Verbotene Begierde (German Edition)
Eröffnung nicht ersparen.
Sie gingen in das Bistro und setzten sich in eine leere Ecke. Um diese Zeit waren nicht mehr viele Besucher anwesend und Vanessa hatte sich darüber informiert, dass die Gaststätte um 23:00 Uhr schloss. Sie bestellte sich eine Tasse Cappuccino und Steven wählte einen Cognac. Als die Getränke vor ihnen standen, platzte sie mit den Worten, die sie sich lange und sorgfältig zurechtgelegt hatte, unverblümt heraus. »Steven, ich will dir nicht wehtun und ich weiß, dass du Gefühle für mich hast, die über eine kollegiale Freundschaft hinausgehen.« Sie blickte ihm in die Augen und versuchte, seine Reaktion abzuschätzen.
Er sah sie fragend an und sie sprach schnell weiter. »Leider erwidere ich diese Empfindungen nicht und ich möchte unsere Beziehung hiermit beenden. Ich wünsche dir für deine Zukunft alles erdenklich Gute und hoffe, dass wir Freunde bleiben.«
Steven senkte den Kopf und sie nahm an, dass er seine Betroffenheit vertuschen wollte. Über die Tischplatte hinweg griff er nach ihren Händen und sie gestattete es, um ihm die Gelegenheit zu geben, ihr zu sagen, dass er traurig sei und die Entwicklung bedauere, aber dass sie natürlich freundschaftlich verbunden blieben und die Zusammenarbeit nicht unter der Trennung ihrer Beziehung, die ja bislang gar keine richtige gewesen sei, leiden würde.
Stattdessen fasste er ihre Finger so fest, dass es schmerzte und er hielt sie noch eiserner umklammert, als sie versuchte, sie ihm zu entziehen. Steven hob den Blick und für einen Moment glaubte sie, Hass und Zorn in seinen Augen zu lesen, doch dann erkannte sie nur Leere darin, die sie nicht zu deuten wusste.
»Du kannst mich nicht verlassen, Vanessa. Du hast mich in meinem Schlafzimmer zu deinem Mann gemacht.«
»Steven, bitte. Heutzutage gehen viele Leute miteinander ins Bett und trennen sich, wenn sie feststellen, dass es mit ihnen nicht funktioniert. Außerdem …« Es war nicht mal zum Akt gekommen, was sollte das also?
»War ich dir nicht gut genug?«
Er traf den Nagel auf den Kopf, aber das wollte sie ihm nicht sagen. Obwohl er ihr noch immer Schmerzen zufügte, brachte sie es nicht übers Herz, ihn in seiner Männlichkeit zu verletzen.
»Nein, Steven. Das ist es nicht.«
»Was ist es dann? Steckt ein anderer Kerl dahinter?«
Sein Ton gewann an Schärfe und Vanessa ahnte, dass sie jetzt vorsichtig bei der Wahl ihrer Worte sein musste. »Auch das ist es nicht, es gibt keinen Mann in meinem Leben. Ich habe einfach nur festgestellt, dass ich nicht zu einer Partnerschaft bereit bin. Ich habe berufliche Pläne, die sich nicht mit einer Beziehung vereinbaren lassen.«
Steven sprang darauf an. »Was sind das für Absichten, die du da hegst?« Sein Blick war neugierig.
»Ich möchte mich einer Hilfsorganisation anschließen und im Ausland arbeiten, sobald ich meine Facharztausbildung beendet habe.«
»Das hat noch ungefähr ein Dreivierteljahr Zeit, nicht wahr?«
»Das schon, aber ich …«
»Nun, wir können ja so lange zusammenbleiben und danach entscheiden, wie es weitergeht.«
»Nein, Steven, das hat keinen Sinn. Bis dahin wäre eine Beziehung so gefestigt, dass man sich nicht mehr trennen mag und das möchte ich nicht. Ich habe meine Pläne und die werde ich umsetzen.«
»Dann gehe ich mit dir ins Ausland.« Stevens Augen blitzten und nahmen einen merkwürdigen Ausdruck an.
Vanessa holte tief Luft. Das Gespräch entwickelte sich in eine ärgerliche Richtung und sie musste deutlicher werden, um es abzuschließen. »Steven, es ist vorbei. Es hat nicht einmal richtig angefangen zwischen uns und ich will es beenden, okay?«
Er sagte nichts, aber seiner Kehle entrang sich ein Knurren, seine Augen flackerten nun tatsächlich vor Zorn und das machte ihr Angst.
Sie entzog ihm mit einem Ruck ihre Hände. Als sie aufsprang, erhaschte sie einen Blick auf sein Gesicht. Sie schob es ihrer Entrüstung zu, dass sie sich einbildete, seine Pupillen würden rot glühen. Vanessa rannte wie gehetzt aus dem Bistro. Ihr Herz raste und sie war froh, dass sie die Eingebung besessen und das Lokal so geschickt gewählt hatte, dass ein Taxistand in unmittelbarer Nähe war. Sie sprang in einen Wagen und trieb den Fahrer an, loszufahren.
*
Endlich.
Die Scheinwerfer, die sich näherten, entpuppten sich als zu einem Taxi gehörend und er atmete erleichtert auf, als das Fahrzeug stoppte und Vanessa ausstieg.
Sie beugte sich durch die geöffnete Tür und sprach mit dem Fahrer, den
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