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Verbotene Begierde (German Edition)

Verbotene Begierde (German Edition)

Titel: Verbotene Begierde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Boysen
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Hause zu, die ihm zu Lebzeiten Disziplin und Selbstbeherrschung und eine gehobene Bildung eingebracht hatte.
    Er war sich sicher, dass seine Rekruten genug Potenzial entwickeln würden, um ihm hilfreich zur Seite zu stehen, doch es fehlten mindestens vier oder sechs weitere Anhänger zu Vanessas Schutz, wenn er sie erst in ihren neuen Status erhoben hatte.
    Dieses Mal beging er nicht den Fehler, sich seine Königin zu erküren, ehe seine mäßige Kraft durch eine kleine Armee Unterstützung fand.
    Das Piepsen des Pagers riss ihn aus seinen Gedanken und rief ihn zur Pflicht.
     
    *
     
    Vanessa klingelte, Lauren im Schlepptau, an Brians Tür Sturm. Sie hatte Glück, er öffnete persönlich, aber sie hätte sich auch von seinen Eltern nicht abweisen lassen.
    »Hallo.« Sie wartete keine Erwiderung ab. »Kommst du mit raus oder wollen wir uns drinnen über Sophie unterhalten?« Mit Belustigung registrierte sie, wie sich das Gesicht ihres Exfreundes verdunkelte. Angst kroch in seinen Blick. Ihre Intuition war richtig gewesen.
    Der Besuch in der Diskothek, nach dem Brian ihre betrunkene Schwester in Vanessas Wohnung geschleppt hatte – in dieser Nacht war er über sie hergefallen.
    Es stimmte nicht, dass Sophie Sex mit vier Männern gleichzeitig gehabt hatte, die drei anderen, die mit ihnen ins Auto gestiegen waren, hatten sich von Brian am U-Bahnhof absetzen lassen. Anschließend war er mit Sophie in ein einsames Waldstück gefahren und hatte sie …
    Von Vergewaltigung wollte Vanessa nicht reden, Sophie hatte gesagt, dass sie es nicht unfreiwillig getan habe, doch dass sie zu betrunken war, um über einen 100%-ig freien Willen zu verfügen. Die Geschichte mit dem Gruppensex und dem Schwarzen, der dabei gewesen sein sollte, hatte der Mistkerl ihr Tage später aufgetischt und mangels einer Erinnerung musste sie ihm Glauben schenken. Das tatsächliche Geschehen hatte sich in ihren Gedanken wiederhergestellt, in einer Situation, als sie bereits mit ihrem derzeitigen Freund zusammen war und dieser sie im Alkoholrausch geschlagen hatte. Aber das war noch eine andere Sache. Auch Brian hatte sie geohrfeigt, als sie ihm von der Schwangerschaft erzählt hatte.
    Vanessa blickte ihren Ex auffordernd an. »Kommst du nun mit raus oder nicht?«
    Er warf einen ängstlichen Blick über die Schulter und legte einen Zeigefinger auf die Lippen. »Moment.«
    »Falls nicht …« Sie ließ die Drohung unausgesprochen.
    Nachdem sich kurz die Tür geschlossen hatte, kam er mit Schuhen und Jacke heraus.
    »Gehen wir ein Stück.«
    Nebeneinander stapften sie durch den Schnee auf dem Bürgersteig und blieben unter einer Straßenlaterne stehen. Lauren folgte ihnen in einigem Abstand und hielt sich in Hörweite.
    »Ich weiß, was du Sophie angetan hast.«
    Brian setzte zu einem Protest an, das sah sie ihm an, sie kannte ihn seit Kindesbeinen. Nie hätte sie von ihm erwartet, dass er eine Frau mit seinem Baby einfach sitzen lassen würde.
    Vanessa zog eine Augenbraue hoch und registrierte, wie er schluckte. Der zum Sprechen geöffnete Mund schloss sich und einen Moment später stotterte er: »M-mein Vater …«
    Er war erbärmlich.
    Mit seinen 28 Jahren, abgeschlossenem BWL-Studium und Qualifizierung als Wirtschaftsingenieur hatte er sich zu einem spätpubertierenden Muttersöhnchen entwickelt, der zu Hause die Füße unter dem Tisch stecken gelassen hatte. Sie verstand nicht, wieso er so beeinflussbar von seinen Eltern war. Als Kind und Jugendlicher war er anders gewesen, sie war immer diejenige, die brav dem Willen der Erwachsenen gefolgt war, doch es war anzunehmen, dass der Druck, vor allem seitens seines erfolgreichen Vaters, gestiegen war. Er erwartete Erfolge von seinem einzigen Söhnchen und noch wahrscheinlicher war, dass sie ihn mit einem vorgezogenen Erbteil köderten, sofern er ihre Erwartungen erfüllte. Das schätzte Vanessa ganz typisch für diese Kreise ein – Brians Eltern waren nicht umsonst die besten Freunde ihrer eigenen.
    »Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass du vor einigen Monaten einen Job in einer angesehenen Wirtschaftsberaterkanzlei angenommen hast. Du verdienst bestimmt nicht schlecht, nicht wahr?«
    Er räusperte sich und das genügte ihr als Antwort. »Wie sieht es aus, wirst du freiwillig Unterhalt für deine Tochter bezahlen oder möchtest du es auf eine Vaterschaftsklage anlegen? Du weißt, die Presse … und ich kenne ein paar Leute von der Uni, die zu gern ihre ersten journalistischen Erfolge feiern

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