir leid, vergiss, was eben war.«
    »Warum hast du deinen Dad nicht davon abgehalten, mich zu kidnappen?«, wechselte Josh das Thema.
    Marc wirbelte herum. »Du weißt doch, dass ich nichts dafür kann!«
    Natürlich wusste Josh das mittlerweile, aber er wollte auch einen Grund haben, um Marc nicht mehr an sich heranlassen zu müssen. Nie wieder. »Du hast mitgemacht!«
    »Um bei dir sein zu können. Ich wollte dich schützen, wie oft muss ich das noch sagen!«
    »Erzähl das deinem Bewährungshelfer«, keifte Josh, bevor er die Badezimmertür hinter sich zuknallte. Hastig zog er sich aus und stellte sich unter die Dusche. Das Wasser wärmte zwar seine Haut, aber tief in ihm blieb eine Eiseskälte zurück. Er wollte nicht so hart zu Marc sein, obwohl der es durchaus verdient hätte, nach allem, was war. Josh wollte sich jedoch selbst schützen. Wenn er jetzt mit Marc noch einmal etwas anfing, würde er es nicht noch einmal überleben, von ihm abgewiesen zu werden.
    Als er in die Suite zurückkam, nur mit einer Shorts bekleidet, lag Marc schon unter der Decke. Es brannte bloß ein schummriges rotes Licht. Leise schlüpfte Josh auf seiner Seite unter die Laken, drehte Marc den Rücken zu und schloss die Augen.

Die Minuten des Schweigens zogen sich für Marc endlos in die Länge. Er lauschte Joshs Atem und als er dachte, der würde eingeschlafen sein, rollte er sich zu ihm rüber und stützte seinen Kopf auf. Er studierte Joshs Gesicht, hatte Lust, an dem winzigen Ohrläppchen zu knabbern, diese süßen Lippen zu küssen. Sie waren so weich gewesen, so zurückhaltend und dann wieder stürmisch. Wie gut Josh aussah. Jetzt, wo seine Muskeln entspannt waren, sah er sogar außerordentlich gut aus. Wie immer hatten seine Gesichtszüge etwas Unschuldiges. Marc fuhr mit seinem Blick den makellosen Schwung der Brauen nach, die gerade Nase, die ein wenig zu lang war und dadurch noch attraktiver wirkte; dann verlor sich Marc erneut im Anblick der sinnlichen Lippen, die leicht geöffnet waren. Er hatte von diesem Mund gekostet. Er schmeckte unvergleichlich gut.
    Verdammt, warum konnte Josh nicht der Sohn eines anderen sein? Er war das Kind eines Diebes, eines … Mörders.
    Marc kniff die Lider zusammen. Wenn dieser Streit zwischen ihren Vätern nicht gewesen wäre, könnte seine Mutter noch am Leben sein. Sie wären eine richtige Familie, sein Dad jetzt Arzt, morgen hätten sie ein wunderschönes Familienfest gefeiert … Das Einzige, was Marc von seiner Ma geblieben war, waren Briefe, ein Tagebuch und ein Fotoalbum. Er hatte die Dinge gefunden, als er nach etwas Persönlichem suchte. Sein Vater hatte nach Beas Tod sehr schnell all ihre Sachen weggegeben, weil er es nicht ertragen konnte, sie zu sehen.
    Marc hatte den Karton mit Beas privaten Gegenständen versteckt und sich verflucht, dass er noch zu klein gewesen war, um die Briefe lesen zu können. Das hatte er allerdings gleich nachgeholt, als er in die Schule

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