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Verbotene Begierde (German Edition)

Verbotene Begierde (German Edition)

Titel: Verbotene Begierde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Boysen
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einer Wolke des Verlangens.
    Unerreichbar fern und doch so nah.
    Ein Jeep brachte sie in das kenianische Dorf in der Umgebung von Mombasa. Vanessa konnte vor Erschöpfung kaum noch laufen. Sie kam sich vor, als wäre sie stundenlang ohne Wasser unter einer sengenden Sonne durch die Wüste marschiert. Die fast 17-stündige Reise nach Afrika mit Umstiegen in Amsterdam und Nairobi hätte sie längst nicht so mitgenommen, wäre nicht die Nähe zu dem geliebten Mann gewesen, die ihre Seele und ihren Körper marterte.
    Sie stöhnte, als sie ihren Rucksack in der Hütte abstellte, in die farbige Frauen sie geleiteten. Vanessa hatte die traumhafte Landschaft und ihre unmittelbare Umgebung nur wie durch einen Nebel wahrgenommen. Die Unterkunft war einfach, aus Ziegeln und Lehm gebaut mit einem strohgedeckten Dach. Es war heiß und für einen winzigen Moment sehnte Vanessa ein klimatisiertes Hotelzimmer herbei, doch der Augenblick verging. Sie freute sich, als zwei Mädchen ihr eine Schüssel mit Wasser brachten, sodass sie sich frisch machen konnte. Vanessa lehnte die Einladung zum Essen freundlich ab und hoffte, dass man ihr das nicht übel nehmen würde. Sie sank auf ihr Strohlager und schlief innerhalb von Sekunden ein.
     
    Von den vielen fremden Geräuschen erwachte sie bei Tageslicht und lauschte. Sie hörte Frauen vor sich hinsummen, lachende Männer und das vergnügte Kreischen spielender Kinder. Sie blickte auf ihre Armbanduhr. Es war kurz vor elf.
    Neben ihrer Schlafstätte entdeckte sie eine neue Schüssel mit frischem Wasser. Nachdem sie sich angezogen hatte, trat sie aus der Hütte und blieb vor dem Eingang stehen. Vanessa sog die Eindrücke auf, ein Gefühl von Freiheit durchströmte ihren Geist. Das Dorf hatte eine Schule, durch das fensterlose Gebäude sah sie einige Kinder und eine Lehrerin, die vor einer großen Tafel stand und mit einem Stock darauf zeigte. Im Chor lasen die Schüler vor.
    Vanessa wusste, dass sie sich in einem Vorzeigedorf befand und die Zustände anderswo schlimmer waren, doch sie hatte absichtlich dieses gewählt, um ein paar Tage Harmonie zu genießen, bevor sie auf ihrer Rundreise die ärmsten Gegenden des Kontinents kennenlernen würde.
    Ihr Blick schweifte umher. Ganz in ihrer Nähe saßen Frauen unter einem Akazienbaum im Schatten und arbeiteten plaudernd an einer Perlenstickerei. Weiter hinten übten bunt geschmückte Mädchen einen Tanz und Männer, die einen Ochsen geschlachtet hatten, zerrten ihn zu acht auf einer Art Matte in Richtung Dorfmitte.
    Vanessa hatte längst nicht alle Eindrücke aufgenommen, da traten zwei alte Frauen auf sie zu, zogen sie an den Händen und bedeuteten ihr unmissverständlich, dass sie ihnen folgen sollte. Vanessa hatte noch ein schlechtes Gewissen, dass sie am Abend nicht zum Essen erschienen war, sodass sie den Massaifrauen nun ohne Widerstand folgte. Sie brachten sie in ein abseits gelegenes Haus, das bis auf eine große Wanne in der Mitte des einzigen Raumes leer war. Ein süßer Geruch von Kokosfrüchten umgab sie.
    Eine der Eingeborenen deutete ihr an, ihre Kleidung abzulegen und in das hölzerne Badegefäß zu steigen. Vanessa spürte ein merkwürdiges Gefühl in der Magengegend, sie wusste nicht, worauf das Ganze hinauslaufen würde, aber sie war neugierig und gehorchte der Aufforderung.
    Die Frauen wuschen ihr mit Schwämmen den Körper ab. Sie summten Melodien vor sich hin und von draußen ertönte ein rhythmisches Trommeln, das sie in Kombination mit dem Gesang der Massai beinahe in eine Trance versetzte. Zwei Mädchen, vielleicht vierzehn oder fünfzehn Jahre alt, huschten in den Raum und hielten ihr ein großes Badetuch auf. Vanessa stieg aus der Wanne und wollte sich abtrocknen, doch eine der Alten ergriff ihre Hände und drückte sie hinunter. Die Mädchen rubbelten sie trocken und zogen sich zurück. Ihr war mulmig zumute, als eine der Frauen mit einem Schälchen Wasser und einer Rasierklinge auf sie zutrat.
    Sie bedeutete ihr, die Arme zu heben und setzte die Klinge unter Vanessas Achseln an. Sie hatte sich erst zwei Tage zuvor rasiert, doch sie ließ es zu, dass die Massai die winzigen Haarstoppeln entfernte. Als Nächstes machten die Frauen ihr klar, dass sie ihr den Intimbereich rasieren wollten. Vanessa lachte und hob die Hände, um abzulehnen. Dummerweise verstanden die Frauen ihre Gebärden nicht und so blieb ihr nichts anderes übrig, als die Prozedur über sich ergehen zu lassen, wollte sie nicht Unmut erwecken.
    Die Frauen

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