Verbotene Begierde (German Edition)
hatte. Sie war heilfroh, dass Vanessa keine lebensbedrohlichen Verletzungen davongetragen hatte. Zähneknirschend hatte Lauren sich einverstanden erklärt, die erfundene Geschichte zu unterstützen, weil sie wusste, wie wichtig es war, dass niemand von den ungewöhnlichen Dingen erfuhr.
Sophie und Marc waren die Einzigen, die zu überzeugen es gegolten hatte und die beiden waren so besorgt um ihre Schwester und Schwägerin, dass sie bedenkenlos die Story glaubten. Den Ärzten im Krankenhaus hatte Jack in Laurens Gestalt erzählt, dass sich Vanessa bei einem Sturz im Wald verletzt habe. Die Tatsache, dass Vanessas schlimmste Verletzungen durch den beschleunigten Heilungsprozess bei ihrer Einlieferung bereits verheilt waren, ließ keine anderen Vermutungen aufkommen. Diese Gabe der Gestaltwandler müsste in Diamanten aufgewogen werden.
Mittlerweile hatten alle das Krankenhaus verlassen und Lauren war bei Vanessa zurückgeblieben. Bereits kurz nach ihrer Einlieferung hatte sie das Bewusstsein zurückerlangt.
Bedrücktes Schweigen herrschte zwischen ihnen. Vanessa schämte sich zutiefst, das sah sie ihr an.
»Liebes, was dir passiert ist, kann jedem von uns so ergehen. Ich werde Marc und Sophie bitten, die Nachthyazinthen vor den Terrassenfenstern gegen andere Blumen auszutauschen, damit nicht noch jemand in den Genuss des berauschenden Geruchs dieser Pflanzen kommt.«
Lauren verschwieg, dass es Jacks Einfall zu verdanken war, dass man Vanessas Schlafwandelei der fast narkotischen Wirkung des Blütenduftes der Tuberose zuschreiben könne, das die Klimaanlage in ihr Zimmer transportiert habe.
»Glaubst du wirklich, es lag an dem Duft?« Vanessa zog konzentriert die Augenbrauen zusammen. »Weißt du, mir gehen die Worte einfach nicht aus dem Kopf …«
»Welche Worte, Süße?«
»Ich liebe dich, Bellissima.«
Lauren durchfuhr ein Schreck. Warum erinnerte sich Vanessa daran? Jack hatte versichert, dass er ihr die Erinnerung komplett genommen habe vom Verlassen ihres Zimmers bis zu dem Zeitpunkt, da sie in der Klinik aufgewacht war.
Sie beschloss, ihrer Freundin den Clown vorzuspielen und lachte auf. »Du hast wirklich wunderschöne Träume, meine Kleine. Und ich drücke dir die Daumen, dass du endlich denjenigen findest, der dir diesen Satz täglich, stündlich ins Ohr flüstert.« Sie drückte Vanessas Arm.
»Ich habe es gehört, bestimmt. Und ich kenne die Stimme. Ich werde sie einordnen, sobald ich sie wieder unverzerrt in meinem Kopf hören und klar denken kann.«
Eine Krankenschwester nahm Lauren aus der Pflicht, als sie das Zimmer betrat. Zielstrebig kam sie auf das Bett zu und reichte Vanessa einen Umschlag.
»Frau Carter, das sind Ihre Entlassungspapiere. Bitte legen Sie diese Ihrem behandelnden Arzt bei der Nachuntersuchung vor, sobald die Fäden gezogen werden.«
Vanessa blickte erstaunt auf. »Heißt das, ich darf gehen?«
Die Pflegerin nickte. »Unser Chefarzt wollte sie eigentlich bis morgen früh zur Beobachtung hierbehalten, aber er meinte, wenn Sie sich wohlfühlen … Wir haben einen Notfall bekommen und könnten das Zimmer gebrauchen.«
»Ich verstehe, kein Problem.« Vanessa rollte sich aus dem Bett, stöhnte leise, als sie mit dem verletzten Bein auftrat und humpelte auf den Schrank zu, in den Lauren ihr die mitgebrachte Kleidung geräumt hatte.
»Fühlen Sie sich wirklich gut genug?« Die Schwester fasste Vanessa am Arm und half ihr, das Krankenhaushemd abzustreifen.
»Ja, ich bin okay.«
Mit der Bitte, dass Lauren Vanessa beim Ankleiden behilflich sein möge, verließ die Pflegerin den Raum, und noch bevor Vanessa komplett angekleidet war, schob ein Krankenpfleger ihr Bett aus dem Zimmer und zwei andere Personen rollten ein frisch bezogenes herein.
»Das war ja fast ein Rausschmiss«, sagte Vanessa, als sie im Fahrstuhl standen. »Bin ich froh, dass es in unserem Krankenhaus nicht so zugeht.«
Den ganzen Weg ins Hotel zurück verfiel Vanessa in Grübelei und Lauren fragte sich, was in ihren Gedanken vorgehen mochte. Sie bedauerte ihre Freundin, aber sie durfte ihr einfach nicht die Wahrheit sagen. Das schmerzte und fiel ihr schwer. Sie hoffte nur, dass sich die Carreras bereits verabschiedet haben würden, ehe sie zurückkamen. Vor einigen Minuten hatte sie Sophie angerufen, um den Heimgekehrten die Nachricht zu übermitteln, dass sie mit Vanessa auf dem Weg war.
Seit sie wusste, dass ein Band Vanessa mit Jack alias Rob verband und welche Erlebnisse sie auf Mallorca gehabt hatten,
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